News-2022-10

31. Oktober 2022: Coprinopsis picacea – Spechttintling giftig

Ein hübscher, zerbrechlicher Giftpilz wächst im Laubwald auf dem kalkhaltigen Boden in Wolfsburg. Der Hut ist braun mit weißen Schuppen, ähnlich dem Gefieder eines Spechtes. Daher auch der Name Spechttintling. Der Hut ist walzenförmig, ganz jung eiförmig und von weißem Velum bedeckt. Alt ist er aufgerollt und zerfließend. Die Lamellen sind jung grauweiß, dann von rosa zu schwarz verfärbend und zerfließend. Der Stiel ist weiß, hohl und feinschuppig genattert. Der Geruch ist unangenehm nach Mottenpulver und haftet an den Fingern, wenn man den Pilz anfasst. Alte Exemplare zerfließen zu tintenartiger Flüssigkeit wie bei den Tintlingen üblich.

Ganz jung ist der giftige Spechttintling von weißem Velum bedeckt und
kann mit dem essbaren Schopftintling verwechselt werden.

-> Galerie: Coprinopsis picacea – Spechttintling


29. Oktober 2022: Armillaria mellea – Honiggelber Hallimasch – essbar nur nach Vorbehandlung

Eine der Arten vom Hallimasch ist gut an seinen gelben Farben zu erkennen. Der Hut ist honiggelb-gelbbraun mit dunkleren abwischbaren Schuppen. Er wächst oft büschelig auf Holz. Das Sporenpulver ist weiß und man erkennt es häufig daran, dass untere Hüte wie weiß bestäubt sind. Der Stiel ist gelblich-braun, zäh, mit wattigem Ring und darunter mit gelblichen Flocken. Die Stielbasis ist zugespitzt. Der Ring ist oben weiß, auf der Unterseite typisch gelb und sitzt sehr weit oben am Stiel beim Hut.

Hallimasch ist roh giftig und auch gegart nur nach Vorbehandlung essbar. Die Giftstoffe sind wasserlöslich und nicht hitzestabil. Daher sollte Hallimasch vor dem Verzehr abgekocht und das Kochwasser weggeschüttet werden. Außerdem ist auf ausreichendes Garen zu achten, mindestens 20 Minuten. Selbst beim ausreichend gegarten Hallimasch kommt es öfter zu individuellen Unverträglichkeiten, also vor allem zu Magen-Darm-Störungen und allergischen Reaktionen.
Das ist kein Pilzgericht, das man Gästen anbieten sollte. Wer noch nie Hallimasch gegessen hat, sollte mit einer kleinen Probierportion die individuelle Verträglichkeit prüfen, bevor man große Mahlzeiten verzehrt.

-> Galerie: Armillaria mellea – Honiggelber Hallimasch


28. Oktober 2022: Infundibulicybe geotropa – Mönchskopf – essbar

Zusammen mit den giftigen Nebelkappen stehen die essbaren Mönchsköpfe im Wolfsburger Wald. Es sind große auffällige Trichterlinge, die oft in Reihen oder Hexenringen stehen und daher sehr ergiebige Speisepilze sind. Der Hut ist cremeweiß, trichterförmig und mit typischem zentralen Buckel, den man mit dem Finger erfühlen kann. Bei jungen Exemplaren ist der Hutrand eingerollt. Die Lamellen sind cremeweiß und deutlich herablaufend. Der Stiel ist ebenfalls cremeweiß, glatt und die Basis weißfilzig. Im Alter ist der Stiel sehr zäh und sollte dann nicht mitgegessen werden. Das Fleisch ist weiß und fest mit dem typisch aromatisch süßlichen Geruch, etwas nach Blausäure. Die ist dafür verantwortlich, dass der Mönchskopf roh giftig ist. Erst ausreichend gegart wird er zum Speisepilz.

Es gibt viele weißliche Trichterlinge, von denen einige giftig sind.

