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30. März 2023: Discina ancilis – Scheibenlorchel, Größter Scheibling – essbar
In einem unserer Nachbargärten habe ich kleine Becherlinge im Mulch gesehen. Becherlinge? Nein, jung sehen sie wie Becherlinge aus, aber es sind tatsächlich Lorcheln, die sich erst im Alter scheibenförmig ausbreiten. Es sind Scheibenlorcheln, auch Größter Scheibling genannt. Die Fruchtschicht (Oberseite) ist tabakbraun bis blass rotbraun, innen faltig aderig und auf der Unterseite heller grauweiß. Der Stiel oder die Anwuchsstelle ist ebenfalls grauweiß, kurz und runzelig gerippt, kaum als Stiel erkennbar. Der Geruch ist unspezifisch und unauffällig. Er kommt nur auf Nadelholz vor, auch im Vorgarten auf Mulch.
Mikroskopisch erkennt man ihn an den Sporen, die sind spindelförmig mit spitzen Anhängseln und haben einen großen sowie 2 kleinere Öltropfen.
Roh giftig, ausreichend gegart soll diese Lorchel essbar sein.
Sehr ähnlich sieht die Schildförmige Scheiben-Lorchel (Gyromitra parma) aus, die auf Laubholz wächst und andere Sporen hat.
Ähnlich aber mit deutlichem Chlorgeruch, eher becherförmig und mit anderen Sporen ist der Morchel-Becherling (Disciotis venosa).
-> Galerie: Discina ancilis – Scheibenlorchel, Größter Scheibling
27. März 2023: Gyromitra esculenta – Frühjahrslorchel, Giftlorchel – giftig
Da sind sie, die ersten Lorcheln bei uns im Wald in diesem Jahr. Frühjahrslorcheln, auch Giftlorcheln genannt, sind als giftig eingestuft und enthalten Gyromitrin. Roh sind sie tödlich giftig und auch gegart gibt es keine sicheren Methoden das Gyromitrin zu beseitigen, obwohl es in einigen Ländern praktiziert werden soll.
Jeder Morchelsammler muss die Giftlorchel kennen und von Morcheln unterscheiden können!
Der Hauptunterschied ist die Gestalt des Hutes.
Frühjahrslorchel / Giftlorchel (giftig): Hut hirnartig gewunden.
Morcheln (gegart essbar): Hut grubig (Vertiefungen sogenannte Alveolen) mit Längs-/Querrippen.
-> Galerie: Gyromitra esculenta – Frühjahrslorchel
-> News-2022-04: Gyromitra esculenta – Frühjahrslorchel
26. März 2023: Entoloma vernum – Frühlingsrötling – giftig
Ebenfalls im zeitigen Frühjahr und jetzt bei uns wächst der giftige Frühjahrsrötling.
Die Rötlinge sind eine schwierige Gattung. Kann man einen Blätterpilz so gar nicht einsortieren, sollte man Rötlinge in Betracht ziehen und das (rötliche) Sporenpulver überprüfen. Mikroskopisch ist die Gattung an ihren vieleckigen Sporen, den „Stoppschildern“, erkennbar, aber die einzelnen Arten sind schwierig bestimmbar. Rötlinge sind sehr vielfältig und es gibt über 200 Arten, darunter lebensgefährlich giftige Vertreter wie den Riesenrötling und auch unser Frühjahrsrötling ist giftig.
Sein Hut ist dunkelbraun, wirkt jung fast schwarz, jedoch zunehmend verblassend im Alter und in trockenem Zustand. Er ist etwas gebuckelt, fein radialfaserig und nur schwach gerieft. Die freien Lamellen sind jung grau, dann graubraun, manchmal mit einem schwachen rötlichen Hauch. Das Sporenpulver ist deutlich altrosa-braun und die Sporen sechseckig.
Das Fleisch ist dünn und gelbbraun bis graubraun. Geruch und Geschmack sind unscheinbar. Er riecht nicht nach Mehl wie einige Rötlinge. Auffällig und ein gutes Erkennungsmerkmal ist sein frühes Vorkommen im zeitigen Frühjahr.
-> Galerie: Entoloma vernum – Frühlingsrötling
25. März 2023: Psathyrella spadiceogrisea – Schmalblättriger Faserling – ungeniessbar
Es ist Frühling und wir erwarten die Frühjahrspilze. Ein Zeiger, dass es losgeht ist der Schmalblättrige Faserling, auch Früher Mürbling genannt. Er wächst sehr zeitig im Frühjahr und nährt die Hoffnung auf den Start der Morcheln.
