30. Juli 2021: Russula nigricans – Dickblättriger-Schwärz-Täubling
Ein brauner Hut mit sehr festem Fleisch fällt beim Dickblättrigen Schwärz-Täubling zuerst auf.
Betrachtet man dann die Unterseite des Hutes überraschen weit entfernt stehende, cremeweiße Lamellen mit vielen Zwischenlamellen. Bei Verletzung oder Anschnitt röten Lamellen, Fleisch und Stiel in wenigen Minuten. Später werden sie schwarz. Ein Schwärz-Täubling eben.
Er ist essbar, ob er gut schmeckt wird diskutiert.
Insgesamt ein Täubling, der aufgrund der dicken, entfernt stehenden Lamellen, der vielen Zwischenlamellen (Lameletten) und der Rötung/Schwärzung gut erkennbar ist.
-> Galerie: Russula nigricans – Dickblättriger-Schwärz-Täubling
29. Juli 2021: Russula – Täublinge – Gattung
Man unterteilt die Blätterpilze, also die Pilze mit Lamellen, in Faserblättler und Sprödblättler.
Während die Faserblättler aus länglichen Zellen (Hyphen) aufgebaut sind und faserig brechen, sind die Sprödblättler vorwiegend aus kugeligen Zellen aufgebaut und brechen spröde.
Das Bruchverhalten der Sprödblättler kann man beim Stiel mit einer Karotte und beim Fleisch mit einem Apfel vergleichen. Außerdem splittern dadurch die Lamellen. Bei den Faserblättlern dagegen zerreibt man die Lamellen zu einem Brei.
Die Sprödblättler unterteilt man in in Milchlinge (Lactarius) mit Milchsaft und Täublinge (Russula) ohne Milchsaft. Die Bestimmung der Täublingsarten ist oft schwierig, da es über 200 Arten in Mitteleuropa gibt. Für die Entscheidung, ob ein Täubling essbar ist oder nicht, gibt es zum Glück eine Täublingsregel. Lebenswichtig wichtig ist dabei das Erkennen der Täublinge. Denn die Regel funktioniert bei anderen Lamellenpilzen nicht. Zum Beispiel schmeckt der Grüne Knollenblätterpilz mild und nicht scharf oder bitter, trotzdem ist er tödlich giftig.
Noch ein Wort zur Geschmacksprobe: Bei der Geschmacksprobe wird ein kleines Stück Hutfleisch und/oder Lamelle gekaut und wieder ausgespuckt. Manchmal tritt der scharfe Geschmack bei Täublingen erst nach 1-2 Minuten auf.

