News-2023-06-07

29. Juli 2023: Amanita strobiliformis – Fransiger Wulstling – essbar, aber Verwechslungsgefahr mit lebensgefährlich giftigen Knollenblätterpilzen


Oh, dieser Knollenblätterpilz ist eine Überraschung für uns. In Braunschweig unter alten Linden haben wir dieses Unikum entdeckt. Ein Fransiger Wulstling. Er soll sich weiter in Deutschlands Norden ausbreiten. Nun haben wir ihn auch bei uns gefunden.

Namensgebend und ein gutes Erkennungszeichen sind die weichen Fransen am Hutrand des graubraunen Hutes, der mit Velumflocken besetzt ist. Die Fruchtkörper werden groß, durchaus 10-20 cm. Das Fleisch ist weiß und die Lamellen weiß bis cremeweiß. Auffällig ist der Stiel, wenn man ihn anfasst. Er ist weißlich mit sahneartig weichen Faserschuppen und einem weißen butterweichen Ring. Man hat die Sahnereste förmlich an den Fingern kleben. Die Stiel-Basis besteht aus einer rübenartigen Knolle.

Der Fransige Wulstling ist essbar, aber wegen der Verwechslungsgefahr mit lebensgefährlich giftigen Knollenblätterpilzen raten wir davon ab.

-> Galerie: Amanita strobiliformis – Fransiger Wulstling


28. Juli 2023: Agaricus augustus – Riesen-Champignon – essbar


Diesmal haben wir einen essbaren Champignon gefunden. Der Riesen-Champignon ist, wie der Name schon sagt, ein großer Pilz. In diesem Fall, obwohl er noch jung ist, schon 10 cm.
Auffällig sind die braunen, faserigen Hutschuppen auf cremeweißem Grund. Auf Druck oder Reiben verfärbt der Hut sich gelblich. Der Hutrand ist jung eingerollt und erst später heruntergebogen.

Wichtig ist der angenehme, anis- bis mandelartige Geruch. Die Lamellen sind zwar jung weißlich-hellrosa, aber nicht reinweiß. Im Wachstum gehen sie von dunkelrosa in braun-schwarz über. Der Stiel ist weiß mit Ring, unter dem der Stiel schuppig ist und bei Berührung gilbt. Die Stielbasis ist verdickt. Beim Ankratzen läuft die Stielbasis verzögert gelb an, aber nicht schnell und nicht chromgelb. Das Fleisch ist weiß, fest, dickfleischig und bei Anschnitt nur leicht gilbend.

Der Riesen-Champignon kommt meist im Mischwald vor. Er ist essbar, soll aber leider wie die meisten nach Anis riechenden Champignons oft mit Schwermetallen belastet sein.

Es gibt unter den mehr als 50 Champignonarten bei uns giftige Karbol-Champignons mit chromgelb verfärbender Stielbasis. Daher sollte man Champignons immer an der Stielbasis ankratzen.
Champignons sollten immer angenehm riechen, sonst sind sie zum Essen nicht geeignet.
Champignons haben keine weißen Lamellen. Achtung vor giftigen Pilzen mit weißen Lamellen.

-> Galerie: Agaricus augustus – Riesen-Champignon


25. Juli 2023: Amanita phalloides – Grüner Knollenblätterpilztödlich giftig


Todesengel – Death Angel, nicht umsonst wird dieser tödlich giftige Pilz in einigen englischsprachigen Ländern so bezeichnet. Bereits ein Pilz kann ausreichen, um seine tödliche Wirkung hervorzurufen. Die Vergiftung ist umso tückischer, da sie sich erst 8-24 Stunden nach der Mahlzeit mit Erbrechen und Durchfall bemerkbar macht. Ohne Behandlung im Krankenhaus verläuft die Vergiftung tödlich, da Leber und Nieren irreparabel geschädigt werden. Dabei ist er keineswegs selten bei uns, sondern er wächst hier gern und viel.

