News-2021-09

30. September 2021: Helvella crispa – Herbst-Lorchel giftig

Nicht alles, was wie ein weggeworfenes Papiertaschentuch am Wegrand aussieht, ist es auch. Manchmal überraschen uns die Lorcheln am Wegrand.
Merkwürdig aussehende Pilze. Der Hut oder besser das Kopfteil besteht aus 2-3 weiß-braunen, unregelmäßigen Lappen. Jung sind sie sattelförmig. Sie sind sehr dünnfleischig und nicht am Stiel angewachsen. Der Stiel ist weiß, gerippt, längs gefurcht und zerbrechlich.
Lorcheln enthalten das Gift Gyromitrin, das sich beim Trocknen oder ausreichender Erhitzung verflüchtigen soll. Mancherorts werden Lorcheln daher bei richtiger Behandlung und Zubereitung als essbar bezeichnet. Das finden wir zu unsicher. Wir raten vom Verzehr von Lorcheln ab.

-> Galerie: Helvella crispa – Herbst-Lorchel


30. September 2021: Pluteus leoninus – Löwengelber Dachpilz – essbar

Ein besonders hübscher und einfach erkennbarer Dachpilz ist der Löwengelbe Dachpilz. Die Dachpilze sind gekennzeichnet durch ihre freien Lamellen, die nicht am Stiel angewachsen sind. Überraschenderweise bildet sich aus den zunächst weißen Lamellen rosafarbenes Sporenpulver. Später nehmen die Lamellen dann auch den altrosa Farbton der reifen Sporen an.
Der Hut hat die typische gelbliche Farbe, wirkt samtig und radialfaserig. Die Hutmitte ist zumeist gebuckelt. Er wächst auf verrottendem Holz.
Dachpilze sind zwar essbar, gelten aber nicht als gute Speisepilze.

-> Galerie: Pluteus leoninus – Löwengelber Dachpilz


29. September 2021: Suillus collinitus – Ringloser Butterpilz – essbar

Der Ringlose Butterpilz ist ein typischer Schmier-Röhrling, bei denen der Hut feucht sehr schmierig ist. Am Besten zieht man die Huthaut schon beim Sammeln ab.
Man erkennt ihn durch die faserig eingewachsene Huthaut, jung mit klaren Gutationstropfen an den gelben Poren, dem gelben Stiel mit weiß-braunen Drüsenpünktchen und der rosa getönten Basis mit dem rosa Myzelfilz. Außerdem hat er nach dem Abziehen der Huthaut eine braune Faserung auf dem gelblichen Fleisch.
Es gibt ähnliche Röhrlinge, die mit gelblichen Poren und ohne Stielnetz alle essbar sind.
Schmier-Röhrlinge werden von manchen Personen schlecht vertragen. Die persönliche Verträglichkeit sollte vor dem Verzehr großer Mengen getestet werden.

-> Galerie: Suillus collinitus – Ringloser Butterpilz


29. September 2021: Maronen – essbar

Es ist wieder soweit. Die Maronen wachsen. Noch nicht in Mengen, aber mit etwas Suchen findet man eine leckere Mahlzeit im Nadelwald, vor allem, wenn dort auch etwas Moos wächst. Schneller als die Schnecken und die vielen Maden muss man aber sein, denn die wissen eine solche Pilzmahlzeit offensichtlich auch zu schätzen.
-> News: Imleria badia – Maronen-Röhrling
-> Galerie: Imleria badia – Maronen-Röhrling

Man sollte allerdings auf die Gallenröhrlinge achten, die mit ihrer Bitterkeit die ganze leckere Mahlzeit ruinieren würden. Normalerweise sind sie gut am dunklen Stielnetz zu erkennen. Derzeit sind Gallenröhrlinge unterwegs, bei denen kaum ein Netz zu erkennen ist. Zum Glück gibt es ja weitere Merkmale. Man erkennt sie auch am Rosa-Farbton der Poren und natürlich am bitteren Geschmack (bei Geschmacksprobe immer die probierten Pilzstückchen ausspucken).
-> Galerie: Tylopilus felleus – Gallenröhrling