29. Juli 2021: Amanita phalloides – Grüner Knollenblätterpilz – tödlich giftig
Der Grüne Knollenblätterpilz ist für Pilzsammler so wichtig, dass ich hier nochmal eine Kollektion zeige. Auch wenn im Namen „Grün“ steht, muss der Pilz keineswegs grüne Farbe haben. Es gibt auch hier in Gifhorn viele Exemplare, die weiß oder grau oder braun sind.
Weitere Beschreibung in der News vom 18.07.2021
-> Galerie: Amanita phalloides – Grüner Knollenblätterpilz – tödlich giftig
27. Juli 2021: Mycena pelianthina – Schwarzgezähnelter Rettich-Helmling – giftig
Ein Rettich-Helmling und überraschenderweise ist der erste Rettich-Helmling dieses Jahr weder der Gemeine Rettich-Helmling (Mycena pura) noch der Rosa Rettich-Helmling (Mycena rosea).
Die Lamellenschneiden sind deutlich schwarz gezahnt und das verrät den Schwarzgezähnelten Rettich-Helmling. Durch die schwarzen Lamellenschneiden wirkt das Hymenium dunkler als bei den anderen Rettich-Helmlingen. Das Sporenpulver ist natürlich trotzdem weiß. Der Rettichgeruch ist auffällig.
-> Galerie Mycena pelianthina – Schwarzgezähnelter Rettich-Helmling
27. Juli 2021: Meripilus giganteus – Riesenporling
Wie beschreibt man diese Fruchtkörper? Am besten sieht man sie sich auf dem Foto an. Meist wird er beschrieben als hellbraun samtig, zungenförmig, aus einem Strunk fächerförmig überlappend verwachsen…
Der gesamte Fruchtkörper kann sehr groß werden über 50*50 cm. Hier haben wir viele Fruchtkörper aus einem Mycel heraus, das in einem mächtigen alten Buchenstrunk wächst.
Ein sehr gutes Merkmal ist das Schwärzen an Druckstellen.
Ganz jung soll er schmackhaft sein und dann im Alter bitter werden. Wir werden ihn mal probieren..
-> Galerie Meripilus giganteus – Riesenporling
23. Juli 2021: Macrolepiota procera – Parasol, Gemeiner Riesenschirmling
Ein beliebter Speisepilz und geeignet für Einsteiger von Lamellenpilzen ist der Parasol. Im spanischen der Sonnenschirm (para sol) und für einen Pilz wirft er wirklich einen stattliche Schatten mit bis zu 40 cm Hutdurchmesser und Stiel.
Der Hut ist cremeweiss und dabei gezont mit hellbraunen weichen, wolligen Schuppen überzogen. Er ist im Zentrum dunkler, dabei stumpf gebuckelt mit Papille.
Der Stiel ist lang, schlank, hohl mit hellbrauner Natterung und zu zäh zum essen, aber geeignet für Pilzpulver. Die Natterung ist ein weiteres wichtiges Merkmal des Parasol.
Der Ring ist doppelrandig mit einer Laufrille in der Mitte und am Stiel verschiebbar. Der verschiebbare Ring ist ein sehr wichtiges Kennzeichen der Riesenschirmlinge.
Die Lamellen und das Fleisch sind weiß. (Einige der fotografierten Exemplare sind überaltert.) Das Fleisch rötet nicht bei Verletzung.
Der Parasol ist mit diesen Eigenschaften zu bestimmen. Es gibt zwar noch mehr Riesenschirmlinge, aber nur im Garten und auf Komposthaufen wächst ein magen-darm-giftiger Gift-Garten-Riesenschirmling. Er rötet und hat keinen genatterten Stiel.
Der Parasol ist ein beliebter Speisepilz. Sein Hut wird wie ein Schnitzel paniert und gebraten. Lecker.
-> Galerie Macrolepiota procera – Parasol
19. Juli 2021: Neoboletus erythropus – Flockenstieliger Hexenröhrling, Flocki, Zigeuner, Hexenpilz, Donnerpilz
Der zweite häufige Hexenröhrling taucht in unserer Region natürlich auch auf. Er wächst sowohl im Nadel- als auch im Laubwald auf sauren Bodenverhältnissen.
Ähnlich wie beim Netzstieligen Hexenröhrling hat er einen samtigen dunkelbraunen Hut. Darunter wieder ein orangeroter Schwamm (Poren) und ein Stiel mit roten Flöckchen ohne Netz auf gelbem Grund.
Auf Druck reagiert er sofort mit einem kräftigen Blau an Hut, Poren und Stiel. Blaue Färbung zeigt auch sofort das Schnittbild. Das gelbe Fleisch läuft an der Luft sofort blau an. Im Gegensatz zum Netzstieligen Hexenröhrling hat er keine eine rote Färbung zwischen Hutfleisch und Röhren.
Roh ist er unverträglich, aber gegart ist er ein sehr beliebter Speisepilz, auch wenn die orangeroten Poren und das sofortige Blauen des Fleisches etliche Sammler abschrecken. Das feste Fleisch ist oft madenfrei und die stämmigen Pilze sind ergiebig.
-> Galerie Neoboletus erythropus – Flockenstieliger Hexenröhrling
19. Juli 2021: Russula virescens – Grüngefelderter Täubling
Grüngefelderter Täubling: Ein leckerer Speisepilz und ein Täubling, der leicht zu erkennen ist.
Neben den normalen Eigenschaften eines Täublings hat er einen deutlich gefelderten Hut.
Der Hut ist unterschiedlich grün, in der Mitte dunkler. Vor allem in der Hutmitte und am Hutrand ist er felderig aufgesprungen. Die Felder sind dunkler grün und der Untergrund heller.
Der Geschmack ist mild. Der Geruch im Alter (schwach) nach Käse/Schweißfuß.
Man findet ihn im Laubwald bei Eichen und Buchen.
Er ist zwar ein leckerer Speisepilz und an den Feldern gut zu erkennen, aber trotzdem sollte man unbedingt auf die Merkmale der Täublinge achten, vor allem bei grünlichen Täublingen. Immer vergewissern, ob bei jedem Pilz der Stiel ohne Knolle und ohne Ring gewachsen ist und kein Knollenblätterpilz dabei sein kann.
-> Eigenschaften der Täublinge
!!! Verwechslungsgefahr mit Grünem Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) – tödlich giftig !!!
-> Galerie Russula virescens – Grüngefelderter Täubling
18. Juli 2021: Amanita phalloides – Grüner Knollenblätterpilz – tödlich giftig
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Amanita phalloides – Grüner Knollenblätterpilz
Auch den Pilz mit den meisten tödlichen Vergiftungen in Mitteleuropa haben wir sowohl in Gifhorn als auch in Wolfsburg und er ist nicht selten. Der Grüne Knollenblätterpilz wächst keineswegs nur im Wald. Es muss nur irgendwo ein passender Baum in der Nähe sein. Das geht dann auch in Wohngebieten oder auf Weiden, denn Baumwurzeln reichen weit.
Jeder Pilzsammler, der Blätterpilze (Pilze mit Lamellen) sammelt, sollte den Grünen Knollenblätterpilz unbedingt kennen. Es reicht tatsächlich ein Pilz in der Mahlzeit, um eine tödliche Vergiftung hervorzurufen. Er heißt in England auch zu Recht Death Angle. Die Vergiftung ist um so tückischer da sie sich erst 8-24 Stunden nach der Mahlzeit mit Erbrechen und Durchfall bemerkbar macht. Das Pilzgericht mit Grünen Knollenblätterpilzen soll durchaus gut schmecken. Ohne Behandlung im Krankenhaus verläuft die Vergiftung tödlich, da Leber und Nieren irreparabel geschädigt werden.
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Mit etwas Aufmerksamkeit ist der Grüne Knollenblätterpilz aber von anderen Pilzen zu unterscheiden. Hier eine grobe Beschreibung.
Der Pilz wächst praktisch aus einem Ei und benötigt einen Baum, meist Laubbaum, oft Eiche oder Buche, als Mykorrhizapartner.
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Hut: Sein Hut ist normalerweise irgendwie grünlich und mit dunkleren Fasern von der Hutmitte zum Hutrand hin versehen (radialfaserig eingewachsen) . Allerdings gibt es auch weiße und eher braune Exemplare. Oft sind lappige Reste der Gesamthülle auf dem Hut, wenn sie nicht vom Regen abgewaschen oder vom Pilzsammler abgewischt wurden.
Lamellen: Die Lamellen sind weiß und frei, also nicht oder kaum am Stiel angewachsen. Das Sporenpulver ist weiß. Die Sporen sind amyloid.
Fleisch: Das Fleisch ist weiß und unter der Huthaut etwas gelbgrünlich.
Stiel: Der Stiel ist mit einem Ring (Velum partiale) versehen. Aber Achtung, der Ring bildet sich erst im Laufe des Wachstums und ist bei ganz jungen Pilzen nicht zu sehen, weil er noch angewachsen ist und die Lamellen abdeckt. Bei älteren Exemplaren kann der Ring fehlen, auch wenn Pilzsammler den Stiel unvorsichtig angefasst haben. Der Ring ist nicht verschiebbar.
Die Stielbasis ist mit einer Knolle versehen, die in einer lappigen Gesamthülle (Velum universale) steckt. Um das zu sehen muss man den Pilz mit der Stielbasis aus dem Boden holen und nicht abschneiden. (Lamellenpilze immer mit Stielbasis sammeln!)
Geruch: Der Grüne Knollenblätterpilz entwickelt im Verlauf seines Wachstums einen ganz eigenen süßlich unangenehmen Geruch. Er wird beschrieben „wie Kunsthonig“.
Geschmack: Grüne Knollenblätterpilze sollte man niemals probieren, da schon geringe Mengen Leberschädigungen auslösen können. Der Geschmack soll mild sein.
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Leider zeigt sich der Grüne Knollenblätterpilz durchaus farbvariabel. Allein diese zwei Kollektionen an zwei Tagen aus Wolfsburg und Gifhorn zeigen eine Farbvariabilität von fast weiß über grünlich bis zu bräunlich. Im Lehmboden in Wolfsburg ist die Knolle mit der Volva kaum zu sehen und nur schwer aus dem Boden zu bekommen. Man sollte wirklich vorsichtig sein.
Der grüne Knollenblätterpilz ist nicht für Eigenversuche geeignet. Bei dem geringsten Zweifel sollte ein Pilzkundiger, z.B. ein Pilzsachverständiger der DGfM, befragt werden.
Pilzsachverständige finden / DGfM (dgfm-ev.de)
-> Galerie Amanita phalloides – Grüner Knollenblätterpilz – tödlich giftig
16. Juli 2021: Netzstieliger Hexenröhrling
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Suillellus luridus vorher Boletus luridus – Netzstieliger Hexenröhrling
Einer unserer schönsten Röhrlinge mit seinem Hut wie aus Wildleder, mal hellbraun, mal dunkelbraun. Darunter ein orangeroter Schwamm und ein gelblicher Stiel mit einem orangeroten-orangebraunem Netz. Wenn man ihn stört, also anfasst, dann reagiert er sofort mit einem kräftigen Blau, das er auch im Schnittbild sofort zeigt. Interessant ist eine rote Färbung zwischen Hutfleisch und Röhren.
Er wächst in Mykorrhiza mit Laubbäumen, gern bei Eiche, und mag kalkhaltigen Boden.
Zu Unrecht wurde ihm zugeschrieben, dass er unverträglich mit Alkohol ist. Stoffe wie Coprin wie beim Faltentintling wurden nicht gefunden. Allerdings scheint der Pilz für einige Personen nicht gut verträglich zu sein. Individuelle Unverträglichkeit ist das Stichwort. Daher sollte man vor einer ausgiebigen Mahlzeit die individuelle Verträglichkeit überprüfen.
Mit dem Flockenstieligen Hexen-Röhrling (Neoboletus erythropus) gibt es einen weiteren Hexen-Röhrling als ausgezeichneten Speisepilz. Wie der Name schon sagt mit einem flockigen Stiel statt einem genetzten Stiel.
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15. Juli 2021: Wurzelnder Bitterröhrling
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Caloboletus radicans – Wurzelnder Bitterröhrling, Bitterschwamm, ungenießbar/giftig
Bereits aus einiger Entfernung sieht man die bollerigen Hüte dieser Röhrlinge. Ein merkwürdiger blasser grauer Farbton und häufig Schorfstellen sieht man sofort. Der Hut blaut etwas. Die Farbe der Druckstellen geht aber in graubraun über.
Schnell erkennt man, dass Röhren und Stiel bei Berührung blauen. Das Schnittbild zeigt ebenfalls ein deutliches Blau an. (Leider können die Fotos und die Monitore diese Farbtöne nur ungenügend wiedergeben.) Das Stielnetz ist oft unscheinbar, ein helles gelb-braun auf dem gelben Stiel. Auffallend die namensgebende „wurzelnde“ Stielbasis.
Die Geschmacksprobe bestätigt die Vermutung: Bitter
Allerdings sollte man den frischen Pilz kosten und gegebenenfalls länger darauf herumkauen, wenn man unsicher ist. Wir haben Exemplare gefunden, die sofort sehr bitter waren und Exemplare, die kaum bitter geschmeckt haben.
Ähnliche Dick-Röhrlinge sind beispielsweise der Fahle Röhrling (blaut nicht, riecht nach Jod und ist nicht bitter) und der ebenfalls bittere Schönfuß-Röhrling mit rotem Stielnetz. Die Sporen dieser Dick-Röhrlinge unterscheiden sich nicht wesentlich.
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15. Juli 2021: Riesenbovist
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Calvatia gigantea – Gemeiner Riesenbovist, Riesenstäubling
Jetzt habe ich mein Mittagessen gefunden und für morgen reicht das auch noch. Der Riesenbovist wird locker so groß wie ein Handball oder ein Fußball.
Die Stäublingsregel hatten wir ja schon:
Wenn ich einen Stäubling habe und er ist innen rein weiß, dann ist er essbar.
Wichtig ist die Identifikation als Stäubling, ohne jegliche Lamellenansätze.
Wir essen den Riesenbovist in etwa 2 cm dicke Scheiben geschnitten, paniert und in der Pfanne gebraten. Aufpassen muss man, dass sich die „Pilzschnitzel“ nicht mit Fett vollsaugen. Dann wird es eine schwere Aufgabe für den Magen und kann zu Bauchschmerzen führen.
14. Juli 2021: Üppiger Büschel-Rübling
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Gymnopus luxurians – Üppiger Büschel-Rübling, Üppiger Blasssporfaserübling
Ein stattlicher, büschelig wachsender Pilz mit Hutdurchmesser und Stiellänge bis 10 cm. Der Pilz soll aus Nordamerika eingewandert sein. In Gifhorn ist er schon angekommen.
Die Hüte sind jung kastanienbraun und werden im Alter wellig und rissig und am Rand heller. Die Lamellen sind cremeweiß, engstehend und abgerundet angeheftet. Im Alter werden sie verbogen wellig. Die Stiele sind im Alter auffallend stark längsstreifig gerillt und manchmal verdreht.
Sie wachsen hier in Büscheln auf Holzresten.
Die Sporen betragen etwa 7-9*4-5 μm.
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13. Juli 2021: Pantherpilz
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Amanita pantherina – Pantherpilz – sehr giftig
Der Pantherpilz ist lebensgefährlich giftig! Wer Pilze mit weißen Lamellen sammelt und isst, der sollte diesen Pilz unbedingt kennen und erkennen. Vor allem der Perlpilz als beliebter Speisepilz und der Graue Wulstling sehen ähnlich aus und können verwechselt werden. Eine Verwechselung mit bösen Folgen. Der Pantherpilz enthält vor allem das Gift Ibotensäure. Nach dem Verzehr setzen bereits nach ein bis zwei Stunden Übelkeit, Durchfall und Erbrechen ein. Die weiteren Folgen können lebensbedrohlich sein. Es gibt viele Vergiftungen durch den Pantherpilz in Deutschland, zum Glück selten tödlich, so dass die Presse kaum darüber berichtet.
Der Pantherpilz hat einen bräunlichen Hut, meist gerieft und mit Velumresten (Schüppchen) darauf. Er hat freie, weißliche Lamellen und einen ungerieften Ring am weißen Stiel, der aus einer gerandeten Knolle wächst.