Alle, die Pilze mit weißen Lamellen sammeln, müssen diesen Pilz kennen. In seiner „normalen“ Form ist er gut zu erkenn, aber es gibt auch immer mal wieder abweichende Exemplare, in weißlicher, gelblicher oder bräunlicher Färbung. Daher ist es so wichtig, Lamellenpilze mit Stielbasis herauszunehmen und nicht abzuschneiden. Das Erkennungsmerkmal der Knolle und der sackartigen Scheide geht sonst verloren.


-> Beschreibung: Amanita phalloides – Grüner Knollenblätterpilz – tödlich giftig

Der grüne Knollenblätterpilz ist nicht für Eigenversuche geeignet. Bei dem geringsten Zweifel sollten Pilzkundige, z.B. Pilzsachverständige der DGfM, befragt werden.
Pilzsachverständige finden / DGfM (dgfm-ev.de)

-> Galerie: Amanita phalloides – Grüner Knollenblätterpilz


22. Juli 2023: Polyporus tuberaster – Sklerotien Porling – essbar


Wir finden bei uns zwei essbare Porlinge, die ähnlich aussehen können, der Schuppige Porling und der Sklerotien Porling. Beide haben einen weißlich-ockergelb-blassbraunen Hut, mit hellbraunen später dunkelbraunen anliegenden konzentrischen Schuppen. Bei beiden ist das Fleisch weißlich, dickfleischig und alt zäh.

Beim Sklerotien Porling ist der Hutrand scharf mit Wimpern und der Pilz ist 3-10 cm kleiner als der Schuppige Porling mit 10-40 cm, der ohne Wimpern am Hutrand wächst.
Der Sklerotien Porling hat einen zentralen Stiel, manchmal seitlich, aber immer mit weißer Stielbasis. Als Besonderheit kann er manchmal ein großes holzartiges Sklerotium bilden, von dem sich das Pilzmyzel zeitweise ernähren kann. Der Geschmack ist mild bis leicht bitterlich. Der Geruch angenehm pilzig.

Der Schuppige Porling hat eine schwarze Stielbasis, einen eher seitlichen Stiel und riecht süßlich bis mehlig/gurkig.

-> Galerie: Polyporus tuberaster – Sklerotien Porling


21. Juli 2023: Calvatia gigantea – Riesenbovist – essbar


Der lateinische Name „gigantea“ passt wirklich. Dieser Pilz wirkt schon gigantisch. Wie ein Handball oder wie ein Fußball ganz in weiß liegt er in der Gegend herum. Gerne auf Rasen und Wiesen, immer bei gedüngten stickstoffreichen Flächen. Aufgrund der Größe ist er gut zu erkennen.

Die Fruchtkörper dieser Bauchpilze ist jung weiß, dann bräunend. Er ist kugelförmig und groß, bis 50 cm. Die Außenschicht blättert im Alter ab. Das Fleisch ist jung weiß und wird dann als Sporenmasse olivbraun . Der Geruch ist eher unangenehm und alt nach Urin.

Jung ist er essbar, aber nur wenn er reinweiß ist. Man kann ihn in etwa 2cm dicke Scheiben schneiden, panieren und in heißem Fett braten. Voll Fett gesaugt ist er sehr schwer verdaulich (nicht in der Fritteuse zubereiten).

-> Galerie: Calvatia gigantea – Riesenbovist


18. Juli 2023: Caloboletus radicans – Wurzelnder Bitterröhrling – giftig/ungeniessbar


In Wolfsburg hat der Regen der vergangenen Tage ausgereicht, um einige wärmeliebende Dick-Röhrlinge bei den hohen Temperaturen wachsen zu lassen. So finden wir jetzt die mächtigen Fruchtkörper des Wurzelnden Bitterröhrlings. Allerdings ist dieser Pilz nicht essbar, sondern ungenießbar bitter und etwas giftig.

Am Straßenrand oder in Parks bei Laubbäumen finden wir ihn derzeit. Der Hut hellgrau – graubraun, oft mit Vertiefungen oder Schorf, trocken feldrig aufgerissen, halbkugelig oder polsterförmig, die Huthaut überstehend steht er im Gras. Das dicke Fleisch ist blassgelb und im Anschnitt blauend. Die Poren sind gelb, klein und auf Druck sofort blauend. Der Stiel ist kugelig, bauchig, mit zugespitzter Basis, gern wurzelnd mit schwachem gelblich-braunem Netz und auf Druck ebenfalls blauend. Der Geruch kommt einem unangenehm säuerlich vor, vor allem an der Stielbasis. Der Geschmack ist bitter.

