News-2023-08

31. August 2023: Clitopilus geminus – Würziger Tellerling – essbar


Ein weniger bekannter Speisepilz ist der Würzige Tellerling. Er ist nicht einfach zu erkennen, denn ähnlich können giftige Trichterlinge und Rötlinge z.B. Riesenrötling oder essbare Maipilze oder Veilchen-Rötelritterlinge wirken.

Der Hut ist blass orangeocker bis braunocker, jung konvex dann ausgebreitet und eingedellt, wellig verbogen und glatt bis feinfilzig. Er wird 5-10 cm groß. Der Hutrand ist eingebogen und die Huthaut nicht ablösbar. Die Lamellen sind jung hellbeige dann rosabraun, meist etwas herablaufend und eng stehend. Die Schneiden sind schwach gekerbt und leicht ablösbar. Das Sporenpulver ist fleischrosa.
Das Fleisch ist weißlich creme und in der Mitte dick festfleischig, zum Rand hin wird es dünner. Der Stiel ist weißlich hellbeige und feinflockig faserig. Der Geruch ist schwach würzig.

-> Galerie: Clitopilus geminus – Würziger Tellerling


30. August 2023: Mutinus caninus – Hundsrute – ungenießbar


Die Hundsrute gehört zu den Rutenpilzen, die aus einem Hexenei wachsen. Die Gleba lockt Fliegen an, die diese Sporenmasse fressen. Sie ähnelt der Stinkmorchel, nur kleiner und mit orangen Farbtönen.

Die Fruchtkörper wachsen jung als weißes Hexenei etwa 3*3 cm im Erdboden. Daraus wächst ein poröser weißlich-blassoranger Stiel, etwa 1 cm dick, mit grünbrauner Spitze mit Gleba (Fruchtschicht) und wenn die Fliegen die Gleba weggefressen haben, schmutzig orange.

Sehr ähnlich sieht die ebenfalls kleine Himbeerrote Hundsrute mit einer himbeerroten Spitze aus.

-> Galerie: Mutinus caninus – Hundsrute


29. August 2023: Phallus impudicusGemeine Stinkmorchel – essbar als Hexenei, sonst ungenießbar


Diesen Pilz kann man mit der Nase finden. Man riecht ihn, bevor man ihn sieht. Er stinkt meterweit nach Aas. Fliegen werden angelockt und fressen die Gleba (Sporenmasse).
Die Hexeneier riechen nicht. Sie sind essbar. Man kann witzige krosse Chips braten.
Hexeneier zur Erkennung immer aufschneiden, da giftige Pilze, wie Knollenblätterpilze, auch aus „Hexeneiern“ wachsen können.

Die Fruchtkörper sitzen jung als weißes Hexenei etwa 5*5 cm im Erdboden oft mit Myzelstrang an der Unterseite. Daraus wächst phallusartig ein weißer Stiel mit Kopfteil. Der ist zuerst grünbraun mit Gleba (Fruchtschicht). Die Fliegen fressen die Gleba ab und übrig bleibt mit wabenartigen Vertiefungen schmutzig weiß ohne Gleba der sogenannte Leichenfinger.

-> Galerie: Phallus impudicusGemeine Stinkmorchel


28. August 2023: Tylopilus felleus – Gallenröhrling – giftig/bitter


Leider findet man derzeit nicht mehr so viele Steinpilze in Gifhorn, aber den gallebitteren Verwechsler, den Gallenröhrling. Die Freude über den Fund vergeht hier spätestens beim bitteren Geschmack.
Der Hut ist hell- bis olivbraun. Die kleinen Poren sind jung noch weiß und bekommen dann einen mehr oder weniger starken rosa Schimmer. Sie sind wie der ganze Pilz nicht bläuend. Ein weiteres gutes Kennzeichen ist das meist sichtbare dunkle, braune Netz am Stiel.
Der Gallenröhrling, auch Bitterling genannt, ist ein klassischer Doppelgänger des Gemeinen oder des Sommer-Steinpilzes (Boletus edulis, B. reticulatus), die jedoch ein helles Netz, keinen Rosaton in den Poren und natürlich keinen bitteren Geschmack haben.

