News-2022-06

27. Juni 2022: Gymnopus dryophilus – Waldfreund-Rübling – essbar

Wieder ein Pilz im eigenen Garten. Naja wir gießen und da ist dann etwas mehr Wasser als im Wald. Der Waldfreund-Rübling wächst nicht nur im Wald, sondern auch auf Rasen oder auf Wiesen. Man sagt, wächst auch, wenn sonst nichts wächst. Er kann sehr variabel aussehen.
Der Hut ist hellbraun-rötlichbraun, feucht glasig, hygrophan und mit 2-5 cm recht klein. Das Fleisch ist dünn, wässrig, elastisch. Die Lamellen sind fast frei und üblicherweise weißlich-cremefarben, aber es gibt auch gelbe Variante. Eine solche gelbe Variante haben wir im Garten. Manche trennen sie als eigene Art Gymnopus ocior ab.
Typisch für die Gattung der Rüblinge ist der Stiel außen knorpelig und innen weich, wattig hohl. Er fasst sich an wie ein kleiner hohler Gummischlauch. Er ist hellbraun, glatt speckig glänzend, mit hellerer Spitze, schlank und wattig hohl.
Der Geruch ist unbedeutend, nicht unangenehm. Ein Kriterium, dass ihn vom leicht giftigen Striegeligen Rübling (G. hariolorum) mit unangenehmem Geruch nach stinkendem Kohl und mit sehr striegeliger Stielbasis unterscheidet. Der Geschmack ist mild, was ihn vom ebenfalls leicht giftigen und scharfen Brennenden Rübling (G. peronatus) trennt.

-> Galerie: Gymnopus dryophilus – Waldfreund-Rübling


13. Juni 2022: Amanita pantherina – Pantherpilz – giftig

Da taucht auch schon der lebensgefährlich giftige Pantherpilz, der Verwechsler zum Perlpilz bei uns auf. Jeder Sammler von Perlpilzen muss diesen Giftpilz kennen und erkennen!
Dabei ist es wichtig, auf alle Eigenschaften zu achten und nicht nur ein Kriterium zu beachten. Bei diesem Exemplar sehen wir einen Trockenschaden beim geschuppten Hut und daher sind die normalen Riefen am Hutrand leider nicht erkennbar. Deutlich dagegen sieht man unten am Stiel mit dem ungerieften Ring die Stiel-Basis mit gerandeter Knolle (Bergsteigersöckchen) und darüber 1-3 flockige ringähnliche Velumreste. Dafür darf ein Lamellenpilz natürlich nicht abgeschnitten werden, sondern muss mit der Stielbasis aus der Erde entnommen werden. Beim Aufschnitt erkennt man, dass der Pantherpilz im Gegensatz zum Perlpilz nicht rötet, weder bei Verletzungen, noch an Fraßstellen.

-> Galerie: Amanita pantherina – Pantherpilz


09. Juni 2022: Amanita rubescens – Perlpilz – essbar

Es ist immer noch sehr trocken in unseren Wäldern und es sind kaum Pilze zu finden.
Ein Wulstling hat sich herausgewagt. Ein Speisepilz, der roh giftig ist und einen sehr giftigen Doppelgänger hat. Woran erkennt man den Perlpilz?


-> Galerie: Amanita rubescens – Perlpilz


09. Juni 2022: Psathyrella candolleana – Behangener Faserling – essbar

Ein behangener Faserling, die Velumreste hängen deutlich sichtbar am Hutrand. Es wird der Behangene Faserling sein. Der Hut ist hell, weiß bis graubräunlich und meist in der Mitte dunkler. Er ist stark hygrophan, also trocken blasser bis weiß und feucht dunkler bis braun. Er ist zwar sehr häufig, aber das Aussehen ist sehr variabel. Die Lamellen sind jung weißlich, dann graubraun bis dunkelbraun mit violettem Schimmer. Sie stehen, gedrängt zusammen. Die Schneiden sind weiß gezähnelt. Das Sporenpulver dunkelbraun mit violettem Stich. Der Stiel ist weiß, hohl und ohne Ring.
Der ganze Pilz ist sehr dünnfleischig und zerbrechlich. Er lohnt nicht wirklich als Speisepilz, obwohl er essbar ist. Allerdings gibt es kleine weißlich-hellbraune Giftpilze, die ähnlich aussehen können, z.B. Düngerlinge oder weißliche Trichterlinge.
Die Bestimmung der Art innerhalb der Gattung der Faserlinge ist sehr kompliziert und nur mit Mikroskopie und Fachliteratur möglich. Selbst die Abgrenzung zu den Tintlingen ist im Feld nicht immer einfach.


-> Galerie: Psathyrella candolleana – Behangener Faserling


06. Juni 2022: Marasmius oreades – Nelken-Schwindling – essbar

Ein Speisepilz im eigenen Garten? Ein häufiger Fundort des Nelken-Schwindlings ist im Gras. So auch dieses Jahr wieder zuhause in meinem Rasen. Er ist klein, meist nur 1-5 cm, und wächst oft in Reihen oder Hexenringen. Der dünnfleischige Hut ist hell-bräunlich. Er ist hygrophan, also trocken viel blasser und feucht dunkler. Sehr auffällig und ein gutes Erkennungsmerkmal ist der Stiel, der sehr elastisch und zäh ist. Man kann ihn um die eigene Achse drehen oder einen Knoten machen, ohne dass er bricht. Die Lamellen sind weißlich hellbraun und entfernt stehend. Der Geruch ist würzig nach Bittermandel und Blausäure.
Wenn man die Merkmale beachtet, findet man einen würzigen Speisepilz. Aber Achtung, es gibt kleine weißlich-hellbraune Giftpilze, die ähnlich aussehen können z.B. kleine Ziegelrote Risspilze, weiße Trichterlinge, Brennender Rübling…


-> Galerie: Marasmius oreades – Nelken-Schwindling


04. Juni 2022: Russula vesca – Fleischroter Speise-Täubling – essbar

Wieder haben wir nur einen einzigen Pilz gefunden. Diesmal ist es mit dem Speise-Täubling ein essbarer Täubling, der allerdings schon heftig angegriffen ist.
Die Merkmale passen:
Hutfarbe und die verkürzte Huthaut, die die splitternden Lamellen nicht ganz bedeckt (Minirock).
Fleisch, Lamellen und Stiel weiß. Stiel bricht ohne zu fasern, Stielbasis zugespitzt.
Geschmack mild und Sporenpulver Ib weiß.
Die Eisensulfatfärbung passt mit lachsrosa. Die blaue Guajakreaktion war etwas langsamer als gewohnt.


-> Galerie: Russula vesca – Fleischroter Speise-Täubling


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