28. September 2021: Paxillus involutus – Kahler Krempling giftig

Man mag es kaum glauben, dass es Leute gibt, die ihr Leben riskieren, weil sie nicht glauben wollen, dass dieser Pilz tödlich giftig sein kann. „Den essen wir doch schon seit Jahren und es ist nichts passiert.“ Ja, zum Glück und vielleicht noch nicht. In der Vergangenheit wurden die Kremplinge nur roh als giftig angesehen und gegart als Speisepilze angegeben. Aber heute weiß man, dass sie auch gegart giftig sind. Bei wiederholtem Genuss hat es Todesfälle durch Hämolyse gegeben. Wer ihn isst, riskiert sein Leben.
Der Kahle Krempling ist ein häufiger Lamellenpilz in unserer Gegend. Braun und viele hoffen auf einen essbaren Röhrling, wenn sie den fleischigen Hut sehen. Darunter jedoch sind Lamellen und keine Röhren. Die Lamellen sind blaßocker und engstehend. Bei Verletzung werden sie deutlich braun fleckend. Außerdem sind sie leicht ablösbar, also mit Fingernagel wegzuschieben.
Es gibt ähnliche Kremplinge, wie den Erlen-Krempling (nur bei Erlen) und den Großen Krempling. Sie sehen ähnlich aus und sind ebenfalls als giftig eingestuft.

-> Galerie: Paxillus involutus – Kahler Krempling


24. September 2021: Cortinarius semisanguineus – Blutblättriger Hautkopf giftig

Wir haben wunderschöne Pilze in unserem Wald. Hier ein Schleierling, ein Hautkopf und wenn man den Hut umdreht erlebt man eine farbige Überraschung. Er hat blutrote Lamellen. Ältere Pilze sind von rostbraunem Sporenpulver überzogen.
Leider sind diese wunderhübschen, farbigen Hautköpfe alle giftig. Sie sind zum Färben geeignet.

-> Galerie: Cortinarius semisanguineus – Blutblättriger Hautkopf


24. September 2021: Amanita excelsa – Grauer Wulstling – essbar – Verwechselungsgefahr

Wer den Grauen Wulstling sammelt, der muss den giftigen Pantherpilz kennen und der sollte den ähnlichen Perlpilz kennen.
Der Graue Wulstling hat einen graubraunen bis dunkelbraunen Hut mit grauen (statt weißen) Velumresten. Der Hut-Rand ist nicht gerieft. Dafür hat der weiße Stiel einen gerieften Ring. Wie der Perlpilz hat er eine Stielbasis mit rübenartiger Knolle ohne Rand, aber er rötet nicht bei Verletzungen und an Fraßstellen. Außerdem riecht er meist etwas nach Rettich. Er ist minderwertig essbar. Er soll muffig-erdig schmecken.
Die Verwechselungsgefahr mit dem lebensgefährlich giftigem Pantherpilz ist hoch, da der Graue Wulstling wie der Pantherpilz nicht rötet. Hauptkriterium zur Unterscheidung ist die Knolle (beim Pantherpilz gerandet, beim Grauen Wulstling rübenartig), die dann vorsichtig aus dem Boden herausgenommen werden muss.
Wir finden, der Graue Wulstling sollte nicht zum Essen gesammelt werden. Der Perlpilz dagegen ist unter anderem durch sein Röten vom Pantherpilz unterscheidbar und bei entsprechender Kenntnis als Speisepilz geeignet.

-> Galerie: Amanita excelsa – Grauer Wulstling


24. September 2021: Suillus bovinus – Kuh-Röhrling – essbar

Wenn der Kuh-Röhrling wächst, dann oft in Massen auf saurem Boden bei Kiefer, wie hier in Gifhorn. Typisch für einen Schmier-Röhrling ist der Hut gelbbraun-hellbraun, trocken glatt und feucht sehr schmierig. Jung ist der Hut noch gewölbt, dann abgeflacht und auffällig verbogen.
Erkennen kann man ihn gut an den Poren. Sie sind ockerbraun bis braunoliv, unregelmäßig eckig und etwas am Stiel herablaufend. Außerdem sind die Röhren schwer vom Hutfleisch ablösbar.
Der Stiel ist hellbraun wie der Hut, oft dünn, verbogen und punktiert.
Der Kuh-Röhrling hat einen mäßigen Speisewert. Schnell wird er gummiartig zäh und ist auch jung eher als Mischpilz geeignet. Übrigens färbt sich das Fleisch beim Kochen violett.