Bei Röhrlingen mit grauen Hüten sollte man vorsichtig sein. Es können giftige Pilze dabei sein.
Der Schönfuß-Röhrling und der Satansröhrling gehören dazu.

-> Galerie: Caloboletus radicans – Wurzelnder Bitterröhrling


16. Juli 2023: Hortiboletus rubellus – Blutroter Filzröhrling – essbar


Leuchtend rot präsentiert sich der Hut des Blutroten Filzröhrlings. Ein toller Anblick im Kontrast zu den gelben Poren. Allerdings verblasst das Blutrot oft zu einem Braunrot im Alter. Dann können andere Filzröhrlinge durchaus ähnlich aussehen. Auch hier bestimmt erst das Gesamtbild den Pilz eindeutig.

Der Hut ist blutrot, alt braunrot und samtig-filzig. Die Poren sind gelb, unregelmäßig eckig und auf Druck blauend. Der Stiel ist gelb, längsfaserig rot überhaucht oder geflammt und ohne Netzzeichnung. Wichtig ist das Schnittbild. Das Hutfleisch ist blassgelb, leicht blauend und das Stielfleisch ist gelb zur Stielbasis dunkelgelb und sehr oft mit kleinen roten Pünktchen in der Basis. Der Geschmack ist mild und nicht bitter.

Es gibt ähnliche Filz-Röhrlinge, die mit gelben Poren und ohne Stielnetz alle essbar sind.
Sehr ähnlich und verwandt sind der Rotfuß-Röhrling und der Eichen-Filzröhrling.
Mit dickerem Stiel mit Netzzeichnung und bitterem Fleisch ist der giftige Schönfuß-Röhrling.

-> Galerie: Hortiboletus rubellus – Blutroter Filzröhrling


15. Juli 2023: Russula virescens – Grüngefelderter Täubling – essbar


Ein sehr leckerer Täubling ist der Grüngefelderte Täubling. Bei grünen Hüten und weißen Lamellen muss man natürlich immer vom tödlich giftigen Grünen Knollenblätterpilz unterscheiden können! Das ist lebenswichtig. Der Grüngefelderte Täubling hat einen Hut unterschiedlich grün, mittig dunkler und felderig aufgesprungen. Die Felder sind grün. Der Untergrund ist heller. Wie bei allen Täublingen haben wir keine Velumreste auf dem Hut, keinen Ring am Stiel und keine Knolle und kein Velum an der Stielbasis.

-> Galerie: Russula virescens – Grüngefelderter Täubling


11. Juli 2023: Bovistella utriformis – Hasenstäubling – essbar


Auch der Hasenstäubling ist essbar, wenn er innen reinweiß ist. Dieses Exemplar also nicht mehr. Das Fleisch ist nur jung weiß, dann wird es gelbgrün bis olivbraun als Sporenmasse. Die bis 20cm großen Fruchtkörper sind ballon- bis pokalförmig und haben eine etwas verjüngte runzelige Basis, die wie zusammengezogen wirkt.
Alte Hüllen der Fruchtkörper (Peridien) bleiben lange stehen und überdauern als schüsselartige Mumien oft sogar den Winter. Sie sind dann im nächsten Jahr noch zu finden.

-> Galerie: Bovistella utriformis – Hasenstäubling


10. Juli 2023: Boletus reticulatus – Sommer-Steinpilz – essbar


Trotz der Hitze gibt es Sommer-Steinpilze bei uns. Der Boden in Wolfsburg hat genug Flüssigkeit gespeichert, aber die Fruchtkörper bekommen nun schnell Trockenschäden und reißen auf. Er kommt bei uns vor allem bei Eichen und Buchen an wärmebegünstigten Stellen vor.

Unsere Sommer-Steinpilze haben einen einheitlich hellbraunen oder dunkelbraunen Hut ohne weißlichen Rand. Das Fleisch ist weiß und unter der Huthaut ohne bräunliche Zone. Die Poren sind jung weiß und werden dann gelbgrün. Auffällig ist das helle Netz auf dem Stiel bis zur Basis auf blassbraunem Grund. Der Geschmack ist mild und nussig. Auch auf Druck ist der Fruchtkörper nirgends blauend.