Hier die wichtigsten Merkmale:
– Riefen am Hut, der meist Velumreste (Schüppchen) hat.
– Keine Riefen am Ring.
– Die Knolle ist gerandet, Stichwort „Bergsteigersöckchen“.
– Er rötet nicht, weder bei Verletzung noch an Fraßstellen.
Leider sind nicht immer alle Merkmale gut erkennbar ausgebildet.
Es muss immer das Gesamtbild betrachtet werden.
Bei Unsicherheit sollte immer der schlechteste Fall beachtet werden.
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Velumreste (Schüppchen) sind meistens, aber eben nicht immer vorhanden.
Manchmal sind sie einfach vom Regen abgewaschen.

Sporen etwa 10*7 μm, inamyloid (in Melzers).
Wer sicher gehen will, kann Pilze von Pilzsachverständigen der DGfM begutachten lassen.
12. Juli 2021: Blaustieliger-Heftelnabeling
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Rickenella swartzii – Blaustieliger oder Violettstieliger Heftelnabeling
Wenn ich dann genauer in meinen moosigen Rasen schaue, dann finde ich noch mehr, diesmal kleine zarte Pilzchen.

Es sind kleine Heftelnabelinge mit zweifarbigen Hüten. Der Habitus ist nabelingsartig, die Hutmitte wird trichterförmig, genabelt.
Die Lamellen sind herablaufend und entfernt stehend.
Der Stiel ist bräunlich, die Spitze etwas blau-violett.
11. Juli 2021: Fleischrötlicher/Rosenroter Schönkopf
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Calocybe carnea/persicolor – Fleischrötlicher/Rosenroter Schönkopf
Da stehen plötzlich rosa Pilze in meinem Garten. Wie kommen die dahin und was für Pilze sind das?
Hut rosa, flach gewölbt bis niedergedrückt. Fleisch weiß und dünn. Stiel fleischrosa mit etwas weißfilziger Basis. Lamellen weiß, dicht stehend und schwach ausgebuchtet angewachsen, das Sporenpulver erweist sich als weiß, also ein Hellsporer. Es sind gedrungen wirkende Pilze mit unbedeutendem Geruch, insbesondere kein Rettichgeruch.
Die kenne ich noch nicht. Die Rettich-Helmlinge sind es nicht. Zum Glück hilft das Internet. Denn so viele Pilze mit rosafarbenem Hut und Stiel mit weißen Lamellen gibt es ja nicht. Nach dem Ausschlußverfahren bleiben die Schönköpfe übrig und zu denen passt auch die Beschreibung des Pilzes. Der Fleischrötlicher und der Rosenrote Schönkopf wird häufig nicht mehr unterschieden.
08. Juli 2021: Fahler Röhrling
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Hemileccinum impolitum (früher Boletus impolitus) – Fahler Röhrling, ungenießbar/essbar
Ein knuffiger dicker Röhrling mit einem hellbraunen Hut unter einer Eiche. Von oben aus der Entfernung mag man an einen dicken Steinpilz denken.
Die Poren, also die kleinen runden Röhrenmündungen, sind zitronengelb und laufen bei Druck oder Verletzung nicht blau an.
Der Geruch ist auffällig jodartig, irgendwie wie ein Medizinschrank riecht.
Der Geschmack ist mild und nicht bitter, aber säuerlich.
Die Art soll selten und schützenswert sein. Außerdem schmeckt er auch gegart säuerlich.

Der weisslich-gelbe Stiel hat kein Netz, sondern feine Schüppchen, die an einen Raufuß-Röhrling (Leccinum) erinnern. Der Fahle Röhrling gehört in die neue Gattung Hemileccinum.

Wichtig bei der Bestimmung von Röhrlingen ist das Schnittbild.
Das Fleisch in Hut und Stiel ist blassgelb und läuft nicht blau an.

Etwas überraschend ist so etwas wie ein Wurzelansatz. Das kennt man eigentlich vom Wurzelnden Bitterröhrling. Dessen Röhren verfärben sich jedoch blau bei Druck und er ist bitter.
07. Juli 2021: Perlpilz
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Amanita rubescens – Perlpilz, essbar (auf Verwechselungen achten)
Der Perlpilz ist durchgegart ein beliebter Speisepilz. Roh ist er giftig.
Er gehört zu den Wulstlingen, zu den Knollenblätterpilzen, unter denen es tödlich giftige Pilze gibt.
Er hat einen bräunlichen Hut, oft mit einem Anteil rosa, und grauweiße Schüppchen (Velumreste) auf dem Hut. Die Lamellen sind frei und weiß, wobei im Alter rotbraune Flecken auftreten können. Der Stiel ist weiß mit Ring und Knolle.
Wer den Perlpilz essen will, sollte seine Merkmale unbedingt genau kennen, denn er hat mit dem Pantherpilz einen sehr giftigen Verwechsler!

Hier die wichtigsten Merkmale:
– Er rötet bei Verletzung und an Fraßstellen.
– Keine Riefen am Hut
– Riefen am Ring
– Die Knolle ist rübenförmig. Keine gerandete Knolle, keine „Bergsteigersöckchen“.
07. Juli 2021: Scheidenstreifling
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Amanita-spec-vaginatae – Scheidenstreifling, essbar (auf Verwechselungen achten)

Ein braunhütiger Pilz mit relativ langem weißen Stiel. Ein Pilz, den man nicht abschneiden, sondern unbedingt zusammen mit seiner Stielbasis betrachten sollte.
Zuerst fallen beim sattbraun glänzenden Hut die starken Riefen (Rillen) am Hutrand auf.
Dann hat der Stiel kein Velum partiale, also keinen Ring, aber ein Velum Universale, also eine lappige Gesamthülle, die man sieht, wenn man die Stielbasis vorsichtig aus dem Erdreich entnimmt. Ein sehr wichtiges Bestimmungsmerkmal, weshalb man Pilze mit Lamellen nicht abschneiden, sondern mit Stielbasis herausdrehen oder mit der Messerklinge aus der Erde herausheben sollte.
06. Juli 2021: Gelbstieliger Nitrat-Helmling
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Mycena renati syn. flavipes – Gelbstieliger Nitrat-Helmling
Die Helmlinge. Eine sehr artenreiche Gattung: Kleine, dünnfleischige Blätterpilze mit weißlichen Lamellen, Hellsporer mit weißlichem Sporenpulver. Man sieht einen helmartigen, also glocken- bis kegelförmigen Hut. Es heißt etwas ungenau, wenn man durch die Huthaut die Lamellen sieht und umgekehrt auch durch die Lamellen die Huthaut sieht, dann kann man einen Helmling sehen. Dazu gehört ein schlanker Stiel. Manchmal tritt Saft (Milch) aus und ist ein wichtiges Merkmal zur Bestimmung.
Was haben wir diesmal für einen Helmling gefunden?
– rosabräunlicher, dünnfleischiger Hut
– dünner, aber kräftig gelber Stiel ohne Milchsaft
– büscheliges Wachstum auf abgestorbener Buche
– nitratartiger, chlorartiger Geruch
Damit gelingt die Bestimmung zum Gelbstieligen Nitrat-Helmling, auch Gelbstieliger Nitrose-Helmling oder Gelbfüßiger Helmling genannt.
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05. Juli 2021: Risspilz
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Inocybe spec. – Risspilz, giftig
Kleine Lamellenpilze mit Risspilz-Habitus sind häufig Risspilze.
Doch was ist mit Risspilz-Habitus gemeint?
Der Hut ist kegelig oder buckelig und radialfaserig oder radialrissig.
Die Lamellen sind meist grau (grauweiß bis graubraun) mit einer Schneide, die oft hell ist.
Der Stiel ist oft weißlich und bereift.
Viele Risspilze haben einen typischen spermatischen Geruch.
Alle Risspilze werden als giftverdächtig eingestuft. Einige Arten sind nachweislich giftig, zum Beispiel der Ziegelrote Risspilz mit einem hohen Muscaringehalt.