-> Galerie: Suillus bovinus – Kuh-Röhrling


23. September 2021: Amanita citrina – Gelber Knollenblätterpilzgiftig

Ein sehr häufiger Knollenblätterpilz ist der Gelbe Knollenblätterpilz. Er ist giftig, aber zum Glück bei Weitem nicht so stark giftig wie der Grüne Knollenblätterpilz. Es soll sogar Gegenden in Osteuropa geben, in denen eine Zubereitungsart bekannt ist, so dass er gegessen wird. Wir raten davon dringend ab. Außerdem führte das in der Vergangenheit hier zu tödlichen Vergiftungen, da in diesen Gegenden teilweise der Grüne Knollenblätterpilz unbekannt ist, weil er dort nicht wächst. Hier wachsen beide und es ist keine Zubereitungsart für den Grünen Knollenblätterpilz bekannt. Er wirkt tödlich.
Der Gelbe Knollenblätterpilz hat einen Hut mit mehr oder weniger blassen Gelbtönen oder er ist weißlich. Auf dem Hut sind schollenartige oder fetzige Velumreste, wenn sie nicht abgewaschen sind.
Der Stiel ist weiß mit hängendem, häutigem Ring und einer Basis mit gerandeter Knolle (Stulpe, Bergsteigersöckchen). Sehr auffällig ist sein Geruch nach Kartoffelkeller, nach keimenden Kartoffeln.

-> Galerie: Amanita citrina – Gelber Knollenblätterpilz


21. September 2021: Gomphidius roseus – Rosenroter Gelbfussessbar

Einen leuchtend roten Hut haben wir gesehen. Dann wollen wir natürlich auch wissen, welcher Pilz sich dahinter verbirgt. Der Hut ist schmierig und der Pilz hat stark herablaufende Lamellen. Die Stielbasis ist gelblich-rosa gefärbt und wir haben ihn auf saurem Sandboden bei Kiefern gefunden.
Diese Kombination führt uns zum Rosenroten Gelbfuß, einem der Schmierlinge. Ein Pilz, den man praktisch nur beim Kuh-Röhrling findet. Es wird vermutet, dass er auf der Mykorrhiza-Verbindung zwischen dem Kuh-Röhrling und der Kiefer wächst. In Gifhorn wächst er jedenfalls. Er ist essbar, steht aber auf der Roten Liste und ist zu schonen.


21. September 2021: Rhizopogon spec – Wurzeltrüffelungenießbar?

Wir haben auch Trüffel in Gifhorn. Allerdings sind es nicht die Delikatessen wie Sommertrüffel oder Weiße Trüffel, die für teures Geld gehandelt werden. Obwohl es in unserer Gegend auch Trüffeldelikatessen geben wird, auf kalkhaltigem Boden in warmen Ecken, aber mir fehlt der Trüffelhund, um diese Trüffeln zu finden.
Gefunden haben wir eine der Wurzeltrüffeln auf saurem Boden bei Kiefer.


19. September 2021: Lactarius torminosus – Zottiger Birkenmilchlinggiftig

Es gibt Birkenmilchlinge, deren Hut sieht auf den ersten Blick so aus, wie ein Reizker. Wenn dann Birken und Kiefern gemischt wachsen, stehen diese Pilze manchmal direkt nebeneinander.
Der Hut ist vor allem am Rand etwas mit zottigen Fasern besetzt, der Stiel und die Lamellen haben noch einen orangen Farbton, sind aber deutlich blasser. Schneidet man den Stiel durch, wird es deutlich. Keine orange Milch, sondern weiße Milch, also kein essbarer Reizker. Die Milch ist sehr scharf.

-> Galerie: Lactarius torminosus – Zottiger Birkenmilchling


17. September 2021: Pseudoboletus parasiticus – Schmarotzer-Röhrling – essbar

Fast alle Röhrlinge sind sind Mykhorriza-Pilze mit einem Baumpartner. Aber es gibt Ausnahmen. Es gibt bei uns auch einen Röhrling, der lebt parasitisch und so heißt er auch Parasitischer oder Schmarotzer-Röhrling. Er parasitiert beim Kartoffelbovist. Man sieht wie die Fruchtkörper aus dem Kartoffelbovist heraus wachsen. Er ist übrigens essbar, allerdings zur Zeit ziemlich selten zu finden.

-> Galerie: Pseudoboletus parasiticus – Schmarotzer-Röhrling


17. September 2021: Suillus grevillei – Gold-Röhrling – essbar

Ein weiterer essbarer und schmackhafter Röhrling wächst bei Lärchen. Mit seiner goldgelben Farbe leuchtet er wunderschön. Sein Name ist Gold-Röhrling oder auch Goldgelber Lärchen-Röhrling, was ihn schon ziemlich gut beschreibt.
Sein Hut ist leuchtend gelb bis braungelb, erst gewölbt bis gebuckelt dann fast ausgebreitet.
Er ist sehr schmierig und man erleichtert sich die Schmiererei, wenn man bereits beim Sammeln die Huthaut abzieht.
Das Fleisch ist gelb, oft leuchtend gelb, und verfärbt nicht im Anschnitt.
Der Stiel hat einen Ring oder eine Ringzone und ist gelb, manchmal mit braun.

