News-2022-07

23. Juli 2022: Caloboletus radicans – Wurzelnder Bitterröhrling giftig/ungeniessbar

Der Trockenheit getrotzt, aber mit deutlichen Trockenschäden ein Wurzelnder Bitterröhrling. Er ist so trocken, dass nur noch die Röhren bläuen und der Schnitt schon ganz braun ist. Typisch dagegen die gelbbraune Netzzeichnung am Stiel.
Der Wurzelnde Bitterröhrling ist nicht essbar und so ein altes Exemplar sowieso nicht.

-> Galerie: Caloboletus radicans – Wurzelnder Bitterröhrling


12. Juli 2022: Trametes gibbosa – Buckel-Tramete ungeniessbar

Typisch konsolenartig an einer Rotbuche haben wir diese Tramete gefunden. Als Saprobiont wächst sie am Baum und bezieht wohl von dort die notwendige Flüssigkeit, so dass sie auch bei dieser Trockenheit wachsen kann.
Der Hut ist weißlich mit heller Zuwachszone und an der Anwuchsstelle buckelig. Dort wird die Tramete im Laufe der Zeit grün, da sie mit Grünalgen besiedelt wird. Der Hut ist flach, samtig und etwas konzentrisch gezont. Die Poren, ein wichtiges Erkennungsmerkmal, sind weißlich, unregelmäßig, typisch längs gestreckt wie ein Kommazeichen und wir zählen bis 2,5 Poren pro mm. Ohne Stiel meist ist sie seitlich angewachsen. Das Fleisch ist ebenfalls weiß, sehr zäh, fest und trocken steinhart.

-> Galerie: Trametes gibbosa – Buckel-Tramete


11. Juli 2022: Pseudoinonotus dryadaeus – Tropfender Schillerporling ungeniessbar

Am Fuße einer sehr stattlichen Eiche in Wolfsburg findet man den Tropfenden Schillerporling. Tatsächlich sieht es aus der Entfernung aus wie ein großer Badeschwamm am Baumstamm. Kommt man dichter heran, sieht man die Tropfen auf dem wunderschönen Pilz.

-> Galerie: Pseudoinonotus dryadaeus – Tropfender Schillerporling


10. Juli 2022: Tapinella atrotomentosa – Samtfuss Krempling – ungeniessbar

Oft haben sich Pilzsammler schon gefreut aus der Entfernung den samtbraunen Hut eines Maronen-Röhrlings entdeckt zu haben, dann sieht man enttäuscht die Lamellen und den markanten schwarzen Stiel. Ungenießbar. Es hat noch niemand ein Rezept gefunden den scheußlichen Geschmack des Samtfuß-Kremplings wegzubekommen, aber zum Färben ist er geeignet und liefert olivgrüne Farben.
Der dunkelbraun-samtige Hut bleibt am Hutrand lange eingerollt. Die gelblichen Lamellen bräunen bei Berührung. Sie sind deutlich herablaufend, engstehend und leicht vom Hutfleisch wegschiebbar. Am auffälligsten ist der samtig schwarze Stiel, der oft exzentrisch wächst.

-> Galerie: Tapinella atrotomentosa – Samtfuss Krempling


10. Juli 2022: Pluteus spec – Dachpilz

Ein stattlicher Pilz mit hellem Hut und stabilem Stiel, der aus Holz heraus wächst. Er hat helle, freie Lamellen, weißlich mit einem Stich ins Rosa. Der Stiel hat keinen Ring (Velum partiale) und auch keine Reste einer Gesamthülle (Velum universale). Er ist weiß und fein überfasert. Es handelt sich um einen Dachpilz.
Der Dachpilz gehört zu den Rosasporern. Obwohl er jung weiße Lamellen hat, ist das Sporenpulver rosa. (altrosa bis rosabraun). Erst im Alter, wenn reife Sporen an den Lamellen gereift sind, färben sich die Lamellen rosa.
Es gibt viele Dachpilze. Für die exakte Artbestimmung ist meist mikroskopieren erforderlich. Beispielsweise müssen die Hyphen der Hutdeckschicht auf Schnallen überprüft werden und die Zystiden auf Form und Mengenverteilung überprüft werden.