Das Sporenpulver der Risspilze ist braun und wird oft als tabakbraun bezeichnet. Ein Beispiel, dass die Lamellenfarbe nicht immer der Farbe des Sporenpulvers entspricht.
Die Artbestimmung innerhalb der Gattung Inocybe ist aufwendig und schwierig. Ohne Spezialliteratur und Mikroskopie sind nur wenige Arten sicher bestimmbar.
04. Juli 2021: Echter Pfifferling
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Cantharellus cibarius – Echter Pfifferling, essbar
Eine schmackhafte Überraschung. Im Stadtgebiet von Gifhorn haben wir die bisher selten gefunden und erst recht nicht in dieser stattlichen Größe.
Sind es denn „Echte“ oder „Falsche“ Pfifferlinge?
Der Hut ist wellig verbogen, die Farbe eher dottergelb als orange. Der Geruch ist fruchtig und erinnert an Aprikosen.
Der Falsche Pfifferling hat einen Hut, der lange eingerollt ist, aber nicht wellig verbogen. Er ist eher orange als dottergelb und riecht nicht fruchtig.

Das Hymenium des Echten Pfifferling besteht aus mehrfach gegabelten, lamellenartigen Leisten, die adrig verbunden sind.
Der Falsche Pfifferling dagegen hat Lamellen, die meist lebhaft orange, weich, schmal, engstehend, gegabelt, mit Fingernagel leicht wegzuschieben sind.
Wir könnten noch das Sporenpulver überprüfen, aber es handelt sich um den Echten Pfifferling.
03. Juli 2021: Eichenfilzröhrling
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Hortiboletus engelii – Eichenfilzröhrling, essbar
Nachdem es geregnet, hat beginnt so langsam der Pilzwachstum.
Hier haben wir einen weiteren essbaren Filzröhrling.
Das Schnittbild zeigt bereits, um welchen Filzröhrling es sich handelt.

Die kleinen orangeroten Pünktchen in der Stielbasis kennzeichnen den Eichenfilzröhrling.
29. Juni 2021: Spindeliger Rübling
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Gymnopus fusipes (syn. Collyba fusipes) – Spindeliger Rübling, giftig
Es ist trocken, sehr trocken und warm. Da gibt es leider kaum Pilze bei uns. Die Pilze fruktifizieren nicht, also sie bilden keine Fruchtkörper aus.
Zum Glück gibt es immer mal Ausnahmen. In diesem Fall ganz typisch am Fuß einer Eiche der Spindelige Rübling. Auffällig ist der büschelige Wuchs mit den markant spindeligen Stielen. Die Stiele sind meist in sich verdreht und haben scheinbar sogar eine Wurzel.
Die Lamellen sind hell, entfernt stehend und werden oft fleckig und die Pilze haben einen eher unangenehmen Geruch.
10. Juni 2021: Falscher Rotfuss-Röhrling
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Xerocomellus Porusporus – Falscher Rotfuss-Röhrling, essbar
Da ist er, der erste Röhrling in diesem Jahr.
Zum Glück sind Röhrlinge an den Röhren und Poren gut zu erkennen.
Der Unterschied zu den Porlingen: Die Fruchtschicht, also die Röhren, lässt sich einfach vom Hutfleisch abtrennen.
Wir verwenden eine klassische Einteilung der Röhrlinge. (siehe unten)
Gefunden haben wir einen der Filz-Röhrlinge:
Hut: aufgerissenem, filzig, mit schwachen Rosatönen an den aufgerissenen Stellen/Frassstellen
Röhren/Poren: gelb, nicht rund, relativ großporig vor allem zum Stiel hin
Stiel: schlank, an der Spitze weiss-gelblich, in der Mitte rötlich und an der Basis schwärzlich, längsgerieft
Fleisch: weiss-gelblich, wenig blauend, schnell wieder weiss-gelb
Das Schnittbild bestätigt den Falschen Rotfuss-Röhrling.
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10. Juni 2021: Klassische Einteilung der Röhrlinge
Wir verwenden eine klassische Einteilung der Röhrlinge:
1. Dick-Röhrlinge (Steinpilze, Hexenpilze, …) mit dickbauchigem Stiel
2. Filz-Röhrlinge (Maronen, Ziegenlippen, Rotfuss-Röhrlinge, …) mit filziger Hutoberfläche
3. Schmier-Röhrlinge (Kuh-Röhrlinge, Butterpilz,…) mit schmieriger Hutoberfläche
4. Raustiel-Röhrlinge (Birkenpilze, Rotkappen, …) mit schuppigem Stiel
5. „andere“ (Hasen-Röhrling, Kornblumen-Röhrling, Erlengrübling, Gallen-Röhrling, …)
9. Juni 2021: Stinkmorchel – Hexenei
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Phallus impudicus – Gewöhnliche Stinkmorchel
Unscheinbar stecken die Hexeneier im Erdboden. Daraus entwickelt sich der Pilz, den man beim Spaziergang am Geruch entdeckt, die Stinkmorchel. Unverkennbar riecht oder stinkt es, aber erst wenn der Fruchtkörper gereift ist.
Von der DGfM ist die „Gewöhnliche Stinkmorchel“ zum Pilz des Jahres 2020 ausgewählt. Interessante Informationen findet man auf den Seiten der DGfM.
Pilz des Jahres 2020: Gewöhnliche Stinkmorchel / DGfM (dgfm-ev.de)
Essbar und sogar schmackhaft ist der Pilz im jungen Stadium als Hexenei. Allerdings ist unbedingt sicher zu stellen, dass es sich wirklich um ein Hexenei der Stinkmorchel handelt. Auch andere Pilze, zum Beispiel tödlich giftige Knollenblätterpilze, können als Hexenei gefunden werden. Darum ist es lebenswichtig, ein Hexenei vor dem Verzehr zu zerschneiden. Es dürfen keine Merkmale eines Lamellenpilzes mit Hut und Stiel erkennbar sein!

Ein etwas anderes Pilzgericht:
Wenn man die Hexeneier einer Stinkmorchel kurz in der Gefriertruhe anfriert, dann lässt sich die Hülle mit der Gelschicht ohne große Schmiererei entfernen. In Scheiben geschnitten und wie Bratkartoffeln kross gebraten haben sie uns lecker geschmeckt.
9. Juni 2021: Weisser Anis-Egerling = Schaf-Champignon
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Agaricus arvensis – Weisser Anis-Egerling = Schaf-Champignon, , essbar (auf Verwechselungen achten)
Ich habe Champignons gefunden. Kann ich die essen?
Am Wichtigsten ist, dass es tatsächlich Champignons (Egerlinge) sind.
Wenn es Champignons gibt, müssen sie auf die Gruppe der Karbolartigen überprüft werden. Dafür wird die unterste Stielbasis angekratzt. Die Karbolartigen Egerlinge laufen dort dann chromgelb an. Außerdem hilft der Geruch, der angenehm sein muss. Die Karbolegerlinge riechen unangenehm tintenartig nach Karbol/Phenol. Der Geruch verstärkt sich beim Braten.