Es gibt mit den Sommer-, Kiefern-, Schwarzen- und dem Gemeinen Steinpilz mehrere Arten Steinpilze. Ein klassischer Doppelgänger ist der Gallenröhrling (Tylopilus felleus), der jedoch ein dunkles Netz, einen Rosaton in den Poren und einen bitteren Geschmack hat.

-> Galerie: Boletus reticulatus – Sommer-Steinpilz


09. Juli 2023: Suillellus luridusNetzstieliger Hexenröhrling – bedingt essbar


Der Regen letzte Woche hat ausgereicht, dass in Wolfsburg einige Dick-Röhrlinge Fruchtkörper gebildet haben. Die haben es jetzt in der Hitze natürlich schwer. Einer davon ist diese wunderschöne Netz-Hexe, also der Netzstielige Hexenröhrling.

Der feinfilzige Hut wirkt wie mit hellbraunem Wildleder überzogen. Die orangeroten Poren leuchten schon darunter hervor. Auf Druck färben sie sich intensiv blau. Die Röhren sind leicht ablösbar und man sieht dann die orangerote Färbung, die Bataille-Linie, zwischen Röhren und Hutfleisch. Ein Hingucker ist der Stiel gelblich mit grobem rotem Netz und bei Berührung schnell dunkel blau anlaufend. Ebenso das feste, gelbe Fleisch das im Schnitt sofort dunkelblau anläuft.
Die großen und stattlichen Pilze, Hut und Stiel bis zu 20 cm kommen bei Laubbäumen auf kalkhaltigem Boden vor.

Der Speisewert des Netzstieligen Hexenröhrlings ist umstritten. Es gibt Fälle von individueller Unverträglichkeit, vor allem im Zusammenhang mit Alkohol. Der ähnliche Flockenstielige Hexenröhrling mit orangeroten Poren gilt als hervorragender Speisepilz. Er hat kein Netz, sondern Flöckchen am Stiel und wächst auf saurem Boden.
Giftig ist der Satansröhrling mit orangeroten Poren, mit aschgrauem Hut, Netz am Stiel und mäßig blauendem Fleisch.

-> Galerie: Suillellus luridusNetzstieliger Hexenröhrling


05. Juli 2023: Xerocomus communis – Eichen-Filzröhrling – essbar


Der samt-filzige braune Hut lässt uns auf einen Filz-Röhrling hoffen. Die Röhren bzw. Poren zeigen uns, dass wir richtig liegen. Leider gibt es etliche Arten von Filz-Röhrlingen und die Unterscheidung ist durchaus nicht einfach. Außerdem untersuchen auch die Experten das genaue Artenkonzept. Man ist sich nicht überall einig, ob es Artengruppen, Unterarten oder noch andere Verwandtschaftsverhältnisse gibt. Sehr ähnlich und verwandt zum Eichen-Filzröhrling sind der Rotfuß-Röhrling und der Blutrote-Filzröhrling. Alle diese ähnlichen milden Filz-Röhrlinge mit gelben Poren und ohne Stielnetz sind essbar. Giftig dagegen ist mit dickerem Stiel mit Netzzeichnung und bitterem Fleisch der Schönfuß-Röhrling.

Der Eichen-Filzröhrling hat einen blass bräunlichen Hut, bei dem es manchmal rötlich durchschimmert und Fraßstellen manchmal rosarot werden. Der Hut ist deutlich samtig-filzig. Die Poren sind gelb, unregelmäßig eckig und auf Druck schwach blauend. Der Stiel ist gelb, oft rot überhaucht, zur Basis spitz zulaufend und immer  ohne Netzzeichnung. Das Schnittbild zeigt blassgelbes Hutfleisch, kaum blauend, gelbes Stielfleisch mit dunklerer Stielbasis. In der Stielbasis erkennt man nach dem Aufschneiden winzige orangerote Pünktchen. Das unterscheidet den Eichen-Filzröhrling von dem meisten anderen. (Der Blutrote Filzröhrling zeigt ebenfalls rote Pünktchen.) Der Geschmack ist mild, nicht bitter und man findet ihn oft bei Eichen.

