News-2023-04-05

29. Mai 2023: Amanita rubescens – Perlpilz – essbar


Wer Perlpilze sammeln und essen will, muss unbedingt den hochgiftigen Pantherpilz kennen. Beide gehören zu den Wulstlingen, zu den Knollenblätterpilzen. Die Unterschiede sind klar, aber nicht immer klar zu sehen. Der ungeriefte Hutrand und der geriefte Ring beim Perlpilz sind nur schwache Merkmale, weil sie meistens passen, aber es gibt auch mal Ausnahmen davon. Die Rübenknolle, ohne Rand und Riefen (kein Ringelsöckchen), ist schon besser. Am Besten ist aber die Rötung des Perlpilzes. Er heißt auch Amanita rubescens, der Rötende. Er rötet bei Verletzungen und an Fraßstellen. Natürlich gehört immer die Gesamtheit der Merkmale, das Gesamtbild zur Bestimmung eines Pilzes.

Schließlich gibt es mit dem Grauen Wulstling noch einen dritten Vertreter, der ähnlich aussieht. Er ist zwar essbar, aber kein beliebter Speisepilz. Auch für ihn gilt:
Wer Perlpilze oder Graue Wulstlinge isst, ohne den Pantherpilz sicher ausschließen zu können, spielt Russisches Roulette. Übrigens sind diese Pilze roh alle giftig.

-> Galerie: Amanita rubescens – Perlpilz

-> Galerie: Amanita pantherina – Pantherpilz


25. Mai 2023: Megacollybia platyphylla – Breitblättriger Holzrüblinggiftig


Nach dem Regen finden wir große Pilze mit hell graubraunen Hüten, die seidig glänzen und radialfaserig sind. Alte Exemplare reißen am Hutrand auffällig auf. Die Lamellen sind jung leuchtend weiß, dann creme und bekommen alt dunkle Schneiden. Sie sind typisch breit angewachsen, entfernt stehend und haben Zwischenlamellen. Der lange Stiel ist schmutzig weiß bis blassgrau. An der Basis mit weißen Myzelsträngen, die wie dünne Wurzeln in die Erde reichen. Dadurch wirkt es, als würde der Pilz aus der Erde wachsen, aber er wächst aus morschem oder vergrabenem Holz oft im Laubwald selten im Nadelwald. Das Fleisch ist weißlich, dünn und zerbrechlich.

Der häufige Breitblättrige Holzrübling, auch Breitblatt genannt, galt früher als bedingt essbar, aber geschmacklich wenig empfehlenswert. Er ist neuerdings wegen gastrointestinaler Beschwerden als giftig eingestuft. Roh ist er ebenfalls giftig.

-> Galerie: Megacollybia platyphylla – Breitblättriger Holzrübling


24. Mai 2023: Agaricus bitorquis – Stadt-Champignon – bedingt essbar


An ungewöhnlichen Stellen und auch gerne in verdichtetem Boden erscheint der Stadt-Champignon. Er setzt sich durch. Eigentlich ist er essbar, aber oft möchte man ihn von diesen Stellen gar nicht essen.

Agaricus bitorquis ist einer der wenigen Champignons, bei denen sich die Art relativ einfach bestimmen lässt. Der Hinweis steckt im lateinischen Namen: bi für 2 und torquis für Ring. Der Stadtchampignon hat zwei Ringe oder einen Doppelring und ist daran zu erkennen.

Vorsicht bei Champignons: Selbst wenn man einen Pilz sicher in die Gattung Champignon bestimmen kann, gibt es über 50 Arten in der Gattung und es sind auch giftige Arten wie der Karbolegerling dabei.

-> Galerie: Agaricus bitorquis – Stadt-Champignon


23. Mai 2023: Agrocybe praecox – Voreilender Ackerling – bedingt essbar


Es hat geregnet und wir finden einen unserer klassischen Frühjahrspilze, den Voreilenden oder Frühen Ackerling. Er ist hygrophan, daher erscheint sein Hut je nach Feuchtigkeit unterschiedlich gefärbt von ockerbraun bis strohgelb. Wenn er trocken ist, reißt er felderig. Der Rand ist manchmal mit Velumresten behangen. Die Lamellen sind nur jung weiß, dann graubraun und entsprechend ist das Sporenpulver tabak- bis erdbraun. Der schmutzig weiße Stiel hat einen Ring, der häutig, hängend und vergänglich ist. Die Stielbasis ist verdickt und wir sehen oft Myzelsträngen, die wie Wurzelstränge aussehen.