Bei unserem Champignon verfärbt sich die Stielbasis
beim Ankratzen nicht chromgelb.
Er riecht nicht unangenehm tintenartig,
sondern angenehm schwach nach Anis.
Welche Eigenschaften helfen nun bei der Identifizierung?
Der Hut ist weißlich, glatt und verfärbt sich auf Druck nur schwach gelblich.
Mit KOH verfärbt sich die Huthaut deutlich gelb.
Das Hutfleisch ist beim Anschnitt unverändert.
Der Stiel hat ein Velum partiale, einen Ring. Der ist auf der Unterseite zahnradförmig. Der Ring lässt sich nach oben abziehen (superior). Der Stiel ist zylindrisch, auf Druck etwas gilbend und die Stielbasis ist etwas abgeknickt.
Der Pilz riecht angenehm nach Anis.

Wir haben essbare Schaf-Champignons gefunden, auch Weißer Anis-Egerling genannt.
8. Juni 2021: Waldfreund-Rübling
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Gymnopus dryophilus – (Gemeiner) Waldfreund-Rübling, essbar (auf Verwechselungen achten)
Es hat wieder geregnet und damit gibt es auch wieder Pilze.
Ein Rübling aus dem eigenen Garten. Diesmal riecht der Stiel nicht nach dem Reiben und auch der Pilz riecht unauffällig, etwas pilzig. Die Lamellen sind wieder fast frei und etwas gelblich.
Über den Artenkreis Gymnopus dryophilus wird oft diskutiert. Der Hellhütige Rübling (G. aquosus) und der Gelbblättrige Waldfreund-Rübling (G. ocior) sind nur schwierig abzugrenzen.
1. Juni 2021: Breitblättriger Holzrübling
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Megacollybia platyphylla – Breitblättriger Holzrübling, ungenießbar
Wieder ein Blätterpilz, also ein Pilz mit Lamellen. Ein Hellsporer, der auch tatsächlich weißliches Sporenpulver hat. Die Lamellen sind ausgebuchtet angewachsen und wirken fast frei. Sie stehen sehr „breit“, also entfernt und haben gekerbte Schneiden, die teilweise dunkel sind.
Der Hut ist dünnfleischig, deutlich radialfaserig und risspilzartig aufgerissen.
30. Mai 2021: Schildrötling
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Entoloma clypeatum – Schildrötling, roh sehr giftig
Dieser Pilz hat helle Lamellen und ist trotzdem kein Hellsporer.

Wenn der Pilz alt wird, verfärben sich die Lamellen dunkler und wenn man einen Sporenpulverabdruck nimmt, erkennt man rötliches Sporenpulver.
Daher auch der Name Rötling.
Die Rötlinge sind für Speisepilzsucher keine angenehme Gattung. Es gibt viele Rötlinge und die Artenbestimmung ist teilweise sehr schwierig. Es ist manchmal schon schwierig die Gattung Rötling im Feld zu erkennen.
Unter dem Mikroskop rufen einem die Sporen „Stopp“ zu, denn die Sporen sind sechseckig, wie ein Stoppschild. Ein gutes Erkennungszeichen für Sporen der Rötlinge.
Unser Rötling hat einen braunen Hut mit einem stumpfen Buckel. Die Lamellen sind weißlich (sie werden später rosabräunlich). Sie sind ausgebuchtet angewachsen (ähnlich wie Ritterlinge) mit Zwischenlamellen und mit welligen, gekerbten Schneiden. Auffällig ist der mehlige/gurkige Geruch.
Damit wird es sich höchstwahrscheinlich um den Schildrötling handeln.
Höchstwahrscheinlich reicht natürlich nicht, um so einen Pilz in die Pfanne zu hauen und zu verspeisen.
29. Mai 2021: Kerbrandiger Trichterling
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Clitocybe costata – Kerbrandiger Trichterling
Kleine bräunliche Pilze gibt es viele. Auch kleine braune Trichterlinge. Hier haben wir einen davon.
Was kennzeichnet diesen?
Der Hut ist hell- bis ockerbraun und der Rand ist auffällig unregelmäßig gekerbt. Die Hutmitte ist flach und nicht buckelig. Die cremeweißen Lamellen sind deutlich am Stiel herablaufend (Trichterling) und nicht einfach zur Seite schiebbar. Der Stiel ist so braun wie der Hut oder sogar dunkler. Die Stielbasis ist etwas keulig verdickt. Wenn man das Hutfleisch zwischen den Fingern zerreibt, bemerkt man etwas Bittermandelgeruch (Blausäure).
Diese Eigenschaften zusammen führen uns zum Kerbrandigen Trichterling, einem der Trichterlinge aus dem Formenkreis um den Ockerbraunen Trichterling (C. gibba).
Vorsicht: Bei den kleinen Trichterlingen gibt es viele Verwechselungsmöglichkeiten und viele giftige Pilze. Bevor man sich an essbaren Trichterlingen versucht sollte man viel Erfahrung bei der Pilzbestimmung von Trichterlingen haben und sich sehr sicher sein. Eine zweite Meinung ist auch sehr hilfreich und kann vor schlimmen Überraschungen bewahren.
27. Mai 2021: Brennender Rübling
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Gymnopus peronatus – Brennender Rübling
Um den Brennenden Rübling zu identifizieren muss man natürlich zuerst einen Rübling erkennen. Kleine braune Lamellenpilze mit hellen Lamellen. Davon gibt es viele. Bei den Rüblingen sind die Lamellen mehr oder weniger angewachsen, meist fast frei, also nur ein ganz kleines bisschen am Stiel angewachsen. Der Stiel ist auch das beste Erkennungsmerkmal. Wenn man den Stiel zwischen den Fingerspitzen dreht, dann merkt man, dass er „knorpelig berindet“ ist. Außen hart und innen wattig weich. Wie ein kleiner Gummischlauch fühlt es sich an. (Wer noch die alten Fahrradventile kennt, die es vor den Blitzventilen gab, da gab es einen dünnen Gummischlauch über dem Ventil. So fühlt sich ein Rüblingsstiel an.)
Hier haben wir einen Rübling, der nach Essig riecht, wenn man kräftig am Stiel reibt. Außerdem ist der Geschmackstest erst mild, dann später schärflich brennend. Daher wohl der Name Brennender Rübling.
Weiter fällt auf, dass ein Loch im Hut bleibt, wenn man den Stiel vom Hut abzieht.
Vorsicht: Bei den kleinen braunen Pilzen gibt es viele Verwechselungsmöglichkeiten und etliche giftige Pilze. Bevor man sich an kleinen braunen Lamellenpilzen versucht sollte man viel Erfahrung bei der Pilzbestimmung haben. Man kann sich an Pilzsachverständige der DGfM wenden.
26. Mai 2021: Schwefelporling
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Laetiporus sulphureus – Schwefelporling
Dieser Pilz wächst nun schon seit vielen Jahren immer wieder an demselben Baum. Die Fruchtkörper können konsolenförmig übereinander wachsen und große fächerförmige Scheiben bilden. Mal sehen, wie groß der Fruchtkörper dieses Jahr wird und mal sehen, wie lange der Pflaumenbaum das noch durchhält. Leider ist der Schwefelporling ein Parasit, der seinen Wirt schwächt und tötet.
Hier zwei Bilder aus dem letzten Jahr.
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Der Schwefelporling ist ein guter Speisepilz, unter drei Voraussetzungen:
1. Es ist wirklich ein Schwefelporling und wird nicht verwechselt. Junge Fruchtkörper könnte man mit anderen Porlingen verwechseln. Der Zimtfarbene Weichporling ist sehr giftig.
2. Der Pilz soll Stoffe aus seinem Wirt aufnehmen und anreichern. Deshalb vermutet man Giftigkeit z.B. bei Schwefelporlingen an Eiben. Also sollte man auf den Wirtsbaum achten, auch wegen der Verwendung von Spritzmitteln bei Obstbäumen. Unser Pflaumenbaum ist in dieser Beziehung ein guter Wirt.
3. Der Fruchtkörper sollte noch jung und frisch sein. Ausgewachsene Exemplare sind trocken und hart. Das schmeckt dann nicht mehr.
Geschmacklich können junge, saftige Schwefelporlinge erstaunlich lecker sein. Knusprig angebraten in der Pfanne schmecken sie so ähnlich wie Hühnchenfleisch. Nicht umsonst wird der Pilz im englischsprachigen Raum auch „Chicken of the Woods“ genannt.
Am 1.6. hat sich der wunderschön gelb-orange leuchtende Pilz schon deutlich vergrößert. Er ist immer noch weich und saftig, wäre also essbar und bestimmt lecker.
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24. Mai 2021: Dachpilz
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Pluteus spec. – Dachpilz
Ein stattlicher Pilz mit braunem Hut und stabilem Stiel. Optisch fällt auf, dass der Hut mehrfach eingedellt ist. Wenn man den Pilz abmacht, sieht man die hellen Lamellen, der Stiel hat keinen Ring (Teilhülle, Velum partiale) und auch keine Reste einer Gesamthülle (Velum universale). Er ist weiß und fein bräunlich überfasert. Zusammen mit dem rettichartigen Geruch sollte es sich um den bei uns häufigen Rehbraunen Dachpilz (Pluteus cervinus) handeln.

Bei genauem hinsehen, erkennt man die freien Lamellen eines Freiblättlers. Die Lamellen sind nicht am Stiel angewachsen. Man kann Hut und Stiel trennen, ohne die Lamellen. Es bleiben dabei keine Lamellenreste am Stiel.
Der Dachpilz gehört zu den Rosasporern. Obwohl er jung weiße Lamellen hat, ist das Sporenpulver rosa. (Zumindest was man unter Pilzlern als „rosa“ bezeichnet.) Erst im Alter, wenn reife Sporen an den Lamellen gereift sind, färben sich die Lamellen lachsrosa.

Es gibt viele Dachpilze. Für die exakte Artbestimmung ist meist mikroskopieren erforderlich. Beispielsweise müssen die Hyphen der Hutdeckschicht auf Schnallen überprüft werden und die Zystiden auf Form und Mengenverteilung überprüft werden.
21. Mai 2021: Hasen-Stäubling
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Bovistella utriformis (Calvatia utriformis) – Hasen-Stäubling
Ausnahmsweise schon im Frühjahr zeigt sich an der Böschung des Elbe-Seitenkanals der Hasenstäubling. Für ihn typisch auf einer Wiesenfläche, Mager- und Halbtrockenrasen, auf sandigem Boden und sandigen Boden haben wir in Gifhorn genug.
Stäublinge oder Boviste sind auch als Puffpilze bekannt. Wenn sie reif sind, dann haben sich die Sporen im Inneren der Pilze entwickelt. Öffnet man den Fruchtkörper entlädt sich eine ganze Wolke von Sporenstaub.
Als Stäubling ist der Hasenstäubling sogar essbar, wenn er innen rein weiß ist.
Es gilt die Stäublingsregel: Wenn ich einen Stäubling habe (!) und er ist innen rein weiß, dann ist er essbar.
Wichtig ist die Identifikation als Stäubling! Junge Pilze können sich in sogenannten Hexeneiern entwickeln. Das sind dann manchmal auch nur einfach weiße Kugeln. Einen Stäubling muss man also immer aufschneiden und nachschauen, ob er innen wirklich keine Ansätze von Stiel und Lamellen hat, sonst kann man tödlich giftige Pilze, wie Knollenblätterpilze im Babystadium erwischen!

Geschmack? Eigengeschmack hat der frische Hasenstäubling nicht wirklich. Man kann ihn essen, muss ihn aber nicht essen. Als ich ihn mal probiert habe, hat er nur nach den Zutaten, die ich zusammen mit dem Pilz in die Pfanne gelegt habe, geschmeckt.

Das Unterteil des Fruchtkörpers wird im Alter sehr stabil. Es übersteht den Winter und man findet im nächsten Jahr noch die Unterlage der Pilze aus dem Vorjahr.
20. Mai 2021: Tintling
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Coprinus spec. – Tintling
Bei einem Besuch am Tankumsee in der Abendsonne im Gras finden wir kleine Pilzchen.
Tintlinge, aber welche? Es könnte der Gemeine Scheibchen- oder Rädchen-Tintling sein. Aber es könnte auch ein anderer sein. Da würde nur Spezialliteratur und viel Wissen helfen. Also bleibt es erstmal bei der Gattung Tintling.
19. Mai 2021: Blutmilchpilz
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Lycogala epidendrum – Blutmilchpilz
Auch wenn der Blutmilchpilz nicht zu den echten Pilzen gehört, sondern zu den Schleimpilzen, möchte ich ihn kurz zeigen. Er ist eindrucksvoll und einfach zu identifizieren.
Er hat kugelige Fruchtkörper, ähnlich denen eines kleinen Stäublings, und rote Milch sind. Das ist einzigartig bei den Schleimpilzen.
Schleimpilze sind eine eigene Gruppe von Lebewesen. Sie sind keine Pilze sondern haben Eigenschaften sowohl von Tieren z.B. können sie sich fortbewegen als auch Eigenschaften von Pilzen.
18. Mai 2021: Stadt-Champignon
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Agaricus bitorquis – Stadt-Champignon
Die Champignons sind eine Gattung, in der die Artenbestimmung überraschend schwierig ist. Es gibt sehr viele Arten. Einige sind an bestimmten Merkmalen einfach zu bestimmen. Wenn das nicht klappt, wird es schwierig. Eine komplette Aufstellung der Merkmale wird erforderlich und der Einstieg in Spezialliteratur.
Hier habe ich Glück gehabt.
Den Pilz habe ich im Gras am Straßenrand gefunden. Der Hut ist im Wesentlichen weiß und glatt. Das Hutfleisch ist beim Anschnitt unveränderlich bis leicht rosabraun. Der Hutrand ist herabgebogen und überragt die Lamellen.

Das wichtigste Merkmal ist der doppelte Ring.
Er ist nach unten abziehbar und kennzeichnet den Stadt-Champignon.
18. Mai 2021: Velum partiale – Ring
Wie kommt der Ring, das Velum partiale, an den Stiel und welchen Sinn hat es?
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Zuerst ist das Velum partiale an Hut und Stiel angewachsen und bedeckt komplett die Fruchtschicht, das Hymenium. Das wird dadurch geschützt, denn dort entwickeln sich die Sporen zur Fortpflanzung. | Wenn der Fruchtkörper wächst, wird der Stiel länger und die Sporen reifen langsam in den Lamellen heran. Das Velum partiale reißt stückweise vom Hutrand ab. | Der Fruchtkörper wächst weiter und das Velum partiale ist komplett vom Hut abgerissen und hängt nur noch als Ring am Stiel. |
18. Mai 2021: Nelken-Schwindling
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Marasmius oreades – Nelken-Schwindling
Auch Feld-Schwindling oder Rasen-Schwindling genannt und damit sind häufige Fundorte angegeben, im Gras. So auch in meinem Rasen zuhause. Wieder ein Speisepilz im eigenen Garten.
Wie erkennt man ihn unter den vielen kleinen braunen Pilzen mit hellen Lamellen?
Der kleine Pilz, meist nur 2-5 cm, wächst oft in Hexenringen oder Reihen. Der dünnfleischige Hut ist hell-bräunlich. Er ist hygrophan, also trocken viel blasser und feucht dunkler.
Auffällig ist der Stiel, der sehr elastisch und zäh ist.
Man kann den Stiel um die eigene Achse drehen oder einen Knoten machen, ohne dass der Stiel bricht.
Weiter auffällig ist der Geruch, würzig nach Bittermandel und Blausäure, die der Pilz in geringen Mengen enthält.
Der Geschmack ist würzig angenehm.

Achtung, es gibt Giftpilze, die ähnlich aussehen können, zum Beispiel kleine Ziegelrote Risspilze (kräftiger und zerbrechlicher), weiße Trichterlinge wie der Feld-Trichterling (zerbrechlicher), der Brennende Rübling (ebenfalls elastisch aber nicht so sehr, eher im Wald, nach einiger Zeit mit brennend scharfem Geschmack).
14. Mai 2021: Haus-Tintling
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Coprinus domesticus – Haus-Tintling
Bei mir zuhause wächst der Haus-Tintling.
Zu sehen sind die verschiedenen Altersstufen.
Jung mit gelbbrauner Hutfarbe und weißen Lamellen.
Der Hut ist gerieft und bedeckt von weißen Velumflocken.
In der Reife werden die Lamellen schwarz und zerfließen schließlich tintenartig bei den Tintlingen.

11. Mai 2021: Goldfell-Schüppling
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Pholiota aurivella – Goldfell-Schüppling
Der Goldfell-Schüppling leuchtet an einem Buchenstamm.

Der Hut leuchtet in gelb/gold/orange mit etwas dunkleren Schuppen. Der Stiel ist schuppig gegürtelt. Die Schüpplinge gehören in die Familie der Träuschlingsverwandten und haben rostbraunes Sporenpulver.
Den Goldfell-Schüppling können wir mikroskopisch von den anderen Schüpplingen mit gelbem Hut und dunkleren Schuppen an Hand der Größe der Sporen unterscheiden.
Hier haben wir Sporen von etwa 8-9 * 5 μm Größe.