Der Hut ist unterschiedlich braun, jung dunkelbraun, dann graubraun bis orangebraun. Er ist hygrophan, also trocken blasser und heller, feucht dagegen dunkler. Er ist stumpf gebuckelt und deutlich gerieft. Außerdem hängen an jungen Exemplaren wenige weiße, häutige Velumresten am Hutrand.
Die Lamellen sind jung weißlich, später graubraun bis dunkelbraun von den reifenden Sporen. Das Sporenpulver ist dunkelbraun bis schwarz und manchmal auf unteren Hüten zu sehen. Der Stiel ist weiß-creme, hohl, typisch auffasernd und ohne Ring. Das Fleisch ist dünn und zerbrechlich. Er gilt als ungenießbar.
Es gibt viele Arten in der Gattung der Faserlinge oder Mürblinge, die sehr schwer bestimmbar sind. Nur durch die Erscheinungszeit im zeitigen Frühjahr gibt sich der Frühe Mürbling zu erkennen. Er kann aber auch später im Jahr erscheinen und ist dann kaum von anderen Faserlingen zu unterscheiden.
-> Galerie: Psathyrella spadiceogrisea – Schmalblättriger Faserling
7. Februar 2023: Tulostoma brumale – Zitzenstielbovist – ungeniessbar
Ist das ein Pilz? Ja, das ist ein Pilz. Bei den Bauchpilzen finden wir weder Lamellen noch Röhren. Die Fruchtschicht wird im Inneren des Fruchtkörpers gebildet. Die Gattung Stielboviste (Tulostoma) ist an den rundlichen Sporenkapseln und den abgesetzten Stielen gut zu erkennen. Der Zitzen-Stielbovist ist der häufigste Vertreter und durch die glatte, zitzenförmige Öffnung (Peristom) sowie den dunklen Hof gekennzeichnet.
Die Fruchtkörper sind klein, nur eine bis 1 cm große Kugel, oben mit runder, glattrandiger, zitzenartiger Öffnung durch die die reifen Sporen entweichen. Die Kugel ist jung hell grauocker, dann schmutzig weiß und mit dunkelbraunem Hof um die Öffnung herum. Der überraschend große Stiel ist gelblich-braun, geschuppt und 1-4 cm lang.
Der Zitzen-Stielbovist, auch Winter-Stielbovist genannt, kommt bei uns auf sandigen Rasen bei Dach-Drehzahnmoos z.B. auf dem Damm des Elbe-Seiten-Kanals vor. Er wächst im Spätherbst und kann den Winter überdauernd.
-> Galerie: Tulostoma brumale – Zitzenstielbovist
2. Februar 2023: Mycena tintinnabulum – Winterhelmling – ungeniessbar
Ein gedrängt büschelig wachsender Helmling im Winter auf Laubholz, das legt den Verdacht nahe, einen Winterhelmling gefunden zu haben.
-> Galerie: Mycena tintinnabulum – Winterhelmling
19. Januar 2023: Schizophyllum commune – Gemeiner Spaltblättling – ungeniessbar – Sporen giftig
Die 1-4 cm kleinen Hüte sind weißlich bis hell fleischfarben und werden mit der Zeit grau. Sie wachsen bei uns ganzjährig an Laubholz meist muschelförmig, vor allem filzig und striegelig. Die Lamellen sind rosa fleischfarben bis hell violettgrau und längs gespalten. Das ist die Besonderheit beim Spaltblättling, der die Lamellen seitlich auf- und zuklappen kann. Damit schützt er die empfindlichen Teile des Fruchtkörpers vor allem vor Sonne und Trockenheit. Er kann das, weil es Sammelfruchtkörper sind, also eigentlich zusammengewachsene Einzelfruchtkörper. Mit diesen Lamellen ist er einzigartig in Europa, aber ungenießbar zum Essen und giftig beim Einatmen der Sporen, weil sich bei immungeschwächten Personen das Myzel in Lunge, Gehirn oder anderen Organen mit Gesundheitsstörungen entwickelt haben soll.