-> Galerie: Pluteus spec – Dachpilz


5. Juli 2022: Suillellus luridus – Netzstieliger Hexenröhrling – eingeschränkt essbar

Hier wächst auch ein Hexenröhrling. Der Boden ist kalkig und das Netz am Stiel verrät den Netzstieligen Hexenröhrling. Er hat einen ockerbraunen wildlederartigen Hut. Der Stiel ist gelblich mit grobem rotem Netz, das zur Basis hin flockig wird. Bei Berührung reagiert er schnell und läuft dunkel blau an. Die Poren sind nur ganz jung gelboliv, dann dunkel orangerot und auf Druck intensiv blauend. Die Röhren sind ausgebuchtet angewachsen und leicht ablösbar. Der Röhrenboden ist rot. Das ist im Schnitt als orangerote Linie zwischen Röhren und Hutfleisch sichtbar.
Die oft großen, stattlichen Pilze kommen bei Laubbäumen auf kalkigem Boden vor. Der als Speisepilz sehr beliebte Flockenstielige Hexenröhrling wächst auf saurem Boden und hat kein Netz, sondern Flöckchen am Stiel und gelben Röhrenboden. Giftig ist der Satansröhrling mit aschgrauem Hut und mäßig blauendem Fleisch, den wir in unserer Region noch gar nicht gefunden haben.
Der Netzstielige Hexenröhrling ist ein Speisepilz, aber es wurden Fälle von individueller Unverträglichkeit vor allem im Zusammenhang mit Alkohol berichtet. Also ist ein Maß an Vorsicht geboten.

-> Galerie: Suillellus luridus – Netzstieliger Hexenröhrling


5. Juli 2022: Leccinellum pseudoscabrum – Hainbuchen-Röhrling – essbar

Trotz der Trockenheit gibt es drei Hainbuchen-Röhrlinge in Wolfsburg? Ja, allerdings ist der Fundort ein Rasenstück am Waldrand, das ab und zu bewässert wird.
Wodurch zeichnet sich der Hainbuchen-Röhrling aus und wie unterscheidet er sich von seinem nahen Verwandten, dem Birkenpilz?
Beides sind Raufuß-Röhrlinge und haben den dafür typischen Stiel mit den dunklen Schüppchen. Der Hainbuchen-Röhrling hat einen braunen Hut mit einer runzelig gehämmerten Huthaut. Er ist trocken feinfilzig und alt feldrig rissig. Die Poren sind jung weißlich, dann grau und auf Druck bräunlich bis schwarzviolett. Das Fleisch ist weiß, im Schnitt zuerst rötlich dann bräunlich bis schwarzviolett, fest und wird beim braten schwarz. Er ist ein Mykorrhizapilz mit Hainbuche.
Er ist ein leckerer Speisepilz aber im Gegensatz zum Birkenpilz wächst er bei Hainbuche und ist im Anschnitt anders verfärbend.
Alle Raufußröhrlinge sind essbar, geschützt und dürfen nur für Eigenbedarf gesammelt werden.

-> Galerie: Leccinellum pseudoscabrum – Hainbuchen-Röhrling


5. Juli 2022: Clitopilus prunulus – Mehlräsling – essbar

Ein essbarer Pilz mit einigen giftigen Verwechslern. Kein Speisepilz für Anfänger!
Der Hut ist weißlich, cremeweiß, grauweiß und bereift. Die Lamellen sind erst weißlich und alt vom Sporenpulver rosa gefärbt. Sie sind herablaufend, untermischt und leicht ablösbar.
Wichtig: Das Sporenpulver ist rosa. Der Geruch ist arttypisch gurkig, mehlartig.
Der Mehlräsling ist ein Speisepilz nur für Kenner, denn es gibt viele giftige Verwechsler z.B. Weiße Trichterlinge (Sporenpulver weiß, Geruch anders) und den Riesenrötling (Sporenpulver rosa, Geruch mehlartig, Lamellen jung gelblich und ausgebuchtet angewachsen)

-> Galerie: Clitopilus prunulus – Mehlräsling


Weitere News

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert