News-2021-10

31. Oktober 2021: Kroatien

Im Mittelmeerraum gibt es natürlich auch viele, attraktive Pilze, vor allem wenn es nicht zu trocken ist. Im Urlaub in Kroatien haben wir ein paar tolle Exemplare gefunden. Manche Pilzarten sind im Mittelmeerraum und bei uns identisch, aber es gibt natürlich auch andere Arten, die bei uns nicht vorkommen. Bei der Bestimmung muss man sehr vorsichtig sein, da andere Arten den bei uns vorkommenden täuschend ähnlich sehen können.


17. Oktober 2021: Volvopluteus gloiocephalus – Grösster Scheidling – essbar

Der Größte Scheidling oder Großer Scheidling kann tatsächlich eine ansehnliche Größe erreichen. Auf dem bis 20 cm langen weißen, ringlosen Stiel wächst ein weißlicher oder oliv-graubrauner Hut mit bis zu 12 cm. Der Hut ist jung eiförmig-glockig und breitet sich später aus, dann bildet sich auch ein Rettichgeruch. Wenn man genau hinschaut, sieht man die häutige Volva an der Stielbasis. Die freien Lamellen sind erst weiß und verfärben sich im Alter rosa, denn es bildet sich rotes Sporenpulver.
Damit sind wir eindeutig bei den Scheidlingen. Er ist zwar essbar, soll aber nicht besonders gut schmecken.

-> Galerie: Volvopluteus gloiocephalus – Grösster Scheidling


17. Oktober 2021: Lepista sordida – Schmutziger Rötelritterling – essbar

Der Geruch bei Rötelritterlingen ist typisch. Dieses leicht Parfümierte (ggf. etwas Fleisch mit Lamellen zerdrücken und daran riechen) kann man sich gut merken.
Der Schmutzige Rötelritterling hat einen glatten Hut, graubraun mit mehr oder weniger violetten Tönen. Er ist hygrophan, also trocken heller und feucht dunkler. Die Lamellen sind weißlich-grau, manchmal mit etwas violett. Man muss auf Schleierreste am Stiel achten, um Verwechselung mit giftigen Schleierlingen zu vermeiden.
Es gibt mehrere Arten Rötelritterlinge. Alle essbar (roh giftig) und gut am Geruch zu erkennen.
Der Violette Rötelritterling kann sehr ähnlich aussehen, ist aber durchgehend mit violetten Farbtönen und mit bräunlichem Hut erst im Alter und intensiverem Geruch.

-> Galerie: Lepista sordida – Schmutziger Rötelritterling


17. Oktober 2021: Clitocybe nebularis – Nebelkappe giftig

Die Nebelkappe oder Nebelgrauer Trichterling ist ein stattlicher, fleischiger Pilz, der auch noch in Reihen oder Hexenringen wächst und die Pfanne so richtig füllen würde. Sie galt früher als essbar, aber heute ist sie als giftig eingestuft, denn sie enthält Nebularin und soll krebserregend und erbgutverändernd sein.
Der Hut schimmert nebelgrau, die Mitte ist meist etwas dunkler und dickfleischig. Jung ist der Hut eingerollt und gewölbt später ausgebreitet. Er ist matt bereift und etwas radialfaserig. Das Fleisch ist weiß und fest. Der Stiel ist grau und ebenfalls festfleischig. Die Basis knollig verdickt mit weißlichem Myzelfilz. Auffällig ist der unangenehm süßliche Geruch, wie parfümiert.
Noch größer als die Nebelkappe ist der essbare Mönchskopf mit für ihn typischem Buckel und Blausäure-Geruch. Leider gibt es viele giftige Trichterlinge. Beim Sammeln von Pilzen mit weißen Lamellen muss man daher sehr achtsam sein.
Die Nebelkappe und der Mönchskopf läuten bei uns die Phase der Spätherbstpilze ein.

-> Galerie: Clitocybe nebularis – Nebelkappe


16. Oktober 2021: Leccinum spec – Birkenpilz – essbar

Die Birkenpilze zeigen sich nochmal in ihrer Vielfalt. Es gibt sie in weiß, hellbraun und dunkelbraun. Je nach Artenkonzept als unterschiedliche Art, aber in jedem Fall essbar. Die großen stattlichen Pilze haben Stiele, die eher schlank und lang sind, mit grauweißen oder grauschwarzen Schüppchen auf weißem Grund bedeckt.
Wie der Name andeutet sind Birkenpilze Mykorrhizapilz der Birke. Sie sind leckere Speisepilze, die immer gut gegart werden müssen. Ihr Fleisch wird beim Garen dunkel bis schwarz.
Es gibt einen Drucktest für überständige, nicht mehr genießbare Birkenpilze: Mit Finger den Hut eindrücken, wenn eine Delle bleibt ist der Pilz alt und ungenießbar.
Alle Raufußröhrlinge sind essbar, geschützt, dürfen nur für Eigenbedarf gesammelt werden.