Leider sind diese Filz-Röhrlinge häufig mit Schimmelpilzarten wie dem weißen, krebserregenden Goldschimmel befallen und Schimmel bedeutet immer: Ungenießbar/Giftig

-> Galerie: Xerocomus communis – Eichen-Filzröhrling


04. Juli 2023: Tapinella atrotomentosa – Samtfuss-Krempling – ungenießbar


Der filzige braune Hut lässt uns manchmal auf einen Filz-Röhrling hoffen. Die Lamellen machen diese Hoffnung zunichte. Sie sind hellgelb-creme später gelbbraun, bräunend bei Berührung und leicht vom Hutfleisch wegschiebbar. Immerhin bekommt man einen sehr hübschen samtschwarzen Stiel zu sehen. Namensgebend für den Samtfuss-Krempling.

-> Galerie: Tapinella atrotomentosa – Samtfuss-Krempling


03. Juli 2023: Agaricus arvensis – Schaf-Champignon – essbar


Es ist ein Champignon. Das ist einfach. Ist er essbar oder giftig? Nun zumindest einer der giftigen Karbol-Champignons ist es nicht. Er riecht sehr angenehm, leicht nach Anis. Die Stielbasis verfärbt sich beim Ankratzen nur leicht gelblich und nicht chromgelb. Es ist einer der essbaren Anis-Champignons. Er heißt Schaf-Champignon oder auch Weißer Anis-Champignon.

Der Hut ist weiß, glatt bis feinschuppig, im Alter und bei Druck oder Reiben wird er gelblich. Der Rand bleibt lange heruntergebogen. Die Lamellen sind jung hellrosa, dann dunkelrosa, später braun-schwarz und nie reinweiß. Der Stiel dagegen ist weiß mit einfachem zahnradförmigem Ring, bei Berührung gilbend und die Stielbasis ist oft verdickt. Beim Ankratzen läuft sie verzögert gelb an aber nicht chromgelb. Das Fleisch ist weiß, unter der Huthaut gelblich, fest, dickfleischig und bei Anschnitt nur leicht gilbend. Wichtig ist der angenehme Geruch, anis- bis mandelartig. Er kommt auf Wiesen, Weiden oder am Waldrand vor und ist leider häufig mit Schwermetallen belastet.

Champignons sind eine sehr schwierige Gattung. Am wichtigsten ist es natürlich einen Pilz korrekt als Champignon einzustufen. Es gibt ähnliche Pilze wie z.B. weiße Knollenblätterpilze, die tödlich giftig sind! Champignons haben keine weißen Lamellen. Achtung vor giftigen Pilzen mit weißen Lamellen.

Es gibt unter den mehr als 50 Champignonarten giftige Karbol-Champignons mit chromgelb verfärbender Stielbasis, daher Champignons immer an der Stielbasis ankratzen.
Außerdem sollten Champignons immer angenehm riechen, sonst sind sie zum Essen nicht geeignet.

-> Galerie: Agaricus arvensis – Schaf-Champignon


02. Juli 2023: Xerocomellus porusporus – Falscher Rotfuss-Röhrling – essbar


Es gibt zwar viele sehr ähnliche Filz-Röhrlinge, aber die Filz-Röhrlinge mit gelben Poren und ohne Stielnetz sind alle essbar. Der eventuell ähnliche und giftige Schönfuß-Röhrling hat einen dickeren Stiel mit Netzzeichnung und bitteres Fleisch. Leider sind die Filz-Röhrlinge sehr häufig mit Schimmelpilzarten wie dem weißen, krebserregenden Goldschimmel befallen und Schimmel bedeutet immer: Ungenießbar/Giftig.

Der Falsche Rotfuss-Röhrling hat einen bräunlichen, filzigen Hut, der häufig aufreißt. Fraßstellen werden manchmal rosarot, aber er hat keine Rotfärbung unter der Huthaut. Der Geschmack ist mild und nicht bitter. Gut zu erkennen ist er unter den Filz-Röhrlingen durch seinen Stiel. Die Spitze ist gelb, dann folgt ein kleiner roter Streifen und darunter ist er düster grauschwarz ohne Netzzeichnung. Das zeigt sich auch im Schnittbild. Das Hutfleisch ist gelb, der Stiel stellenweise düster braungelb und Stielbasis oft düster braunrötlich.