-> Galerie: Suillus grevillei – Gold-Röhrling


17. September 2021: Lactarius porninsis – Lärchen-Milchling – ungenießbar

Von oben sieht der Hut aus, wie ein Reizker, orange, leicht gezont, und soll als leckerer Speisepilz in den Pilzkorb wandern. Auch Stiel und Lamellen haben noch einen orangen Farbton. Wenn man die Milch kontrolliert, wird es deutlich: Weiße Milch, also kein essbarer Reizker. Besonders deutlich, wenn man den Stiel durchschneidet, da fehlt die orange Milch.
Ein Blick auf die Bäume zeigt schnell die Lösung. Alle Milchlinge sind Mykhorriza-Pilze mit einem Baumpartner und die Reizker haben anscheinend sogar feste Nadelbäume als Lebenspartner. Hier waren keine Kiefer, Fichten oder Tannen, sondern nur große Lärchen. Damit ist der Lärchen-Milchling entlarvt. Er ist ungenießbar bitter.

-> Galerie: Lactarius porninsis – Lärchen-Milchling


16. September 2021: Boletus pinophilus – Kiefern-Steinpilz – essbar

Einen der Klassiker gibt es jetzt auch bei uns zu finden: Der Kiefern-Steinpilz. Einen der Steinpilze, es gibt mit dem Gemeinen Steinpilz, dem Sommer-Steinpilz, dem Kiefern-Steinpilz und dem Schwarzen Steinpilz mehrere Arten von Steinpilzen. Der Kiefern-Steinpilz wächst, wie der Name schon sagt, in erster Linie bei Kiefern auf sauren Böden. Der Hut ist rotbraun bis purpurbraun und meist ohne einen weißen Rand. Die Poren sind jung weiß, dann gelbgrün. Der gesamte Pilz blaut nicht. Der Stiel ist meist bauchig, oben und unten verjüngt, mit feinem hellem Netz auf rötlich-braunem Grund auf dem ganzen Stiel. Unsere Pilze haben den Stiel gestreckt, weil sie aus dem hohen Gras gucken wollten.

Ein klassischer Doppelgänger ist der Gallenröhrling (Tylopilus felleus), der jedoch ein dunkles Netz, einen Rosaton in den Poren und einen bitteren Geschmack hat.

-> Galerie: Boletus pinophilus – Kiefern-Steinpilz


15. September 2021: Lactarius quieticolor – Wechselblauer Edelreizker – essbar

Wir haben einen weiteren tollen Reizker in den sauren Kieferwäldern bei Gifhorn. Es ist der Wechselblaue Edelreizker. Der ganze Pilz ist eine Farbmischung aus orange-graubraun-blaugrün je nach Alter. Der Hut ist schwach gezont. Der Stiel hat kleine, grünliche Grübchen. Das Fleisch ist orange-braun und unter der Huthaut blaugrün. Der Pilz milcht mit oranger Milch, die sich später in weinrot verfärbt.
Er ist essbar und lecker, ähnlich dem Edelreizker und einfach zu erkennen.

Wenn man die Reizker untereinander verwechselt, so ist das nicht schlimm.
Alle Milchlinge mit oranger Milch sind essbar.
Für Milchlinge mit weißer Milch gilt diese Regel nicht!
Nicht erschrecken: Nach einer Reizker-Mahlzeit färbt sich der Urin rot.

-> Galerie: Lactarius quieticolor – Wechselblauer Edelreizker


15. September 2021: Lactarius deliciosus – Edelreizker Kiefernreizker – essbar

Die Reizker sind sehr leckere Speisepilze. Außerdem sind sie leicht zu erkennen.
Als Reizker bezeichnet man die Milchlinge mit oranger Milch. Am bekanntesten sind die Reizker mit orangem Hut, orangen Lamellen und orangem Stiel, der Fichtenreizker bei Fichte, der Lachs- oder Tannenreizker bei Weißtanne und der Edel- oder Kiefernreizker bei Kiefer.
Davon zu trennen sind die Milchlinge mit weißer Milch. Die orangerote Farbe der Milch ist neben dem Orange von Hut, Lamellen und Stiel das wichtigste Erkennungs- oder Unterscheidungsmerkmal. Zum Beispiel der Birken-Milchling oder der Lärchen-Milchling, die magen-darm-giftig oder bitter sind, können zwar ähnlich aussehen, haben aber deutlich weiße Milch.