Der Voreilende Ackerling ist bedingt essbar, aber geschmacklich nicht empfehlenswert und er soll gelegentlich zu gastrointestinalen Beschwerden geführt haben.

-> Galerie: Agrocybe praecox – Voreilender Ackerling


16. Mai 2023: Suillus grevillei – Gold-Röhrling – essbar


Da ist der erste echte Röhrling in diesem Jahr. Überraschung, es ist der Gold- oder Lärchen-Röhrling. Der Stiel mit Ring, das Velum über den hellgelben Poren, die auffälligen Gelbtöne und das Vorkommen bei Lärchen machen das Erkennen einfach.

-> Galerie: Suillus grevillei – Gold-Röhrling


13. Mai 2023: Helvella acetabulum – Hochgerippte Becherlorchelgiftig


Pokal-Becherlorchel wird die Hochgerippte Becherlorchel auch genannt. Beide Namen beziehen sich auf die Form des Fruchtkörpers. Einerseits wie ein Pokal der Becher mit dem gerippten Stiel, andererseits die hohen Rippen des Stiels bis ungefähr zur Mitte des Bechers.

Diese großen Becherlorcheln finden wir jetzt im Frühjahr am Wegrand in Misch- und Laubwäldern. Meist ist der untere Teil, also der Stiel, verdeckt und man meint einen braunen Becherling auf dem Waldboden zu sehen. Erst wenn man den Stiel freilegt, wird deutlich, dass es sich um eine Lorchel handelt. Reife Exemplare stoßen eine sichtbare Sporenwolke aus, wenn man sie anstößt.

Ähnlich aber kleiner und mit Stielrippen unter dem Becher ist die Schwarzweiße Rippenbecherlorchel. Diese Lorcheln sind mindestens roh giftig. Manchmal werden diese Lorcheln bei richtiger Behandlung und Zubereitung als essbar bezeichnet. Neue Untersuchungen deuten auf kanzerogene und mutagene Bestandteile auch nach Abkochen hin. Wir raten vom Verzehr dieser Lorcheln generell ab.

-> Galerie: Helvella acetabulum – Hochgerippte Becherlorchel


12. Mai 2023: Auriscalpium vulgare – Ohrlöffel-Stacheling – kein Speisepilz


Wieder ein kleiner brauner Pilz an einem Zapfen. Genauer betrachtet ist der Stiel nicht mittig am Hut angewachsen. Schauen wir das Hymenium an, sehen wir etwas Ungewöhnliches: Keine Lamellen, wir sehen kleine Stacheln. Damit können wir eindeutig den Ohrlöffel-Stacheling identifizieren. Er wächst ganzjährig an Kiefern- und Fichtenzapfen.

-> Galerie: Auriscalpium vulgare – Ohrlöffel-Stacheling


10. Mai 2023: Strobilurus esculentus – Fichtenzapfenrübling – essbar


Kleine braune Pilze an Zapfen. Es sind Fichtenzapfen. Am Fundort stehen nur Fichten und keine kiefern weit und breit. Damit ist es der Fichtenzapfenrübling, der bei verrottenden Fichtenzapfen vorkommt.

-> Galerie: Strobilurus esculentus – Fichtenzapfenrübling


09. Mai 2023: Cerioporus squamosus – Schuppiger Porling – jung essbar


Wenn man Speisemorcheln sucht, dann schaut man oft in Auwäldern mit Eschen. Daher findet man als „Beifang“ ab und zu den Schuppigen Porling. Er wächst im Frühling an Laubbäumen und fällt mit seiner Größe von 10-40 cm und seinen konzentrischen Schuppen auf dem Hut deutlich auf. Er ist jung und weich ein Speisepilz, alt wird er zu zäh. Im Alter zeigt sich der typische schwarzbraune Stiel.

Die schwarze Stielbasis, die Größe des Hutes und der nicht bewimperte Hutrand sind gute Merkmale, um ihn vom Sklerotien-Porling zu unterscheiden, der jung ebenfalls essbar ist.

-> Galerie: Cerioporus squamosus – Schuppiger Porling


08. Mai 2023: Morchella spec – Speisemorchel – essbar


Für die Suche nach Speisemorcheln wird es höchste Zeit. Diese blonden Exemplare sind schon sehr ausgewachsen, trotzdem immer wieder ein sehr schöner Anblick.

-> Galerie: Morchella spec – Speisemorchel


07. Mai 2023: Calocybe gambosa – Maipilz – essbar


Wer noch Maipilze finden möchte, für den ist es jetzt die richtige Zeit. Sie wachsen zum Beispiel in den Auwäldern um Wolfsburg. Sie kommen in Gruppen oder Ringen vor.