-> Galerie: Infundibulicybe geotropa – Mönchskopf


28. Oktober 2022: Clitocybe nebularis – Nebelkappe giftig

In Wolfsburg steht der Wald voll mit nebelgrau schimmernden Nebelkappen, auch Nebelgrauer Trichterling genannt. Der fleischiger Pilz steht oft in Reihen oder Hexenringen. Die Nebelkappe galt früher als essbar und so steht es auch in einigen alten Büchern. Heute weiß man, dass sie als giftig einzustufen ist, denn sie enthält Nebularin, das krebserregend und erbgutverändernd sein soll. Auffällig ist der unangenehm süßliche Geruch, wie parfümiert.

Es gibt viele giftige Trichterlinge.
Beim Sammeln von Pilzen mit weißen Lamellen muss man daher sehr achtsam sein.

-> Galerie: Clitocybe nebularis – Nebelkappe


27. Oktober 2022: Grifola frondosa – Gemeiner Klapperschwamm – essbar, schützenswert

Wie schön, dass wir auch seltene und schützenswerte Pilze der Roten Liste bei uns in Gifhorn haben. Dazu gehört der Gemeine Klapperschwamm, der als Maitake in Japan und in der chinesischen Medizin als Speise- und Vitalpilz gezüchtet und verwendet wird.
Er wächst am Fuß von Eichen und wenn er auftaucht, dann oft jedes Jahr wieder an derselben Stelle. Der Pilz bildet Sammelfruchtkörper bis 50 cm groß und 20 kg schwer als großen Büschel mit braun-grauen Hutlappen. Die Hutlappen sind längsrunzelig, bis 10 cm groß und seitlich angewachsen. Sie sind wie Spatel übereinander geschoben. Der Stiel ist darunter hellgrau. Er wächst als dicker Strunk und verzweigt sich in viele dünnere Äste. Die Poren sind weiß, rund und nicht schwärzend. Das Sporenpulver ist weiß. Leider ist der Klapperschwamm ein Parasit und Weißfäuleauslöser, also nicht gesund für die Bäume.
Ähnlich können der Eichhase (Polyporus umbellatus) mit zentral gestielten Hüten und der Riesenporling (Meripilus giganteus), bei dem die Poren auf Druck schwärzen, aussehen.

-> Galerie: Grifola frondosa – Gemeiner Klapperschwamm


26. Oktober 2022: Lepista nuda – Violetter Rötelritterling – essbar

Wenn die Rötelritterlinge, die Nebelkappen und die Mönchsköpfe wachsen, ist der letzte Teil der herbstlichen Pilzsaison bei uns angebrochen. Es sind die Spätherbstpilze bei uns.
Beim Violetten Rötelritterling hat der glatte Hut mehr violette Töne und nur etwas braun. Er ist hygrophan, also trocken heller und feucht dunkler. Das Fleisch ist weißlich-violett. Die Lamellen sind grau-violett und wie bei allen Rötelritterlingen typisch leicht vom Fleisch ablösbar. Der arttypische Geruch ist auffällig süßlich parfümiert (ggf. etwas Fleisch mit Lamellen zerdrücken und daran riechen). Der Stiel blass violett, oft fein faserig überzogen und die Basis steckt keulig verdickt meist im Laub. Als Spätherbstpilz zersetzt er verrottendes Laub. Das Sporenpulver ist hell fleischrosa und unterscheidet sich somit von giftigen Schleierlingen, die ebenfalls in violetten Farbtönen auftreten.
Es gibt mehrere Arten Rötelritterlinge, die alle essbar sind. Allerdings sind sie roh giftig, weil sie einen blutzersetzenden Stoff enthalten.

Auf Schleierreste am Stiel achten und damit die Verwechselung mit giftigen Schleierlingen, die braunes Sporenpulver haben, vermeiden!

-> Galerie: Lepista nuda – Violetter Rötelritterling


25. Oktober 2022: Lyophyllum decastes – Brauner Büschelrasling – essbar

Die Büschelraslinge findet man oft in dicht gedrängten Büscheln, aber auch mit Einzelexemplaren, am Weg- oder Waldrand. Die Hüte braun bis grau und glatt. Die Lamellen sind weiß, ausgebuchtet oder breit angewachsen. Die Stiele sind weiß bis hellbraun, glatt und ohne Ring. Wichtig: Das Sporenpulver ist weiß, was bei älteren Exemplaren auf unteren Hüten zu sehen ist. Das Fleisch ist weiß, fest, elastisch und manchmal etwas knorpelig.
Es gibt noch mehr Raslinge, die büschelig wachsen können, z.B. der Panzerrasling und der Frostrasling, die ebenfalls essbar sind.