-> Galerie: Schizophyllum commune – Gemeiner Spaltblättling
17. Januar 2023: Trametes versicolor – Schmetterlingstramete – ungeniessbar
Einer unserer hübschesten Porlinge ist die Schmetterlingstramete. Sie ist ungenießbar und kein Speisepilz, aber sie wird gern getrocknet als Gesteck oder zum Basteln und in der Naturheilkunde als Vitalpilz verwendet. Beachten sollte man, dass Insekten ihre Eier häufig darin ablegen und wenn man die Schönheit dauerhaft genießen möchte, kann man die Pilze in der Tiefkühltruhe vorbehandeln.
Die Fruchtkörper sind gezont und zwar abwechselnd in verschiedenen Farben (ocker, rötlich braun, blau, schwarz). Durch Algenbewuchs werden sie auch grün. Die Zuwachszone ist weißlich. Die Hutoberfläche ist feinfilzig bis samtig und seidig glänzend. Die Zonierung entsteht durch unterschiedlichen Glanz der abwechselnd abstehenden oder anliegenden Härchen. Die flachen Fruchtkörper von etwa 2-6 cm sind ohne Stiel angewachsen und oft fächerförmig oder rosettenartig miteinander verwachsen. Das zähe Fleisch ist weißlich, dünn und biegsam. Manchmal soll man eine dunkle Cortexzone zwischen Huthaut und Fleisch erkennen. Die Poren sind cremeweiß und mit 4-5/mm recht klein. Die Schmetterlingstramete kommt bei uns auf Totholz häufig vor, meist oft Laubholz.
Ähnlich sieht die Ockertramete (T. ochracea) aus, jedoch ohne blau-schwarze Farben mit den dunkel seidig glänzenden Zonen.
-> Galerie: Trametes versicolor – Schmetterlingstramete
13. Januar 2023: Flammulina velutipes – Samtfussrübling – essbar

Die Samtfussrüblinge kann man mehrfach von demselben Baumstamm ernten. Sie wachsen nach.
-> News 3. Januar 2023: Flammulina velutipes – Samtfussrübling
-> Galerie: Flammulina velutipes – Samtfussrübling
11. Januar 2023: Daedaleopsis confragosa – Rötende Tramete – ungeniessbar
Im Winter fallen uns die Pilze, die am Holz wachsen besonders auf. Dann sind nicht so viele Blätter im Weg und es wachsen nicht so viele Pilze auf dem Erdboden. Obwohl es auch zu den anderen Jahreszeiten Porlinge gibt, beschäftigen sie uns meist im Winter.
Die Rötende Tramete oder der Rötende Blattwirrling hat seinen Namen vom Röten der Poren auf Druck an frischen Fruchtkörpern. Das Röten ist auch ein gutes Erkennungszeichen für diesen Porling. Die Fruchtkörper sind fächerförmig flach (1-3 cm) und ohne Stiel seitlich am Laubholz angewachsen. Die 6-15 cm großen Hüte sind hell- bis dunkelbraun, oft konzentrisch gezont und werden alt grubig mit schwarzen Höckern. Der Hutrand ist scharfkantig und die Zuwachszone weißlich. Die Poren der Fruchtschicht (Hymenophor) erscheinen grauweiß und werden dann graubraun. Auf Druck verfärben sie sich rötlich braun. Die Poren erscheinen meist erst rund bis eckig gestreckt (polyporoid), dann labyrinthisch (daedaleoid) oder etwas lamellenartig (lenzitoid), also sehr vielfältig. Das Fleisch ist hellbraun und viel zu korkig-zäh, um es zu essen. Die Rötende Tramete ist ungenießbar.
-> Galerie: Daedaleopsis confragosa – Rötende Tramete
10. Januar 2023: Auricularia auricula-judae – Judasohr – essbar
Das Judasohr oder die China-Morchel wird oft in der asiatischen Küche verwendet, allerdings nicht zum Braten, weil er angeblich aus der Pfanne springen soll. Der Pilz kommt bei uns ganzjährig vor, also auch im Winter, in Laubwäldern, am Waldrand, vor allem an altem Holunder. Er wächst ohne Stiel in Gruppen direkt auf dem Holz. Die Fruchtkörper sind braun, jung becherförmig, dann lappig und muschel- bis ohrförmig. Die Innenseite ist glänzend. Das Fleisch ist blass-braun. Man sollte ihn anfassen, denn er ist knorpelig, zäh und elastisch wie Gummibärchen. Geruch und Geschmack bezeichnet man als neutral. Man kann den Pilz auch geschmacklos nennen und er kann tatsächlich verblüffend wie ein Ohr aussehen.