Allerdings muss man auf giftige Verwechsler achten, also: Geruch prüfen, Sporenpulver ermitteln und Vorsicht bei jungen Pilzen!

-> Galerie: Calocybe gambosa – Maipilz


1.Mai.2023: Pholiota aurivella – Goldfell-Schüppling – bedingt essbar


Goldgelb leuchten uns die Hüte entgegen, auf einem mächtigen, gefallenen Buchenstamm. Die vielen dunklen, angedrückten Schuppen deuten es an, ein Schüppling. Der Hutrand ist behangen mit Velumresten. Er ist büschelig gewachsen. Die Stiele sind gelblich mit Ringzone, darüber heller und glatt, darunter schuppig. Die gelblich-grauen Lamellen sind etwas ausgebuchtet angewachsen.

Die Schüpplinge gehören in die Familie der Träuschlingsverwandten und haben rostbraunes Sporenpulver. Es gibt ein paar sehr ähnliche Schüpplinge mit gelbem Hut und dunkleren Schuppen:
Pinsel-Schüppling (P. jahnii) meist an liegenden Bäumen und Stümpfen
Hochthronender Schüppling (P. limonella) an Nadelholz
Schleimiger Schüppling (P. adiposa) kleiner, Schuppen teilweise hochstehend

Wenn wir die Sporen unter dem Mikroskop vermessen, wird deutlich: So große Sporen (8-9*5-6 µm) hat nur der Goldfell-Schüppling. Er wird als bedingt essbar bezeichnet und steht auf der Liste der Pilze mit uneinheitlich bewertetem Speisewert der DGfM. Wir raten davon ab, ihn zu essen.

-> Galerie: Pholiota aurivella – Goldfell-Schüppling


28. April 2023: Laccaria laccata – Rötlicher Lacktrichterling – essbar


Überraschend früh im Jahr tauchen Lacktrichterlinge auf. Der rötlich-hellbraune Hut zeigt sich unter dem Gras. Die blassrötlich, entfernt stehenden Lamellen, etwas am Stiel herablaufend, kennzeichnen den Lacktrichterling.

-> Galerie: Laccaria laccata – Rötlicher Lacktrichterling


27. April 2023: Morchella conica – Spitzmorchel – essbar


Es ist Morchelzeit. Die Spitzmorcheln erscheinen auch gern auf Mulch. Sehr schöne Exemplare hier in einem Garten in Triangel. Die Pilzhyphen haben sich durch die Abdeckfolie gearbeitet, um die Fruchtkörper auszubilden und über den Mulch zu schieben. Die Spitzmorcheln verbrauchen die Nährstoffe und werden im nächsten Jahr ohne neue Nährstoffe wahrscheinlich nicht mehr erscheinen.

-> Galerie: Morchella conica – Spitzmorchel


25. April 2023: Morchella conica – Spitzmorchel – essbar


Ebenfalls im April und Mai wachsen bei uns Spitzmorcheln. Auch sie sind nicht einfach zu finden. Unser Kopf erwartet Pilze mit Hut und Stiel. Dieses wabenförmige Gebilde wird nicht ohne Weiteres als Pilz eingestuft. Die Spitzmorcheln kommen in Au- und Nadelwäldern manchmal direkt am Wegrand sowie auf gestörten Böden, wie auf Rindenmulch in Gärten vor.

Der Hut ist braun bis graubraun mit deutlich erkennbare parallel verlaufende Längsrippen, die im Alter schwärzlich werden. Er hat wabenartige Vertiefungen (Gruben, Alveolen). Die Hutform ist oft spitz, der Hut-Rand ist ganz unten angewachsen. Der Hut ist nicht halb frei, also in der Mitte angewachsen wie bei der Käppchenmorchel. Hut und Stiel sind weißlich und hohl mit dünnem Fleisch. Spitzmorcheln haben im Gegensatz zur Speisemorchel parallel verlaufende Längsrippen.

Achtung! Auch Spitzmorcheln sind roh giftig! Unzureichend gegart kann es daher zu Magen-Darm-Störungen kommen. Außerdem gibt es Leute die frische Morcheln nicht vertragen. Das ist das Morchella-Syndrom, eine neurologische Vergiftung bei Morchel-Unverträglichkeit bei Frischpilzen.
Nicht verwechseln darf man giftige Lorcheln z.B. die Frühjahrs-Lorchel, die gehirnartige Windungen und nicht die Vertiefungen der Morcheln haben.