Jetzt finden wir diese tollen Pilze in den sauren Nadelwäldern nördlich von Gifhorn. Heute haben wir Edelreizker bei Kiefer gefunden. Der orange Hut ist silbrig gezont und wie mit Wasserflecken überzogen. Der gesamte Pilz ist orange. Auffällig sind die Grübchen am Stiel. Wenn man den Stiel abschneidet, erkennt man, dass er innen oft hohl ist und ein leuchtend oranger Rand entsteht. Der Pilz milcht stark mit oranger Milch, die sich kaum verfärbt.

Wenn man die Reizker untereinander verwechselt, so ist das nicht schlimm.
Alle Milchlinge mit oranger Milch sind essbar.
Übrigens, nicht erschrecken: Nach einer Reizker-Mahlzeit färbt sich der Urin rot.

-> Galerie: Lactarius deliciosus – Edelreizker Kiefernreizker


12. September 2021: Chlorophyllum olivieri – Olivbrauner Safranschirmling – essbar

Es gibt noch mehr Riesen-Schirmlinge beziehungsweise Safranschirmlinge, die essbar sind
Der Olivbraune Safranschirmling rötet bei Verletzung stark und hat einen glatten (nicht genatterten) Stiel. Er hat einen hellbraunen Hut bis zu 15 cm im Durchmesser mit olivfarbenen Tönen und hellbraune fransige Schuppen mit wenig Farbkontrast. Der Stiel ist bis 20 cm lang und schlank, hohl, ohne Natterung und mündet in eine knollige Basis. Der Ring ist natürlich am Stiel verschiebbar, das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zu den kleineren und oft giftigen Schirmlingen.
Leider wächst im Garten und auf Komposthaufen der oft schwierig zu unterscheidende Gift-Garten-Riesenschirmling (Chlorophyllum venenata). Daher sollte auf Safranschirmlinge, die im Gartenbereich oder auf Komposthaufen wachsen, verzichtet werden. Außerdem wurde über individuelle Unverträglichkeit berichtet. Einzelne Personen haben über Übelkeit nach dem Verzehr berichtet. Man sollte beim Safranschirmling also etwas Vorsicht walten lassen.
Bekannt ist zumeist der Parasolpilz als bekömmlicher und beliebter Speisepilz. Er rötet nicht und hat einen genatterten Stiel.

-> Galerie: Chlorophyllum olivieri – Olivbrauner Safranschirmling


12. September 2021: Hygrophoropsis aurantiaca – Falscher Pfifferling – leicht giftig

Dieses Jahr ist bei uns ein Pfifferlingsjahr. So viele leckere Pfifferlinge habe ich bei uns noch nie gefunden. Aber jetzt schleichen sich die Falschen Pfifferlinge ein. Bei älteren Exemplaren sind die Unterschiede gut zu erkennen.
Der Falsche Pfifferling ist deutlich orangefarbig, hat entfernt stehende und nicht leicht wegschiebbare Lamellen (statt Leisten) und riecht nicht nach Aprikose. Außerdem hat er kein reinweißes Fleisch in Hut und Stiel. Trotzdem sehen jüngere Exemplare manchmal sehr ähnlich aus.
Der Falsche Pfifferling soll in größeren Mengen Magen-Darm-giftig sein. Viel schwerwiegender wäre eine Verwechslung mit dem Ölbaumpilz, der giftig ist. Er wächst in Büscheln, wärmeliebend aber eher südlich der Alpen und (noch) nicht hier.

-> Galerie: Hygrophoropsis aurantiaca – Falscher Pfifferling


11. September 2021: Coprinus comatus – Schopftintling – essbar

Ein weiterer sehr leckerer Speisepilz unserer Region ist der Schopftintling. Man muss ihn vorsichtig behandeln und schnell verarbeiten. Er ist sehr empfindlich. Nur weißes Fleisch und Stiele verwenden, die dunklen Flecken bei der Zubereitung wegschneiden.
Erkennen kann man den Pilz an seinem prägnanten Hut. Er ist walzenförmig, weiß und mit fransig abstehenden Schuppen besetzt. Die Lamellen sind jung rein weiß und verfärben sich dann von rosa zu schwarz. Alt zerfließen die Exemplare zu tintenartiger Flüssigkeit, aus der früher Tinte gemacht wurde.
Sie kommen vorwiegend an stark gedüngten Weg- und Wiesenrändern vor. Man sollte sich also die Plätze, an denen er wächst, vor dem Abschneiden anschauen. Eine Hundeautobahn ist keine geeignete Stelle für die Ernte eines Schopftintlings.

