News-2022-08

30. August 2022: Neoboletus erythropus – Flockenstieliger Hexenröhrling essbar

Ein sehr leckerer Speisepilz ist der Flockenstielige Hexenröhrling, an den sich einige Pilzgenießer nicht herantrauen, weil er so einen roten Schwamm hat und beim Anfassen oder Aufschneiden sofort dunkelblau anläuft. Mit der nötigen Sorgfalt, kann man diesen leckeren Pilz jedoch gut erkennen.
Er hat einen samtig-feinfilzigen dunkelbraunen Hut. Darunter orangerote Poren und einen Stiel mit roten Flöckchen ohne Netz auf gelbem Grund. Auf Druck reagiert er sofort mit einem kräftigen Blau an Hut, Poren und Stiel. Blaue Färbung zeigt auch sofort das Schnittbild. Das gelbe Fleisch läuft an der Luft sofort blau an. Roh ist er unverträglich, aber gegart ist er ein sehr beliebter Speisepilz.
Aufmerksam sollte man werden, wenn bei Röhrenpilzen die Hutfarbe gräulich ist oder ein Netz am Stiel zu erkennen ist. Zum Beispiel ist der Satansröhrling mit aschgrauem Hut, roten Poren, Stiel mit Netz und mäßig blauendem Fleisch giftig. Er ist bei uns selten und wir haben ihn in unserer Region bisher noch nicht gefunden.

-> Galerie: Neoboletus erythropus – Flockenstieliger Hexenröhrling


29. August 2022: Caloboletus radicans – Wurzelnder Bitterröhrling giftig/ungeniessbar

Der Gewitterregen hat für einige Röhrlinge in Wolfsburg schon ausgereicht, da der Lehmboden das viele Wasser besser speichert als der sandige Boden in Gifhorn. Auf dem kalkigen Lehmboden in Wolfsburg wachsen derzeit viele Wurzelnde Bitterröhrlinge. Zuerst sieht man den hellgrauen bis graubraunen Hut, halbkugelig, polsterförmig. Die Huthaut überstehend, dickfleischig, matt, oft mit Vertiefungen oder Schorf, trocken feldrig aufreißend. Die Poren darunter sind auffällig gelb und auf Druck sofort blauend. Der Stiel ist bauchig, mit zugespitzter Basis und meist (aber nicht immer) mit schwachem gelblich-braunem Netz. Auch der Stiel ist auf Druck sofort blauend.
Der Wurzelnde Bitterröhrling ist bitter und nicht essbar. Er wird sogar als leicht giftig eingestuft.

-> Galerie: Caloboletus radicans – Wurzelnder Bitterröhrling


9. August 2022: Bovistella utriformis – Hasenstäubling – essbar

Im Vorbeigehen könnte man denken dort liegen ein paar weiße Joghurtbecher im Gras. Es sind Bauchpilze, die weder Röhren noch Lamellen haben, sondern die Sporen reifen im Inneren der Fruchtkörper heran. Stäublinge oder Boviste sind auch als Puffpilze bekannt. Wenn sie reif sind, dann haben sich die Sporen im Inneren der Pilze entwickelt. Öffnet man den Fruchtkörper entlädt sich eine ganze Wolke von Sporenstaub.
Beim Hasenstäubling sind die Fruchtkörper jung weiß und werden dann grau. Sie sind besetzt mit pyramidenartigen Warzen, die feldrig aufreißen. Sie sind rundlich, ballon- bis pokalförmig. Die etwas verjüngte runzelige Basis sieht wie zusammengezogen aus. Die Fruchtkörper werden groß, durchaus bis zu 20 cm. Das Fleisch ist jung weiß und wird gelbgrün bis olivbraun als Sporenmasse. Der Geruch ist jung angenehm und später etwas karbolartig, ebenso wie der Geschmack. Sie kommen gern auf Rasen und Wiesen, vor allem in Mager- und Halbtrockenrasen auf sandigem Boden vor. Insofern passt der Fundort im Gras am Hang des Elbe-Seiten-Kanals. Alte Hüllen der Fruchtkörper (Peridien) bleiben noch lange stehen, überdauern als schüsselartige Mumien sogar den Winter und sind wie hier im nächsten Jahr noch zu finden. Es gibt mit dem Riesenbovist einen noch größeren essbaren Bauchpilz. Der häufige Kartoffelbovist dagegen ist innen nicht reinweiß und hat eine harte Schale.