11. Mai 2021: Schirmlinge
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Lepiota spec. – eine der Schirmlingsarten giftig
Bei kleinen Pilzen mit weißen Lamellen sollte man sich wirklich sicher sein, wenn man sie essen will. Hier haben wir kleine Schirmlinge. Einen Hellsporer, also helles (in diesem Fall cremeweißes) Sporenpulver. Die Lamellen sind frei und nicht am Stiel angewachsen. Normalerweise mit Ring (Velum partiale), das hier aber nicht zu sehen ist.
Es gibt viele Arten dieser Schirmlinge und viele davon sind giftig, zum Teil sogar lebensgefährlich giftig. Als Speisepilze sind kleine Schirmlinge nicht geeignet.
10. Mai 2021: Voreilender Ackerling
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Agrocybe praecox – Voreilender Ackerling oder Frühlings-Ackerling oder Früher Ackerling
Der erste Dunkelsporer dieses Frühjahr, also ein Lamellenpilz mit dunklem Sporenpulver. Am Rande eines Ackers, früh im Jahr, sozusagen vorauseilend, der Voreilende Ackerling. Er hat einen Geruch nach Mehl/Gurke/Heu mit einer auffälligen Kakaonote.

Seine helle, cremefarbene Hutoberfläche ist durch die Trockenheit aufgerissen. Der Stiel hat einen sehr dünnen, häutigem Ring, der schnell vergänglich ist. und eine verdickte Basis.
Die Lamellen sind ausgebuchtet angewachsen (mit „Burggraben“ wie beim Ritterling), mit Zahn herablaufend. Die Lamellenschneiden sind bogenförmig, wellig, untermischt mit Zwischenlamellen und trotz der hellen Farbe mit dunkelbraunem Sporenpulver.

7. Mai 2021: Zapfenrüblinge
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Strobilurus stephanocystis/tenacellus – Kiefernzapfenrübling
Zapfenrüblinge im Frühjahr
Im Frühjahr können wir 3 Arten Zapfenrüblinge finden, die alle sehr ähnlich aussehen. Kleine braune Hüte (1-4 cm) mit weißlich-cremefarbenen Lamellen und dünnen, zähen Stielen. Sie wachsen auf Kiefern- oder Fichtenzapfen. Ihre Scheinwurzeln (Pseudorhiza) winden sich manchmal unterirdisch zu einem vergrabenen Kiefern- oder Fichtenzapfen.
Milder Kiefernzapfenrübling – Strobilurus stephanocystis
Bitterer Kiefernzapfenrübling – Strobilurus tenacellus
Fichtenzapfenrübling Strobilurus esculentus
Die Kiefernzapfenrüblinge sind nur mikroskopisch voneinander zu unterscheiden.
Den Fichtenzapfenrübling unterscheidet man an Hand des Zapfens (Fichte/Kiefer). Er kann mit bis zu 4 cm etwas größer werden als die Kiefernzapfenrüblinge mit meist nur bis zu 2,5 cm.
Es gibt noch den Mäuseschwanzrübling (Baeospora myosurus) an Kiefernzapfen. Aber er wächst meist erst im Herbst an offen liegenden Zapfen und ohne die lange Scheinwurzel. Ebenfalls auf Fichten- und Kiefernzapfen wachsen die Fichten- und Kiefernzapfenhelmlinge. Sie unterscheiden sich durch die für Helmlinge typischen glockenförmigen Hüte.
7. Mai 2021: Käppchenmorcheln
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Morchella semilibera Käppchenmorchel, Speisepilz, roh giftig
Hier dann ein Prachtexemplar gefunden in Springe. So sehen die schönsten Käppchenmorcheln aus.
Wie viele findet man auf dem rechten Bild?
1. Mai 2021: Mairitterling, Maipilz

Pünktlich zum Mai gibt es in Wolfsburg den Maipilz oder Mairitterling, der gar kein Ritterling ist, sondern zu den Schönköpfen (Raslingsverwandte) gehört.
Er taucht u.a. in gleichen Gebieten wie die Speisemorcheln auf.
Der Maipilz ist ein Speisepilz, der aber mit Giftpilzen verwechselt werden kann. Er hat einen eigenen Geschmack, der nicht jedem mundet. Bei mir gibt es ihn einmal im Jahr als Maipilzsuppe.
Calocybe gambosa – Mairitterling, Maipilz
Der Mairitterling ist ein weißer kompakter Pilz mit engstehenden Lamellen und weißem Sporenpulver. Meist erkennt man ihn an seinem typischen Geruch nach Maipilz, für mich gurkenähnlich ist. In der Literatur wird der Geruch als mehlig beschrieben.
Achtung es gibt giftige Verwechsler, die im Frühjahr auftauchen können:
Der Ziegelrote Risspilz (Inocybe erubescens) rötet, er bekommt einen rissigen Hut und dunkle Lamellen (Sporenpulver braun), aber trotzdem können junge Exemplare sehr ähnlich aussehen. Auch der Geruch ist eher süßlich-obstig und nicht nach Mehl oder gurkig.
Der Riesen-Rötling (Entoloma sinuatum) kann dem Maipilz sehr ähnlich sehen, auch wenn er meist erst im Sommer auftritt. Der Geruch ist ähnlich. Die Lamellen sind nicht so weiß, sondern eher gelblich und die Hutfarbe eher cremerosa. Wichtig: Das Sporenpulver ist rosabraun und nicht weiß.
Weiße Trichterlinge (Clitocybe) können ebenfalls als junge Fruchtkörper ähnlich aussehen. Auch sie erscheinen meist später und sie haben herablaufende Lamellen und nicht diesen markanten Geruch.
Maipilze sollte man also immer sicher bestimmen oder von einem PSV bestimmen lassen, bevor man sie sammelt und isst.
30. April 2021: Eschen und Speisemorcheln
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Morchella spec. Speisemorchel, Speisepilz, roh giftig
Leider wurden etliche Eschen in Wolfsburg abgeholzt. Das Eschentriebsterben gibt die Begründung dafür. Zum Glück sind noch einige Eschen stehen geblieben. Diese leben in einer Partnerschaft mit den Speisemorcheln und bringen so schöne Exemplare wie diese in Wolfsburg hervor.
Sowohl für das Eschentriebsterben als auch die Art der Partnerschaft von Morcheln und Eschen gibt es noch Raum für die Erforschung unserer heimischer Lebewesen.
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28. April 2021: Morchelbecherling
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Disciotis venosa, Adriger Morchelbecherling, Aderbecherling, Speisepilz, roh giftig
Wenn der Pilzsucher nicht zum Pilz kommt, dann kommt eben der Pilz zum Pilzsammler. Diese Morchelbecherlinge sind zu mir in meinen Garten gekommen. An dieser Stelle hatte ich mal Pilze auf Stämmen gezüchtet und letztes Jahr Sonnenblumen gepflanzt. Für beides habe ich gut gewässert. Wahrscheinlich hat das dem Becherling gefallen.
Der Morchelbecherling wird auch als Begleiter zu Speisemorcheln genannt, da er ähnliche Bedingungen zur gleichen Zeit nutzt. Trotzdem glaube ich nicht, dass ich nun Speisemorcheln im Garten bekomme.
Die typische gerundet, gerunzelte Fläche im Zentrum des Bechers ist kaum ausgebildet. Während die Innenseite braun ist, ist die Außenseite weißlich und wie Schmiergelpapier aufgeraut. Der Stielansatz ist sehr kurz und runzelig. Der typische Chlorgeruch am frischen Fruchtkörper lässt keine Zweifel am Morchelbecherling.
Der Morchelbecherling gehört zu den Schlauchpilzen (Ascomycet), seine Sporen reifen in Schläuchen heran.
Der Chlorgeruch verschwindet beim Erhitzen und der Pilz ist ein ausgezeichneter Speisepilz. Allerdings betrachte ich ihn lieber, als ihn zu essen. Er ist in Deutschland bei den gefährdeten Arten gelistet (RL 3).