Giftige Rötlinge (rötliches Sporenpulver) können sehr ähnlich aussehen.
Braune Pilze mit weißen Lamellen gibt es viele. Nur wer Speisepilze sicher erkennt, sollte diese Pilze auch zu Speisezwecken sammeln.

-> Galerie: Lyophyllum decastes – Brauner Büschelrasling


24. Oktober 2022: Coprinus comatus – Schopftintling – essbar

Jetzt sind plötzlich viel weniger Pilze in Gifhorn zu finden. Woran mag das liegen?
Den Schopftintling findet man jedenfalls noch. Er ist eine weiterer sehr leckerer Speisepilz unserer Region. Er ist sehr empfindlich und gehört nur ganz oben auf den Pilzkorb. Außerdem muss er schnell verarbeitet werden. Man darf nur weißes Fleisch und Stiele verwenden, die dunklen Flecken müssen bei der Zubereitung weggeschnitten werden.
Man erkennt ihn schon an seinem Hut. Er ist walzenförmig, weiß und mit fransig abstehenden Schuppen besetzt. Die Lamellen sind jung rein weiß und verfärben sich dann von rosa zu schwarz. Alt zerfließen die Exemplare zu tintenartiger Flüssigkeit, aus der früher Tinte gemacht wurde.
Man sollte sich die Plätze, an denen er wächst, gut anschauen. Eine Hundeautobahn ist keine geeignete Stelle für die Ernte eines Schopftintlings. Er kommt oft an stark gedüngten Wegen und Wiesenrändern vor.

Es gibt einen etwas ähnlichen Tintling, den Faltentintling, der in Verbindung mit dem Genuss von Alkohol giftig ist. Der Falten-Tintling hat aber einen glatten, graubraunen Hut.

-> Galerie: Coprinus comatus – Schopftintling


23. Oktober 2022: Armillaria – Hallimasch – essbar nur nach Vorbehandlung

Derzeit gibt es einen Pilz massenhaft bei uns. Es ist Hallimasch in mehreren Arten. Der Hut ist honiggelb-bräunlich meist mit dunkleren abwischbaren Schuppen, oft büschelig oder gesellig, auf Holz wachsend. Die Lamellen sind nur jung weißlich dann werden sie gelbbräunlich. Sie sind etwas herablaufend. Das Sporenpulver ist weiß und man erkennt es häufig daran, dass untere Hüte wie weiß bestäubt sind. Der Stiel ist gelblich-braun, zäh, mit wattigem Ring und darunter mit flockigen Schüppchen.
Verwechselungen mit anderen Lamellenpilzen sind möglich. Der Sparrige Schüppling und der Gifthäubling z.B. haben zwar dunkles Sporenpulver, aber das sieht man bei jungen Pilzen nicht.
Hallimasch ist roh giftig und auch gegart nur nach Vorbehandlung essbar. Die Giftstoffe sind wasserlöslich und nicht hitzestabil. Daher sollte Hallimasch vor dem Verzehr abgekocht und das Kochwasser weggeschüttet werden. Außerdem ist auf ausreichendes Garen zu achten, mindestens 20 Minuten. Selbst beim ausreichend gegarten Hallimasch kommt es öfter zu individuellen Unverträglichkeiten, also vor allem zu Magen-Darm-Störungen und allergischen Reaktionen.
Das ist kein Pilzgericht, das man Gästen anbieten sollte. Wer noch nie Hallimasch gegessen hat, sollte mit einer kleinen Probierportion die individuelle Verträglichkeit prüfen, bevor man große Mahlzeiten verzehrt.