-> Galerie: Morchella conica – Spitzmorchel


24. April 2023: Calocybe gambosa – Maipilz – essbar


Ein typischer Frühjahrspilz bei uns ist der Maipilz oder Mai-Ritterling. Er wird auch Georgs-Ritterling genannt, weil er häufig am Georgstag (23. oder 24. April) zu finden ist. Allerdings gehört der Maipilz gar nicht zu den Ritterlingen, sondern er ist einer der Schönköpfe bei den Raslingen.

Der Hut ist weißlich-cremefarben, wildlederartig, jung am Hutrand eingerollt, festfleischig und er erinnert vom Habitus an einen jungen Kultur-Champignon. Die Lamellen sind weißlich-cremefarben, ausgebuchtet angewachsen (Burggraben), dicht stehend, wobei die Schneiden wellig werden. Wichtig ist, dass das Sporenpulver weiß ist und der Geruch typisch gurkig, mehlartig ist, was man gut bei zerdrückten Fleisch riechen kann. Der Geschmack ist mehlartig und, ob der Pilz einem schmeckt oder nicht, ist Geschmackssache. Bei uns gibt es im Frühjahr einmal Maipilzsuppe.

Allerdings hat dieser Pilz ein paar giftige Verwechsler, die ebenfalls im Frühjahr wachsen können:
Giftig: Ziegelroter Risspilz (Sporenpulver braun, Geruch anders, Fleisch langsam rot verfärbend)
Giftig: Riesenrötling (Sporenpulver rosa, Lamellen zumindest jung meist gelblich)
Giftig: Weiße Trichterlinge (Sporenpulver weiß, herablaufende Lamellen, Geruch anders, dünnfleischig)
Also: Geruch prüfen, Sporenpulver ermitteln und Vorsicht bei jungen Pilzen!

-> Galerie: Calocybe gambosa – Maipilz


23. April 2023: Morchella spec – Speisemorchel – essbar


Es gibt sie und es gibt sie auch bei uns. Leider ziemlich wenige und ziemlich schwierig zu finden, aber dafür sind die Glücksmomente umso größer, wenn man sie entdeckt, die Speisemorchel.

Durch das Eschensterben und die Abholzung von Eschen sind die Lebensräume der Speisemorchel auch bei uns geschrumpft. Man findet sie auf dem kalkhaltigen Boden in Wolfsburg. Sie kommen bei Eschen, Obstgehölz (Kirschen) und Weißdornhecken, gern in Auwäldern, im April und Mai vor. Sie sind wärmeliebend und hervorragende Meister im Verstecken. Das Finden von Speisemorcheln ist bei uns schwierig und auch mit Glück verbunden. Man sollte zuerst geeignete Gebiete finden, also z.B. feuchte Eschenwälder.

Es gibt mehrere Arten von kaum unterscheidbaren Speisemorcheln. Der Hut der Speisemorcheln ist braun, hell-, beige- bis dunkelbraun, meist etwas dunkler im Inneren der wabenartigen Vertiefungen (Gruben, Alveolen) und etwas heller an den Rippen. Er ist unregelmäßig gekammert, ohne parallel verlaufende Längsrippen. Daher ist die Hutform eher rundlich. Der Hut-Rand ist angewachsen und nicht frei. Hut und Stiel sind weißlich und hohl mit dünnem Fleisch.
Speisemorcheln haben im Gegensatz zur Spitzmorchel keine parallel verlaufende Längsrippen.
Begleitpilze können der essbare Morchelbecherling und der giftige Violette Kronenbecherling sein.
Manchmal findet man bei der Suche nach Speisemorcheln auch Mairitterlinge in demselben Areal.

Zu beachten ist, dass die Speisemorcheln roh giftig sind! Unzureichend gegart kann es daher zu Magen-Darm-Störungen kommen. Außerdem gibt es Leute die frische Morcheln nicht vertragen. Das ist das Morchella-Syndrom, eine neurologische Vergiftung bei Morchel-Unverträglichkeit bei Frischpilzen.
Nicht verwechseln darf man giftige Lorcheln z.B. die Frühjahrs-Lorchel, die gehirnartige Windungen und nicht die Vertiefungen der Morcheln haben.

-> Galerie: Morchella spec – Speisemorchel


3. April 2023: Auricularia auricula judae – Judasohr – essbar


Nicht nur im Winter wächst das Judasohr. Wir finden es ganzjährig auch jetzt Anfang April.
Tatsächlich kann dieser Pilz beim Braten aus der Pfanne springen und in der Mikrowelle hüpft er ebenfalls vom Teller. Da er geschmacklich neutral ist, hängt ein Gericht mit ihm stark von den weiteren Zutaten ab.

-> Galerie: Auricularia auricula judae – Judasohr


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