Es gibt einen etwas ähnlichen Tintling, den Faltentintling, der in Verbindung mit dem Genuss von Alkohol giftig ist. Der Falten-Tintling hat aber einen glatten, graubraunen Hut.

-> Galerie: Coprinus comatus – Schopftintling


8. September 2021: Imleria badia – Maronen-Röhrling – essbar

Unser häufigster und einer der leckersten Speisepilz fängt wieder an zu wachsen: Die Marone.
Der kastanienbraune Hut schiebt sich aus dem Moos, dort wo die Nachtfeuchte ausreicht.
Der Hut ist feinfilzig, wenn er trocken ist und er wird schmierig, wenn er feucht wird.
Die Poren sind grünlichgelb und blauen auf Druck. Die Röhren lassen sich leicht vom Hutfleisch ablösen.
Der Stiel ist hellbraun, eher glatt, längs gemasert und immer ohne Netzzeichnung. Er kann von schlank z.B. im Gras bis dickbauchig wie ein Steinpilz wachsen.

Es gibt ähnliche Filz-Röhrlinge, die mit gelben Poren und ohne Stielnetz alle essbar sind.

Leider werden die Maronen manchmal mit Schimmelpilzarten wie dem weißen Goldschimmel befallen. Man sieht es meist zuerst an den Poren und Röhren, die grau-grünliche Stellen bekommen und später grauweiß werden. Die Pilze sind dann ungenießbar bzw. giftig, da der Schimmel sehr krebserregend wirkt.

-> Galerie: Imleria badia – Maronen-Röhrling


6. September 2021: Leccinum versipelle – Birken-Rotkappe – essbar

Was haben wir doch für wunderschöne Pilze in Gifhorn! Als ich den orange-roten Hut leuchten gesehen habe, hat mein Herzschlag kurz ausgesetzt. So schön. Eine stattliche Rotkappe. Einer der Raustiel-Röhrlinge (Raufüße) mit den typischen Schüppchen am Stiel.
Auf einer kleinen Lichtung steht er zwischen Eiche, Birke und Kiefer. Welche Rotkappe ist es denn nun? Aufgrund der Mykhorrizabäume stehen drei Kandidaten zur Auswahl.
Wir haben eine orangerote Huthaut, die deutlich über den Hutrand hängt, schwarze Schüppchen am Stiel und der Stiel bekommt blaugrüne Flecken. Das Fleisch verfärbt sich beim Anschnitt violettbraun.
Das ist dann eindeutig: Die Birken-Rotkappe und die Birke ist der Partner.

Rotkappen sind gut gegart leckere Speisepilze, aber roh giftig. Daher immer gut garen.
Bei uns sind Rotkappen immer seltener. Sie sind geschützt und dürfen nur für den Eigenbedarf gesammelt werden.

-> Galerie: Leccinum versipelle – Birken-Rotkappe


6. September 2021: Xerocomellus chrysenteron – Rotfuss-Röhrling – essbar

Es beginnt die Zeit der Filz-Röhrlinge. Einer der häufigsten Vertreter bei uns ist der Rotfuß-Röhrling. Er ist essbar, aber oft von schlechter Qualität. Außerdem wird er sehr häufig mit Schimmelpilzarten wie dem weißen Goldschimmel befallen und ist dann sehr krebserregend. Schimmel bedeutet immer: Ungenießbar/Giftig.

Es gibt ähnliche Filz-Röhrlinge, die mit gelben Poren und ohne Stielnetz alle essbar sind.
(Maronen-Röhrling, Brauner Filzröhrling, Ziegenlippe, Falscher Rotfuß-Röhrling, Blutroter Filzröhrling, Eichenfilzröhrling, …)

-> Galerie: Xerocomellus chrysenteron – Rotfuss-Röhrling


02. September 2021: Pilztour

Es macht einfach Spaß um diese Jahreszeit durch die Wälder in unserer Region zu spazieren. Die Pilzwelt ist faszinierend und vielfältig, auch hier bei uns. Schnell findet man einen bunten Pilzkorb und auch eine leckere Mahlzeit ist dabei, wenn man die „richtigen“ Pilze auswählt.
Hier gibt es Informationen für Einsteiger.

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