-> Galerie: Armillaria – Hallimasch


22. Oktober 2022: Amanita gemmata – Narzissengelber Wulstling giftig

Noch ein Knollenblätterpilz, der bei uns wächst. Allerdings ist er ziemlich selten. Der Hut des Narzissengelben Wulstling oder Narzissengelben Knollenblätterpilz ist typisch blass gelbocker, in der Mitte etwas dunkler und am Rand etwas heller. Er hat unregelmäßig verteilte, weiße Velumreste auf dem Hut und der Hutrand ist auffällig gerieft. Der Stiel ist weiß mit flüchtigem Ring, oft gegürtelt und mit einer wulstigen Knolle an der Stielbasis. Zusammen mit dem unbedeutenden Geruch (nicht süßlich, nicht muffig nach keimenden Kartoffeln, nicht rettigartig) kann man ihn von den ebenfalls giftigen Knollenblätterpilzen Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), Gelber Knollenblätterpilzen (A. citrina) und Pantherpilz (A. pantherina) unterscheiden. Ohne ganz genaue Kenntnis gilt: Finger weg von Knollenblätterpilzen. Es sind tödlich giftige dabei. Wer von den Knollenblätterpilzen den Perlpilz (A. rubescens) oder den Grauen Wulstling (A. excelsa) sammeln und essen will, muss diese Pilze ganz genau kennen und tödlich sicher erkennen.

-> Galerie: Amanita gemmata – Narzissengelber Wulstling


22. Oktober 2022: Suillus variegatus – Sandröhrling – essbar

Wer Röhrlinge als Speisepilze sammelt, kann dies mit etwas Aufmerksamkeit gefahrlos in unseren Wäldern machen. Der Sandröhrling gehört zu den essbaren Röhrlingen, die in großer Zahl mit gelbgrünen Poren und ohne Stielnetz bei uns im Wald wachsen.
Er gehört zu den Schmierröhrlingen, ist also trocken filzig matt und feucht schmierig. Der Hut ist hellbraun, sandfarben und als gut erkennbares Merkmal wie körnig besandet. Die Poren sind typisch braunoliv bis rostig oliv, eng stehend und blauen auf Druck etwas. Der Stiel ist gelbbraun, gern rostfleckig, und die Basis oft verdickt. Mit diesen Merkmalen unterscheidet er sich auch vom ähnlichen Kuh-Röhrling.

-> Galerie: Suillus variegatus – Sandröhrling


21. Oktober 2022: Russula decolorans – Orangeroter Graustiel-Täubling – essbar

In unseren Heide- und Moor- Kiefernwäldern finden wir einen weiteren essbaren Täubling, der schützenswert in der Roten Liste steht.
Der Hut des Orangeroten Graustiel-Täublings ist gelborange bis orangerot, allerdings oft verblassend. Daher könnte er auch mit anderen Graustiel-Täublingen verwechselt werden. Typisch sind die Stiele bei den Graustiel-Täublingen. Wenn man Graustiel-Täublinge schon im Wald am Stiel einritzt, werden sie dort nach ¼-½ Stunde rötlich-grau und dann nach 1-2 Stunden grau bis grauschwarz. So lassen sie sich einfach erkennen.


-> Galerie: Russula decolorans – Orangeroter Graustiel-Täubling

-> Galerie: Russula – Täublinge – Gattung


20. Oktober 2022: Sparassis crispa – Krause Glucke – essbar

Mit der Krausen Glucke, auch Fette Henne genannt, haben wir einen weiteren leckeren und ergiebigen Speisepilz bei uns. Der Fruchtkörper ist creme- bis hellockergelb. Er sieht aus der Entfernung aus wie ein großer rundlicher Badeschwamm und hat eine Struktur wie ein Blumenkohl. Der Pilz wächst irgendwo in der Nähe des Stammes von Kiefern. Die Fruchtkörper können sehr groß werden, durchaus bis 40 cm. Er wächst sehr verwinkelt und es sind häufig viele Insekten darin (Insektenhotel), viel Sand oder Erde und Kiefernstreu ist eingewachsen.
Einen richtigen Stiel hat die Krause Glucke nicht, aber einen dicken fleischigen Strunk, der unbekömmlich sein soll. Die Krause Glucke ist ein leckerer Speisepilz, wenn wir ihn gesäubert bekommen. Man kann die Krause Glucke mit Wasser abspülen. Das beeinträchtigt den Geschmack nicht. Wenn man sie vor dem Säubern kurz in kochendes Wasser taucht, wird sie elastisch und lässt sich besser putzen. Man kann sie in 2-3 cm dicke Scheiben schneiden und sauber machen.