-> Galerie: Xerocomellus porusporus – Falscher Rotfuss-Röhrling


01. Juli 2023: Marasmius rotula – Halsband-Schwindling – ungeniessbar


Lauter winzig kleine Fallschirme am Boden? Die etwa 1 cm kleinen Hüte des Halsband-Schwindling wirken fast so. Sie sind weiß, in der Mitte dunkler und trichterförmig genabelt. Auffällig sind die weißen Lamellen, die sehr entfernt stehen und in einem Kollar wie in einem Halsband zusammengeheftet sind. Die Stiele sind an der Spitze hell, sonst dunkelbraun, glänzend, zäh, sehr dünn und bis 5 cm lang. Der Halsband-Schwindling ist bei uns weit verbreitet und kommt in Gruppen auf Holzstückchen oder Pflanzenresten vor.

-> Galerie: Marasmius rotula – Halsband-Schwindling


29. Juni 2023: Clitopilus prunulus – Mehlräsling – essbar


Man sollte schon sehr genau hinschauen und riechen, denn der essbare Mehlräsling hat giftige Verwechsler. Er steht mit einem cremeweißlichen, bereiften Hut gern im Gras bei Laub- oder Nadelwäldern. Die Lamellen sind weißlich und erst alt vom Sporenpulver etwas rosa gefärbt. Sie sind herablaufend, untermischt und leicht ablösbar. Das fleischrosa Sporenpulver ist wichtig zur korrekten Bestimmung. Der Stiel ist weiß, meist mit weißfilziger Basis. Der Geschmack mild und mehlartig. Typisch ist der Geruch nach feuchtem Mehl oder gurkig, eben typisch wie ein Mehlräsling. Aber Achtung, wenn man Mehlräslinge beschnuppert hat, bleibt der Geruch an den Fingern hängen. Riecht man dann an anderen Pilzen, ist immer noch der Geruch nach Mehlräsling da, nämlich von den eigenen Fingern. Da es giftige Verwechsler gibt, sollte man sehr umsichtig sein.

Bei optisch sehr ähnlichen giftigen, weißen Trichterlingen ist das Sporenpulver weiß und der Geruch anders. Der giftige Riesenrötling hat ebenfalls rötliches Sporenpulver und auch sein Geruch kann ähnlich sein, aber die Lamellen sind eher gelblich und ausgebuchtet angewachsen, nicht herablaufend.
Der Mehlräsling ist nur ein Speisepilz für sichere Pilzerkenner.

-> Galerie: Clitopilus prunulus – Mehlräsling


20. Juni 2023: Hemileccinum impolitum – Fahler Röhrling – essbar, schützenswert


Trotz des schönen Sommerwetters mit Sonne und kaum Regen, hat es ein stattlicher Röhrling in Wolfsburg geschafft. Der große Hut ist fahl hellbraun oder blassbraun. Auffällig leuchten die zitronengelben Poren unter dem Hut. Der kräftige Fruchtkörper mit stämmigem Stiel ähnelt einem Dick-Röhrling. Aus der Entfernung könnte man fast auf einen Sommersteinpilz hoffen. Aber der weißlich-gelbe Stiel ist mit kleinen Schüppchen besetzt und komplett ohne Netzzeichnung. Das Fleisch in Hut und Stiel blaut nicht im Schnittbild. Die Huthaut und die Poren blauen auch auf Druck ebenfalls nicht. Beachtet man den Geruch nach Jod oder Medizinschrank vor allem an der Stielbasis, dann kommt man schnell auf den Fahlen Röhrling. Er ist im Geschmack säuerlich, aber nicht bitter wie der giftige Wurzelnde Bitterröhrling.

Der Fahle Röhrling ist zwar essbar, aber auf der Roten Liste 3 und schützenswert.

-> Galerie: Hemileccinum impolitum – Fahler Röhrling


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