-> Galerie: Tylopilus felleus – Gallenröhrling


06. August 2023: Macrolepiota procera – Parasol – essbar


Da wachsen auch schon unsere Schnitzel. Warum? Die Hüte vom Parasolpilz lassen sich hervorragend panieren und wie ein Kalbsschnitzel braten. Lecker. Man sollte allerdings darauf achten, dass einerseits die Pilze durchgegart werden und andererseits sich nicht zu sehr mit Fett vollsaugen, sonst wird die Mahlzeit trotz guter Speisepilze schwer bekömmlich.

Der Parasolpilz ist einer der Blätterpilze mit weißen Lamellen, der sich gut erlernen und erkennen lässt. Auffällig sind die sehr großen Hüte, cremeweiss, gezont mit hellbraunen weichen wolligen Schuppen. Im Zentrum sind die Hüte dunkel und stumpf gebuckelt (Papille). Das Fleisch verfärbt sich bei Verletzung nicht. Der Stiel ist sehr lang, schlank, hohl und, wichtig, mit hellbrauner Natterung. Übrigens zu zäh zum Essen, aber für Pilzpulver geeignet. Der Stiel hat einen Ring, doppelrandig mit Laufrille und, wichtig, er ist am Stiel verschiebbar. Die Lamellen sind weiß und frei, also nicht Stiel angewachsen. Der Geschmack ist mild, angenehm nussig.
Es gibt auch eine dunklere Variante mit dunkler braunem Hut und dunkler braunem Stiel.

Die deutlich kleineren Schirmlinge ohne verschiebbaren Ring sind keine Speisepilze und oft giftig. Es gibt noch mehr Riesen-Schirmlinge. Im Garten und auf Komposthaufen wächst der Gift-Garten-Riesenschirmling. Er rötet und hat keinen genatterten Stiel.

-> Galerie: Macrolepiota procera – Parasol


04. August 2023: Scleroderma verrucosum – Dünnschaliger Kartoffelbovist – giftig


Wieder ein Kartoffelbovist. Aber er sieht anders aus, als der Gemeine Kartoffelbovist mit seiner dicken Schale.

Die Fruchtkörper sind brauner, hellbraun bis gelbbraun, feiner gefeldert mit dunkleren bräunlichen Schüppchen oder Warzen, später aufreißend, eiförmig und mit 2-7 cm etwas kleiner. Die Außenschicht (Peridie) ist ebenfalls hart, aber nur 1-2 mm dick und platzt bei Reife auf. Das Fleisch ist jung wieder weißgrau, aber im Anschnitt im Randbereich rötend. Später wird es wieder zunehmend zu einer grauviolett bis schwarz marmorierten Sporenmasse und reif staubig. Diesmal haben wir einen weißgelblichen, längsgefurchten Stiel, der im Boden eingesenkt ist. Der Geruch ist unangenehm, gasartig.

Mit diesen Eigenschaften haben wir keinen Gemeinen Kartoffelbovist, sondern entweder einen Dünnschaligen Kartoffelbovist (Scleroderma verrucosum), auch Braunwarziger Hartbovist genannt, oder einen Gefelderten Kartoffelbovist (Scleroderma areolatum), auch Leopardenfell Hartbovist genannt. Jetzt hilft uns sicher nur das Mikroskop. Wir haben Sporen deren Durchmesser kleiner als 11 μm sind und damit den Dünnschaligen Kartoffelbovist.

Die hartschaligen Boviste sind auch jung nicht essbar, wie die reinweißen Stäublinge, sondern giftig. Alte Fruchtkörper verpuffen die staubige Sporenmasse bei Zerstörung der Außenschicht.