-> Galerie: Sparassis crispa – Krause Glucke


19. Oktober 2022: Lactarius deterrimus – Fichtenreizker – essbar

Mit dem Fichtenreizker haben wie einen weiteren sehr leckeren Speisepilz bei uns. Wie der Name sagt, wächst er nur bei Fichte. Der Hut ist orange, manchmal schwach gezont und oft grünfleckig. Die Lamellen sind orange, bei Verletzung orange milchend und werden später auch oft grünfleckig. Der Stiel ist orange und im Gegensatz zum Kiefernreizker ohne Grübchen. Er ist ebenfalls robust, wattig im Alter zunehmend hohl, oft weißlich bereift und bei Anschnitt stark orange milchend. Die orange Milch verfärbt sich nach 15-30 Minuten dunkelrot.

Die Reizker sind sehr leckere Speisepilze, die an der orangen Milch leicht zu erkennen sind. Andere Milchlinge mit orangen Hüten haben weiße Milch, zum Beispiel der Birken-Milchling, der Lärchen-Milchling oder der Goldflüssige Milchling und sind ungenießbar oder leicht giftig.

Wenn man die Reizker untereinander verwechselt, so ist das nicht schlimm.
Alle Milchlinge mit oranger Milch sind essbar.
Übrigens, nicht erschrecken: Nach einer Reizker-Mahlzeit färbt sich der Urin rot.

-> Galerie: Lactarius deterrimus – Fichtenreizker


18. Oktober 2022: Lactarius chrysorrheus – Goldflüssiger Milchling – ungeniessbar

Von oben betrachtet, wenn man nur den Hut sieht, denkt man, man hat einen leckeren Reizker gefunden. Wenn man den Pilz umdreht und Lamellen und Stiel sieht erkennt man bereits den Irrtum. Beim Milchling überprüft man die Milch und sie ist erst weiß und verfärbt sich an der Luft schwefelgelb. Wir haben einen schönen, aber ungenießbaren Goldflüssigen Milchling gefunden und erkannt. Die Milchlinge mit weißer oder gelber Milch in unserer Region sind in der Regel nicht essbar.
Die leckeren Reizker haben nicht nur einen orangen Hut, sondern auch orange Lamellen, einen orangen Stiel und vor allem orangerote Milch.

-> Galerie: Lactarius chrysorrheus – Goldflüssiger Milchling


17. Oktober 2022: Lactarius deliciosus – Edelreizker Kiefernreizker – essbar

Jetzt finden wir die Reizker in unseren sauren Nadelwäldern nördlich von Gifhorn. Der orange Hut ist silbrig gezont und wie mit Wasserflecken überzogen. Der gesamte Pilz ist orange. Auffällig sind beim Kiefern- oder Edelreizker die Grübchen am Stiel. Der Stiel ist innen oft hohl und man sieht beim Abschneiden einen leuchtend orangen Rand. Der Edelreizker milcht stark mit oranger Milch, die sich wenig verfärbt.

Die Reizker sind sehr leckere Speisepilze. Außerdem sind sie leicht zu erkennen.
Als Reizker bezeichnet man die Milchlinge mit oranger Milch. Am bekanntesten sind die Reizker mit orangem Hut, orangen Lamellen und orangem Stiel, der Fichtenreizker bei Fichte, der Lachs- oder Tannenreizker bei Weißtanne und der Edel- oder Kiefernreizker bei Kiefer.
Davon zu trennen sind die Milchlinge mit weißer Milch. Die orangerote Farbe der Milch ist neben dem Orange von Hut, Lamellen und Stiel das wichtigste Erkennungs- oder Unterscheidungsmerkmal. Zum Beispiel der Birken-Milchling oder der Lärchen-Milchling, die magen-darm-giftig oder bitter sind, können zwar ähnlich aussehen, haben aber deutlich weiße Milch.

