News-2022-05

30. Mai 2022: Hemileccinum impolitum – Fahler Röhrling – essbar

Nur einen einzigen Pilz haben wir gefunden und das ist ausgerechnet ein seltener Röhrling, der Fahle Röhrling. Ein knuffiger dicker Röhrling mit einem hellbraunen Hut bei einer Eiche. Die Poren (Röhrenmündungen) sind zitronengelb und laufen bei Druck oder Verletzung nicht blau an.
Sehr auffällig ist der jodartige Geruch, fast wie ein Medizinschrank vor allem an der Stielbasis.
Der Geschmack ist mild und nicht bitter, aber säuerlich.
Die Art soll selten und schützenswert sein. Außerdem schmeckt er auch gegart säuerlich.
Der weisslich-gelbe Stiel hat kein Netz, sondern feine Schüppchen, die an einen Raufuß-Röhrling (Leccinum) erinnern. Der Fahle Röhrling gehört in die neue Gattung Hemileccinum
Das Schnittbild zeigt, dass das blassgelbe Fleisch in Hut und Stiel nicht blau anläuft.
Etwas überraschend ist so etwas wie ein Wurzelansatz oder eine zugespitzte Stielbasis. Das kennt man eigentlich vom Wurzelnden Bitterröhrling. Dessen Röhren verfärben sich jedoch blau bei Druck und er ist bitter.


-> Galerie: Hemileccinum impolitum – Fahler Röhrling


25. Mai 2022: Agaricus bitorquis – Stadt-Champignon – essbar

Die Wüste lebt. Der Regen hat ausgereicht, dass zumindest die ersten Pilze aus der Erde spießen.
Wir haben einen Blätterpilz mit hellem, glattem Hut, dunklen, freien Lamellen, mit einem doppelten Ring und Stielbasis ohne Knolle. Er wächst auf dem Rasen, ein typischer Saprobiont.
Es ist ein Champignon und an dem doppelten Ring erkennt man den Stadt-Champignon. Die Exemplare sind überständig und zu alt zum Essen. Stadt-Champignons wachsen oft an unangenehmen Stellen (Hundeautobahn), außerdem sollten Champignons immer angenehm riechen, sonst sind sie zum Essen nicht geeignet.
Es gibt giftige Karbol-Champignons, mit chromgelb verfärbender Stielbasis. Daher sollte man Champignons zum sammeln immer an der Stielbasis ankratzen.
Die Champignons sind eine Gattung, in der die Artenbestimmung überraschend schwierig ist. Es gibt sehr viele Arten. Einige sind an bestimmten Merkmalen einfach zu bestimmen. Wenn das nicht klappt, wird es schwierig. Eine komplette Aufstellung der Merkmale wird erforderlich und der Einstieg in Spezialliteratur.


-> Galerie: Agaricus bitorquis – Stadt-Champignon


16. Mai 2022: Cerioporus squamosus – Schuppiger Porling – essbar

Ein Frühjahrspilz, der an Laubbäumen wächst und, wenn er jung und weich ist, als Speisepilz gilt. Alt wird er zu zäh. Auffällig sind die großen Hüte weißlich-ockergelb-blassbraun, mit hellbraunen später dunkelbraunen anliegenden konzentrischen Schuppen. Der Hutrand ist überwiegend ohne Wimpern oder Fransen. Er hat weiß-blassgelbe große Poren, die eckig und herablaufend sind. Es ist ein Stielporling mit seitlichem Stiel und schwarzer Stielbasis.
Ähnlich sieht der ebenfalls essbare, aber kleinere Sklerotien-Porling aus. Er hat aber keine schwarze Stielbasis, einen eher zentralen Stiel und ist am Hutrand bewimpert.


-> Galerie: Cerioporus squamosus – Schuppiger Porling


15. Mai 2022: Laetiporus sulphureus – Schwefelporling – essbar

Ein Speisepilz, der auch bei trockenem Wetter im Frühjahr wächst. Es ist der Schwefelporling, der ohne Stiel waagrecht am Baum wächst. Leuchtend gelborange wachsen die Fruchtkörper konsolenförmig übereinander und bilden große fächerförmige Scheiben. Ganz jung dagegen sieht es wie Bauschaum aus, der aus dem Laubbaum quilt.

Der Schwefelporling ist ein guter Speisepilz, unter drei Voraussetzungen:
1. Es ist wirklich ein Schwefelporling und wird nicht verwechselt. Junge Fruchtkörper könnte man mit anderen Porlingen verwechseln. Der Zimtfarbene Weichporling ist sehr giftig.
2. Der Pilz soll Stoffe aus seinem Wirt aufnehmen und anreichern. Deshalb vermutet man Giftigkeit z.B. bei Schwefelporlingen an Eiben. Also sollte man auf den Wirtsbaum achten, auch wegen der Verwendung von Spritzmitteln bei Obstbäumen.
3. Der Fruchtkörper sollte noch jung und frisch sein. Ausgewachsene Exemplare sind trocken und hart. Das schmeckt dann nicht mehr.
Geschmacklich können junge, saftige Schwefelporlinge erstaunlich lecker sein. Knusprig angebraten in der Pfanne schmecken sie so ähnlich wie Hühnchenfleisch. Nicht umsonst wird der Pilz im englischsprachigen Raum auch „Chicken of the Woods“ genannt.


> Galerie: Laetiporus sulphureus – Schwefelporling


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