-> Galerie: Scleroderma verrucosum – Dünnschaliger Kartoffelbovist


03. August 2023: Boletus edulis – Gemeiner Steinpilz – essbar


Einer der beliebtesten und meistgesuchten Speisepilze, der Gemeine Steinpilz, wächst derzeit bei uns. Hier ein paar klassische Exemplare: Der Hut dattel-rehbraun auch mit rotbraunem Stich oder Flecken, mit weißlichem Rand. Der Stiel hat ein feines weißliches Netz im oberen Drittel. Die Poren sind jung noch weiß und werden dann gelbgrün. Das feste Fleisch ist weiß, unter der Huthaut mit bräunlicher Zone. im Schnitt und bei Druck ist er nirgends blauend. Der Geschmack ist mild, etwas nussig. Mit diesen Merkmalen ist der Gemeine Steinpilz nicht zu verwechseln.

Ein klassischer Verwechsler ist der Gallenröhrling (Tylopilus felleus), der jedoch einen Rosaton in den Poren, einen bitteren Geschmack und meist ein dunkles Netz hat.

Es gibt mit den Sommer-, Kiefern-, Schwarzen- und dem Gemeinen Steinpilzen mehrere Arten von Steinpilzen, die bei uns wachsen.

-> Galerie: Boletus edulis – Gemeiner Steinpilz


02. August 2023: Scleroderma citrinum – Dickschaliger Kartoffelbovist – giftig


Der Dickschalige Kartoffelbovist ist sehr häufig und alle haben den „Puffpilz“ schon mal gesehen oder in verpuffen lassen. Alte Fruchtkörper verpuffen die staubige Sporenmasse bei Zerstörung der Außenschicht, also zum Beispiel wenn jemand drauftritt. Das liegt daran, dass das Fleisch dieses Bauchpilzes nur jung weißgrau ist, dann zunehmend grauviolett bis schwarz zu einer marmorierten Sporenmasse wird, die ausgereift staubig ist. Bei Verletzung der Außenhülle gelangen die Sporen dann ins Freie.

Bei dem knollenförmigen Fruchtkörper ist der Untergrund hell gelbbraun und er ist gefeldert mit dunkleren gelbbraunen Schuppen oder Warzen. Er ist meist breiter als höher und etwa 3-10 cm groß. Er ist praktisch ohne Stiel mit verjüngter runzelig zusammengezogener Basis und wie mit Myzel bewurzelt. Wichtiges Merkmal ist die harte Außenschicht (Peridie), die 2-3 mm und dicker ist. Sie platzt bei Reife auf und setzt die Sporen frei. Der Geruch ist unangenehm und wirkt metallisch.

Die hartschaligen Boviste sind auch jung nicht wie die reinweißen Stäublinge essbar, sondern giftig.
Auch ähnliche Hartschalenboviste sind nicht essbar.

-> Galerie: Scleroderma citrinum – Dickschaliger Kartoffelbovist


01. August 2023: Cantharellus cibarius – Echter Pfifferling – essbar


In einem leuchtenden Orangegelb präsentieren sich nach dem Regen unsere ersten Pfifferlinge des Jahres. Die typischen Leisten (keine Lamellen) sind farbig wie der Hut, am Stiel herablaufend, nicht leicht wegschiebbar und am Grund aderig verbunden. Auch der Stiel ist gelb-orange wie der Hut, fest und voll. Das Fleisch fest und weiß in Hut und Stiel. Der typische Geruch ist aprikosenartig.

Die Pfifferlinge gehören zu einer geschützte Artengruppe, von der es mehrere Arten gibt. Das Sammeln zum Eigenbedarf ist erlaubt. Er ist ein leckerer madenfreier Speisepilz, den man besser nicht wäscht, sondern mit einem Pinsel reinigt.

Der häufigste Verwechsler ist der Falsche Pfifferling, der aber mehr orangefarbig ist, Lamellen statt Leisten hat und nicht nach Aprikose riecht sowie kein rein weißes Fleisch in Hut und Stiel hat.
Sehr ähnlich kann der giftige Ölbaumtrichterling aussehen, der büschelig und meist südlich der Alpen wächst.

-> Galerie: Cantharellus cibarius – Echter Pfifferling


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