Wenn man die Reizker untereinander verwechselt, so ist das nicht schlimm.
Alle Milchlinge mit oranger Milch sind essbar.
Übrigens, nicht erschrecken: Nach einer Reizker-Mahlzeit färbt sich der Urin rot.

-> Galerie: Lactarius deliciosus – Edelreizker Kiefernreizker


17. Oktober 2022: Clitocybe odora – Grüner Anistrichterling – essbar/ungenießbar

Die Kombination aus blaugrüner Farbe mit Anisgeruch ist gut erkennbar. Der Geschmack nach Anis breitet sich im ganzen Pilzgericht aus und ist daher geschmacklich gewöhnungsbedürftig.
Es gibt viele weißliche Trichterlinge, die giftig sind, auch den Weißen Anistrichterling!
Ähnlich kann auch der Grünspan-Träuschling mit dunklem Sporenpulver aussehen.
Der Grüne Anistrichterling hat einen blau-grünlichen Hut oft mit etwas grau und manchmal verblassend. Er ist bereift, jung gewölbt und dann abgeflacht mit vertiefter Mitte, also meist keine klassische Trichterlingsform. Die Lamellen sind cremeweiß mit etwas grau-blaugrün, angewachsen und kaum herablaufend. Stiel ist cremeweiß mit etwas grau-blaugrün. Auffällig ist natürlich der Anisgeruch. Er hat cremeweiß-rosa farbiges Sporenpulver. Man findet den Pilz auf Laubstreu.

-> Galerie: Clitocybe odora – Grüner Anistrichterling


17. Oktober 2022: Suillus bovinus – Kuh-Röhrling – essbar

Ein weiterer Röhrling wächst auf unserem sauren Boden bei Kiefer in Gifhorn. Es ist ein typischer Schmier-Röhrling. Der Hut ist gelbbraun-hellbraun, trocken glatt und feucht sehr schmierig.
Erkennen kann man ihn gut an den Poren. Sie sind ockerbraun bis braunoliv, unregelmäßig eckig und etwas am Stiel herablaufend. Der Stiel ist hellbraun wie der Hut, oft dünn, verbogen und punktiert.
Der Kuh-Röhrling hat einen mäßigen Speisewert. Schnell wird er gummiartig zäh und ist auch jung eher als Mischpilz geeignet. Nicht wundern, das Fleisch färbt sich beim Kochen violett.

-> Galerie: Suillus bovinus – Kuh-Röhrling


15. Oktober 2022: Amanita phalloides var. alba – Weißer Grüner Knollenblätterpilztödlich giftig

Den „Grünen Knollenblätterpilz“ gibt es auch in reinweiß. Man nennt ihn dann Variation alba. Auch die weiße Variante ist tödlich giftig.

-> Beschreibung: Amanita phalloides – Grüner Knollenblätterpilztödlich giftig

Der grüne Knollenblätterpilz ist nicht für Eigenversuche geeignet. Bei dem geringsten Zweifel sollte ein Pilzkundiger, z.B. ein Pilzsachverständiger der DGfM, befragt werden.

Pilzsachverständige finden / DGfM (dgfm-ev.de)

Der Grüne Knollenblätterpilz ist also farblich variabel.

-> Galerie Amanita phalloides – Grüner Knollenblätterpilztödlich giftig


13. Oktober 2022: Tricholoma spec – Erdritterlinggiftig

Die Erdritterlinge sind eine ganze Artengruppe von grauhütigen Ritterlingen. Einige sind essbar und andere sind giftig. Die Unterscheidung der einzelnen Arten ist sehr schwierig, daher sollte die ganze Artengruppe als Speisepilze gemieden werden. Mit dem Tigerritterling (Tricholoma pardalotum) ist auch ein sehr giftiger Verwechsler dabei.
Typisch für Ritterlinge ist der sogenannte „Burggraben“, die Lamellen sind arttypisch ausgebuchtet angewachsen.