Als Stäubling ist der Hasenstäubling sogar essbar, wenn er innen rein weiß ist.
Wichtig ist die Identifikation als Stäubling! Junge Pilze können sich in sogenannten Hexeneiern entwickeln. Das sind dann manchmal auch nur einfach weiße Kugeln. Einen Stäubling muss man also immer aufschneiden und nachschauen, ob er innen wirklich keine Ansätze von Stiel und Lamellen hat, sonst kann man tödlich giftige Pilze, wie Knollenblätterpilze im Babystadium erwischen!

-> Galerie Bovistella utriformis – Hasenstäubling


3. August 2022: Gymnopus fusipes – Spindeliger Rübling – giftig

Ein giftiger Rübling. Man findet ihn büschelig am Fuß oder Wurzelbereich von Eiche oder Buche. Auffällig ist der büschelige Wuchs und der spindelig-wurzelnde Stiel, den haben andere Rüblinge nicht. Der Stiel ist oben weiß, schmutzig  fleischrötlich, nach unten hin dunkler und brauner, fleckig, behaart, striegelig und sehr zäh. Die Stielbasis ist spindelnd verdreht und wurzelartig. Die Lamellen sind schmutzig weißlich, etwas fleischfarben. Der ganze Pilz ist zäh und wirkt oft fleckig.

-> Galerie: Gymnopus fusipes – Spindeliger Rübling


2. August 2022: Meripilus giganteus – Riesenporling – jung essbar

Ein Porling, der aus vielen einzelnen gelbbraunen Zungen zu bestehen scheint, die dachziegelartig übereinander gewachsen sind. Er wächst praktisch aus den Baumwurzeln und kann riesig werden, der Riesenporling. Man identifiziert ihn dadurch, dass er auf Druck nach einiger Zeit schwarz reagiert. Jung und zart ist er sogar essbar. Alt wird er zäh und bitter, also ungenießbar.

-> Galerie: Meripilus giganteus – Riesenporling


1. August 2022: Russula luteotacta – Gelbfleckender Täubling giftig/ungeniessbar

Ein leuchtendroter Täubling bei Buchen und Eichen. Da denke ich zuerst an einen Spei-Täubling. Aber der Stiel ist rosa angehaucht. Das passt nicht. Die Geschmacksprobe ist scharf. Damit ist für mich weitere Bestimmungsarbeit erforderlich.
Der Hut ist lebhaft rot, stellenweise  ausblassend,  mittig etwas feinwarzig und die Huthaut ist kaum abziehbar. Die Lamellen sind weiß und entfernt stehend. Was ich erst später festgestellt habe: Nach Stunden gilben die Lamellen sehr deutlich. Der Stiel ist weiß, etwas rosa überhaucht und beim Ankratzen nach Stunden ebenfalls gilbend. Das Sporenpulver ist rein weiß, Einstufung Ia/Ib.
Der Gelbfleckende Täubling ist den Spei-Täublingen sehr ähnlich, aber die Huthaut ist nicht abziehbar, der Stiel ist oft rosa überhaucht und vor allem ist er gilbend. Es ist eine starke Gelbfärbung, die allerdings erst nach Stunden sichtbar wird.
Essbare Täublinge (z.B. Apfel-T. oder Zinnober-T.) haben keine so glänzenden Hutfarben.

-> Galerie: Russula luteotacta – Gelbfleckender Täubling

-> Galerie: Russula – Täublinge – Gattung


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