28. April 2021: Käppchenmorchel
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Morchella semilibera Käppchenmorchel, Speisepilz, roh giftig
Neben den Speisemorcheln war auch eine kleine Morchel dabei, bei der die Gruben erstaunlich regelmäßig in Reihen angeordnet sind. Wenn man sie aufschneidet, erkennt man, dass der Hut nicht am Rand angewachsen ist, sondern irgendwo mittig oder oberhalb angewachsen ist. Also „halbfrei“. Es ist eine Halbfreie Morchel oder Käppchenmorchel mit einem verunstaltetem Stiel dabei.
22. April 2021: Speisemorchel
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Morchella spec. Speisemorchel, Speisepilz, roh giftig
Da sind sie. Die Speisemorcheln wachsen auch in Wolfsburg. Allerdings sind sie nicht einfach zu finden, aber dann wunderschön. Hier klassisch in einem Eschenwald mit kalkhaltigem Boden auf der Sonnenseite und in einem feuchten Gebiet.
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Wie alle Morcheln sind sie leider hohl.
Man sieht sehr schön die unregelmäßigen Gruben und den angewachsenen Hut.
Durch das Trocknen verändern sich die Speisemorcheln erstaunlich wenig.

17. April 2021: Schwarzweiße Becherlorchel
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Schwarzweiße Becherlorchel – Helvella leucomelaena
Weißfüßiger Elfenbecher „white-footed elf cup“ so passend ist der englische Name für diesen wunderhübschen Pilz. Im Frühjahr stehen diese Elfenbecher von ganz klein (1 cm) bis zu 5 cm Größe unscheinbar im sandigen Boden am Wegrand des trockenen Kiefernwaldes versteckt. Doch sie sehen wunderhübsch aus, wenn sie ins rechte Licht gerückt werden. Der Becher ist oberirdisch außen weiß-braun, innen samtig-braun und unterirdisch im Stielbereich typisch elfenbein-weiß. Der Stiel ist lorchelartig und kurzgerippt. Der obere Rand des Bechers reißt im Alter auf.
Die Sporen waren etwa 23 * 14 μm groß und glatt mit einem sehr großen Öltröpfchen.

8. April 2021: Speisemorchel
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Morchella spec. Speisemorchel, Speisepilz, roh giftig
Meine erste Speise-Morchel des Jahres habe ich nicht in Wolfsburg gefunden, sondern in Hannover. Gar nicht bei Eschen, sondern bei Obstgehölzen. Sie sind wirklich nicht einfach zu finden.

8. April 2021: Spitzmorchel

Morchella spec. Spitzmorchel, Speisepilz, roh giftig
Da ist sie, meine erste Morchel des Jahres. Klein, aber fein. Man muss schon sehr genau hinschauen. Es lohnt sich beim Spaziergang ein wenig in die Vorgärten zu linsen, wenn dort gemulcht wurde. Deutlich zu erkennen sind die regelmäßigen Gruben (Vertiefungen) im Hut, die von der giftigen Frühjahrslorchel unterscheiden.

2. April 2021: Frühjahrslorchel, Giftlorchel
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Gyromitra esculenta – Frühjahrslorchel, Giftlorchel giftig
Jetzt habe ich doch noch vor Ostern eine Lorchel im Wald gefunden. Kiefernwald in Gifhorn, saurer sandiger Boden also sehr passend für die Frühjahrslorchel. Sie ist als giftig eingestuft und enthält Gyromitrin. Auch wenn sie in anderen Ländern getrocknet oder ausgiebig gekocht und nach mehrfachem wegschütten des Kochwassers gegessen wird, bleibt ein Risiko. Es ist unklar, wie viel Gyromitrin in den Pilzen enthalten bleibt. Also besser Hände weg davon.
Jeder Morchelsammler sollte die Giftlorchel kennen und von Morcheln unterscheiden können!
Der Hauptunterschied ist die Gestalt des Hutes.
Frühjahrslorchel / Giftlorchel: Hut hirnartig gewunden.
Morcheln: Hut grubig (Vertiefungen sogenannte Alveolen) mit Längs-/Querrippen
1. April 2021: Scheiben-Lorchel, Größter Scheibling
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Discina perlata / Gyromitra ancilis – Scheibenlorchel / Größter Scheibling
Wenn ich schon keine Lorchel im Wald finde, dann wenigstens in Nachbars Garten. Typisch im Frühjahr auf Nadelholz z.B. Mulch wächst sie scheibenartig, rundlich, gerunzelt mit sehr kurzem typischen Lorchelstiel. Sie ist nur 1-2 cm hoch, aber 6 cm im Durchmesser. Auf Laubholz wächst die sehr ähnliche Schildförmige Lorchel (Discina perlata / Gyromitra parma). An Hand der Sporen gelingt die Unterscheidung.

Die Sporen sind in reifem Zustand 32-35 * 12-13 μm, mit 3 Öltröpfchen und deutlichen Anhängseln (Flügelchen).
27. März 2021: Tintling
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Coprinus spec. – Tintling: Eigentlich habe ich Sonnenblumen eingesät. Jetzt habe ich Tintlinge bekommen. Ist das nun der Gesäte Tintling? 😀
17. März 2021: Haselkätzchen-Becherling
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Ciboria coryli – Haselkätzchen-Becherling einer der kleinen Frühlingsbecherlinge, die man unter dem Laub finden kann. Diesmal im eigenen Garten unter einem Haselstrauch gefunden.
Ein interessanter Bericht über Frühlingsbecherlinge steht im Pilzforum.eu.
In meinem Fall weist der Fundort unter Hasel auf Ciboria coryli oder Ciboria amentacea hin.
Mikroskopisch wurden 8-sporige Asci mit Sporen von etwa 16 µm gefunden, also C. coryli.
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16. März 2021: Warziger-Drüsling
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Exidia nigricans – Warziger Drüsling häufig im Winter und Frühjahr an Laubholz. Man kann die kleinen Drüsen sehen und daran den Pilz erkennen.
5. Februar 2021: Chaga
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Chaga – Schiefer Schillerporling – Inonotus obliquus
In Gifhorn haben wir viele Birken, die in feuchten Gebieten wachsen. Gute Voraussetzungen für Chaga. Jetzt im Winter kann man ihn auch gut sehen und es gibt einige Fundstellen in Gifhorn und Umgebung. Es lohnt sich beim Winterspaziergang die Augen offen zu halten und mal nach oben an die Birken zu sehen. Der Chaga gilt als Heil- und Vitalpilz. Man kann leckeren Tee damit machen.
https://pilze-gifhorn-wolfsburg.de/chaga/
5. Januar 2021: Zunderschwamm
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Fomes fomentarius – Echter Zunderschwamm an Birke mit deutlichem Mycelialkern, einem sicheren Erkennungsmerkmal.
1. Januar 2021: Austernseitling

Austernseitling – Pleurotus ostreatus ein Neujahrspilz gefunden am 1.1.2021 in Gifhorn, ein Klassiker essbar an Birke.
28. Dezember 2020: Rotrandiger Baumschwamm

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Rotrandiger Baumschwamm – Fomitopsis pinicola einer unserer hübschesten Porlinge.
21. Dezember 2020: Orangeseitling – ungenießbar
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Orangeseitling – Phyllotopsis nidulans ein wunderhübscher und essbarer Winterpilz. Fundort Velpker Schweiz an altem Birkenstamm, 21.12.2020
15. Dezember 2020: Frost-Schneckling

Frostschneckling – Hygrophorus hypothejus ein typischer, essbarer Winterpilz am 15.12.2020 in Gifhorn bei Kiefern gefunden.
15. Dezember 2020: Schopftintling

Schopftintling – Coprinus comatus eigentlich kein typischer Winterpilz, dennoch am 15.12.2020 am Tankumsee bei Gifhorn gefunden. Der Schopftintling ist ein sehr guter Speisepilz, der auch als Heil- oder Vitalpilz bezeichnet wird.
Er ist extrem druckempfindlich und schwarze Stellen sollen nicht mitgegessen werden. Als Tintling „zerfließt er zu Tinte“, wenn er überaltert.
11. Dezember 2020: Lilastieliger Rötelritterling
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Lilastieliger Rötelritterling – Lepista saeva im Dezember im Innenstadtbereich von Wolfsburg.
Als Rötelritterling ähnelt er dem häufigen Violetten Rötelritterling (Lepista nuda). Allerdings ist seine Hutfarbe hellgrauocker und ohne lila Farbtöne. Im Kontrast dazu leuchtet der lilafarbene Stiel geradezu. Außerdem ist der Geruch des Lilastieligen Rötelritterlings eher mild und unauffällig, im Gegensatz zum aufdringlich parfümierten Geruch des Violetten Rötelritterlings.
Die DGfM (Deutsche Gesellschaft für Mykologie) hat den Lilastieligen Rötelritterling zum Pilz des Jahres 2016 ernannt.
Weitere Informationen von der DGfM:
http://Pilz des Jahres 2016: Lilastiel-Rötelritterling / DGfM (dgfm-ev.de)