-> Galerie: Tricholoma spec – Erdritterling


10. Oktober 2022: Laccaria laccata – Rötlicher Lacktrichterling – essbar

Ein kleiner rötlich-brauner Pilz, der oft in großer Anzahl auftaucht, ist der Rötliche Lacktrichterling. Er ist ein Verwandter des auffälligen Lila Lacktrichterling. Alle Arten der Gattung Lacktrichterlinge sind essbar. Sie sind zwar klein, wachsen aber oft in großer Anzahl. Mit ihrer interessanten Farbgebung sind sie auch gut zum Einlegen geeignet. Leider reichern sie Schwermetalle an.
Man kann sie mit giftigen, rotbräunlichen Pilzen z.B. Gifthäublingen verwechseln.
Der Hut ist rötlich hellbraun und stark hygrophan, also feucht dunkler gefärbt und trocken hell. Die Hutmitte ist oft eingedrückt und der Pilz wirkt dann manchmal trichterförmig. Er ist klein, meist nur 1-6 cm. Die Lamellen sind blassrötlich und typisch entfernt stehend. Der Stiel ist ebenfalls etwas rötlich, weißlich längs überfasert und oft verdreht oder wellig verbogen.

-> Galerie: Laccaria laccata – Rötlicher Lacktrichterling


9. Oktober 2022: Russula caerulea – Buckel-Täubling – essbar

Einer der wenigen Täublinge, der einfach zu erkennen ist. Finde ich in einem sauren Kiefernwald einen dunkelvioletten Täubling mit einem deutlich erkennbaren Buckel in der Hutmitte, dann habe ich den Buckel-Täubling gefunden. Er ist mild, nur die Huthaut schmeckt etwas bitterlich.

Täublingsregel: Wenn ich einen Täubling habe und er schmeckt mild,
also nicht scharf und nicht bitter, dann ist der Täubling essbar.

-> Galerie: Russula caerulea – Buckel-Täubling

-> Galerie: Russula – Täublinge – Gattung


6. Oktober 2022: Lactarius quieticolor – Wechselblauer Edelreizker – essbar

Die Zeit der Reizker beginnt. Wir haben diese leckeren Milchlinge in den sauren Kieferwäldern bei Gifhorn. Er muss gar nicht immer komplett orange sein, zum Beispiel ist der Wechselblaue Edelreizker auf dem Hut orange-graubraun bis blaugrün und schwach gezont. Der Stiel hat kleine Grübchen. Das Fleisch ist orange und unter der Huthaut orange-bräunlich. Der Pilz milcht mit oranger Milch, die sich später in weinrot verfärbt.
Er ist essbar und lecker, ähnlich dem Edelreizker und einfach zu erkennen.

Wenn man die Reizker untereinander verwechselt, so ist das nicht schlimm.
Alle Milchlinge mit oranger Milch sind essbar.
Für Milchlinge mit weißer Milch gilt diese Regel nicht!
Nicht erschrecken: Nach einer Reizker-Mahlzeit färbt sich der Urin rot.

-> Galerie: Lactarius quieticolor – Wechselblauer Edelreizker


5. Oktober 2022: Imleria badia – Maronen-Röhrling – essbar

Meistens im Oktober wächst unser häufigster und einer der leckersten Speisepilze, die Marone.
Der kastanienbraune Hut ist feinfilzig, wenn er trocken ist und er wird schmierig, wenn er feucht wird. Die grünlichgelblichen Poren blauen auf Druck, je älter desto mehr. Der Stiel ist hellbraun, eher glatt, längs gemasert und immer ohne Netzzeichnung. Er kann von schlank, z.B. im Gras, bis dickbauchig, wie ein Steinpilz, wachsen.

Es gibt ähnliche Filz-Röhrlinge, die mit gelben Poren und ohne Stielnetz alle essbar sind.

Leider werden die Maronen manchmal mit Schimmelpilzarten wie dem weißen Goldschimmel befallen. Man sieht es meist zuerst an den Poren und Röhren, die grau-grünliche Stellen bekommen und später grauweiß werden. Die Pilze sind dann ungenießbar bzw. giftig, da der Schimmel sehr krebserregend wirkt.

-> Galerie: Imleria badia – Maronen-Röhrling


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