-> Galerie: Leccinum spec – Birkenpilz


10. Oktober 2021: Hydnum repandum – Semmelstoppelpilz – essbar

Ein essbarer Pilz mit Stacheln? Ja, der Semmelstoppelpilz.
Er kommt mit einem hell cremefarben, semmelfarben oder orangeocker Hut daher. Er ist matt, feinfilzig und oft unregelmäßig gewachsen. Das Fleisch ist gelblich-weiß, trocken und meist krümelig zerbrechend. Der feste Stiel ist hutfarben, zentral oder seitlich versetzt.
Das Besondere sind die hell cremefarbenen Stacheln, die meist heller als der Hut und zur Stachelspitze spitz zulaufend sind. Die Stacheln sind breit angewachsen, jung etwa 1-2 mm und können alt größer als 5 mm werden. Sie stehen dicht beieinander und sind brüchig.
Ältere Exemplare, erkennbar an längeren Stacheln, die bei Berührung abfallen, können bitterlich schmecken. Es gibt auch noch andere Arten von Stoppelpilzen (Rotgelber S. oder Weißer S.) mit den arttypischen abwischbaren Stacheln, die ebenfalls essbar sind.

-> Galerie: Hydnum repandum – Semmelstoppelpilz


8. Oktober 2021: Sparassis crispa – Krause Glucke – essbar

Liegt da ein großer rundlicher Badeschwamm vor einem Kiefernstamm? Nein? Dann hat man vielleicht eine Krause Glucke, auch Fette Henne genannt, gefunden.
Der Fruchtkörper (Hut kann man ja wohl nicht dazu sagen) ist cremegelb bis hellockergelb und hat eine Struktur ähnlich wie ein Blumenkohl. Der Fruchtkörper wird bis 40 cm groß, ist sehr verwinkelt und oft mit vielen Insekten (Insektenhotel), viel Sand oder Erde und Kiefernstreu gewachsen.
Einen richtigen Stiel hat die Krause Glucke nicht, aber einen dicken fleischigen Strunk, der unbekömmlich sein soll. Ansonsten haben wir einen leckeren Speisepilz, wenn wir ihn den gesäubert bekommen. Man muss die Krause Glucke mit Wasser abspülen. Das beeinträchtigt den Geschmack nicht. Man kann sie vorher kurz in kochendes Wasser tauchen und sie wird elastisch zum putzen. Man kann sie in 2-3 cm dicke Scheiben schneiden und sauber machen.
Ähnlich ist die zähe Breitblättrige Glucke, die wächst aber an Laubbäumen und nicht an Kiefer. Außerdem ist sie nicht giftig und bei richtiger Zubereitung ebenfalls essbar.

-> Galerie: Sparassis crispa – Krause Glucke


4. Oktober 2021: Agaricus xanthoderma – Karbol-Champignon giftig

Gibt es giftige Champignons? Ja, es gibt giftige Champignons.
Sieht aus wie ein Champignon, ist auch ein Champignon und ist giftig!
Die Karbol-Champignons erkennt man daran, dass Stielbasis beim Ankratzen chromgelb anläuft. Daher sollte man Champignons immer an der Stielbasis ankratzen und die Reaktion beobachten.
Außerdem riechen sie nach Karbol (Phenol), etwas also tintenartig. Als letzte Warnung verfärben sich die Pilzstücken beim Braten intensiv gelb (kanariengelb) und riechen dann deutlicher nach Karbol (Phenol), wenn man an den einzelnen Stücken riecht. An den Putzresten kann man Karbol-Champignons mit Sulfanilsäure identifizieren. Hutreste färben sich nach einigen Minuten orange.
Ansonsten unterscheiden sich die Karbol-Champignons nicht von anderen Champignons. Die Lamellen sind jung hellrosa, dann dunkelrosa und schließlich braun-schwarz. Champignons haben keine weißen Lamellen. Außerdem sollten Champignons immer angenehm riechen, sonst sind sie zum Essen nicht geeignet.
Champignons mit über 50 Arten in Europa sind keine geeigneten Speisepilze für Einsteiger. Es gibt viele Verwechselungsmöglichkeiten, auch mit sehr giftigen Lamellenpilzen.

-> Galerie: Agaricus xanthoderma – Karbol-Champignon


3. Oktober 2021: Amanita porphyria – Porphyrbrauner-Wulstling giftig

Auch der giftige Porphyrbraune Wulstling gehört zu den Knollenblätterpilzen. Knollenblätterpilze wie Perlpilz oder Grauer Wulstling sollten nur Pilzkenner sammeln, die die giftigen Varianten todsicher erkennen.
Der Porphyrbraune Wulstling hat einen porphyrbraunen Hut, also braun mit grauviolettem Ton. Er hat oft graue Velumfetzen, die aber abgewaschen sein können. Der Stiel ist ebenfalls graubraun, mit einem typischen graubraunen, ungerieften Ring. Meist ist der Stiel oberhalb des Ringes gerieft und unterhalb genattert. Er hat eine Basis mit runder Knolle.
Der Porphyrbraune Wulstling kommt in unseren Nadelwäldern auf saurem Boden vor. Er kann dem Grauen Wulstling (weniger Brauntöne, geriefter Ring) sehr ähnlich sehen. Auch der Geruch nach rohen Kartoffeln (wie beim Gelben Knollenblätterpilz) oder nach Rettich (wie beim Grauen Wulstling) ist nicht immer eindeutig.

-> Galerie: Amanita porphyria – Porphyrbrauner-Wulstling


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