News-2022-04

17. April 2022: Gyromitra esculenta – Frühjahrslorchel, Giftlorchel – giftig

Genau zu Ostern haben wir die erste Lorchel im Wald gefunden. In unserem typischen Kiefernwald in Gifhorn, saurer sandiger Boden also genau passend für die Frühjahrslorchel. Sie ist als giftig eingestuft und enthält Gyromitrin. Auch wenn sie angeblich in anderen Ländern getrocknet oder ausgiebig im Freien gekocht und nach mehrfachem Wegschütten des Kochwassers gegessen wird, bleibt ein Risiko. Es ist unklar, wie viel Gyromitrin in den Pilzen enthalten bleibt. Also Hände weg davon.
Jeder Morchelsammler muss die Giftlorchel kennen und von Morcheln unterscheiden können!
Der Hauptunterschied ist die Gestalt des Hutes.
Frühjahrslorchel / Giftlorchel: Hut hirnartig gewunden.
Morcheln: Hut grubig (Vertiefungen sogenannte Alveolen) mit Längs-/Querrippen.


> Galerie: Gyromitra esculenta – Frühjahrslorchel


10. April 2022: Fomitopsis pinicola – Rotrandiger Baumschwamm – ungenießbar

Überaschenderweise ist diese merkwürdige Ausprägung ein altbekannter Pilz. Es ist die resupinate Form des Rotrandigen Baumschwammes. Also liegt hier der Fruchtkörper flächig ausgebreitet auf dem Wirt, einem Fichtenstamm.


-> Galerie: Fomitopsis pinicola – Rotrandiger Baumschwamm


9. April 2022: Strobilurus stephanocystis / tenacellus – Milder / Bitterer Kiefernzapfenrübling – essbar/ungenießbar

Zapfenrüblinge im Frühjahr

Im Frühjahr können wir 3 Arten Zapfenrüblinge finden, die alle sehr ähnlich aussehen. Kleine braune Hüte (1-4 cm) mit weißlich-cremefarbenen Lamellen und dünnen, zähen Stielen. Sie wachsen auf Kiefern- oder Fichtenzapfen. Ihre Scheinwurzeln (Pseudorhiza) winden sich manchmal unterirdisch zu einem vergrabenen Kiefern- oder Fichtenzapfen.

Milder Kiefernzapfenrübling – Strobilurus stephanocystis
Bitterer Kiefernzapfenrübling – Strobilurus tenacellus
Fichtenzapfenrübling Strobilurus esculentus

Die Kiefernzapfenrüblinge sind nur mikroskopisch voneinander zu unterscheiden. Wir haben spindelige Zystiden gefunden. Damit ist es der Bittere Kiefernzapfenrübling Strobilurus tenacellus.

Den Fichtenzapfenrübling unterscheidet man an Hand des Zapfens (Fichte/Kiefer). Er kann mit bis zu 4 cm etwas größer werden als die Kiefernzapfenrüblinge mit meist nur bis zu 2,5 cm.

Es gibt noch den Mäuseschwanzrübling (Baeospora myosurus) an Kiefernzapfen. Aber er wächst meist erst im Herbst an offen liegenden Zapfen und ohne die lange Scheinwurzel. Ebenfalls auf Fichten- und Kiefernzapfen wachsen die Fichten- und Kiefernzapfenhelmlinge. Sie unterscheiden sich durch die für Helmlinge typischen glockenförmigen Hüte.


-> Galerie: Strobilurus stephanocystis / tenacellus – Milder / Bitterer Kiefernzapfenrübling


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