News-2023-10

31. Oktober 2023: Cortinarius semisanguineus – Blutblättriger Hautkopf – giftig


Hautköpfe sind Schleierlinge (Cortinarien), bei denen es keine Speisepilze, aber Giftpilze gibt. Auch der Blutblättrige Hautkopf ist giftig. Wir finden ihn in unseren sauren Nadelwäldern. Der nur 2-5 cm große Hut ist gelbbraun bis olivbraun, feinschuppig, faserfilzig, seidig und typisch gebuckelt. Die Lamellen sind überraschend blutrot und werden erst später braunrot. Die Schneiden sind heller und sehr jung mit Schleier. Das Sporenpulver ist rostbraun. Der Stiel ist gelb bis gelbbraun mit hellerer Spitze und längs überfasert.

Die Farbstoffe bei den Hautköpfen lösen sich durch Alkohol im Gegensatz zu den Rauköpfen. Hautköpfe lassen sich gut zum Färben von Wolle verwenden.

-> Galerie: Cortinarius semisanguineus – Blutblättriger Hautkopf


30. Oktober 2023: Clitocybe nebularis – Nebelkappe – giftig


Wenn wir die Nebelkappe oder den Nebelgrauen Trichterling finden, dann ist die Zeit der Spätherbstpilze angebrochen. Wie der Name schon sagt, nebelgrau kommt dieser Pilz daher. Der Hut schimmert sogar nebelgrau, die Mitte dunkler, jung eingerollt und gewölbt, später dann ausgebreitet, dabei matt bereift und radialfaserig. Die Lamellen sind weiß bis creme und der Stiel grau, festfleischig, die Basis knollig verdickt mit weißlichem Myzelfilz. Das Fleisch ist weiß, fest und dickfleischig. Die stattlichen Fruchtkörper wachsen oft in Reihen oder Hexenringen. Der Geruch ist typisch unangenehm süßlich, parfümiert.

Es gibt viele giftige Trichterlinge. Die Nebelkappe galt früher als essbar. Sie enthält aber Nebularin und soll krebserregend und erbgutverändernd sein. Essbar dagegen ist der noch größere Mönchskopf mit typischem Buckel und Blausäure-Geruch.

-> Galerie: Clitocybe nebularis – Nebelkappe


29. Oktober 2023: Mycena zephirus – Rostfleckiger Helmling – ungenießbar


Ein Helmling mit Rostflecken? Das könnte der Rostfleckige Helmling sein. Sein Hut ist schmutzig weiß, blass creme bis graubraun. Die Hutmitte ist dunkler fuchsigbraun und er bekommt früh braunrote Flecken, die wie Rostflecken wirken. Der Hut ist gerieft und meist nur 2-4 cm groß. Auch die weißlichen Lamellen bekommen früh rostbraune Flecken. Sie sind entfernt stehend. Das Sporenpulver ist bei Helmlingen immer weiß. Der Stiel ist cremefarben bis graubraun und wird alt rotbraun. Er ist sehr feinschuppig und hohl.

Der Rostfleckige Helmling ist bei uns weit verbreitet. Er wächst meist im Nadelwald und dort manchmal zu Tausenden. Der ebenfalls ungenießbare und dunklere Gefleckte Helmling bekommt im Alter auch rostfarbene Flecken, aber er wächst büschelig im Laubwald.

-> Galerie: Mycena zephirus – Rostfleckiger Helmling


27. Oktober 2023: Lactarius glyciosmus – Blasser Duftmilchling – ungenießbar


Kokos? Ja, der Blasse Kokos-Milchling, wie der Blasse Duftmilchling auch genannt wird, riecht deutlich nach Kokos. Dazu der creme-bräunliche Hut, samtig, reifartig überzogen und schon ist dieser Pilz zur Bestimmung bereit. Die Milch ist weiß, unveränderlich, spärlich, erst mild dann scharf. Er kommt in Laubwald meist bei Birke vor.
Markant ist der Kokosgeruch, den bei uns nur noch der Dunkle Duftmilchling hat.

-> Galerie: Lactarius glyciosmus – Blasser Duftmilchling


26. Oktober 2023: Lactarius turpis – Olivbrauner Milchling – giftig


Der Olivbraune Milchling könnte auch gut Düsterer Milchling genannt werden, so düster, wie er im Wald steht. Der Hut ist oliv-dunkelbraun, matt, mit dunklen Flecken und grünlich-gelbem Rand. Der etwa 4-15 cm große Pilz ist feucht schmierig und klebrig, jung mit filzigem Rand und wird schnell trichterförmig. Die Lamellen sind nur jung weiß und werden dann cremefarben, oft braunfleckig. Der Stiel wirkt düster oliv-dunkelbraun wie der Hut mit hellerer Spitze und oft mit dunklen Grübchen. Die Milch ist weiß, erstmal nicht verfärbend und dann beim Eintrocknen graugrün verfärbend. Der Geschmack von Milch und Fleich ist sehr scharf. Als besonderes Erkennungsmerkmal färbt sich die Huthaut mit KOH deutlich weinrot.

Der olivbraune Milchling ist ein düsterer, giftiger Pilz, nicht nur ungenießbar scharf, sondern auch mit krebserregenden und erbgutschädigenden Stoffen.

-> Galerie: Lactarius turpis – Olivbrauner Milchling


25. Oktober 2023: Coprinopsis atramentaria – Falten-Tintling – giftig


In jungem Zustand kann der giftige Falten-Tintling einem essbaren Schopf-Tintling durchaus ähnlich sehen. Sein Hut ist jedoch grau, glockig bis kegelig, radial gefurcht bis faltig und manchmal mit kleinen grauen Schüppchen, aber ohne fransig abstehende weiße Schuppen besetzt. Die Lamellen sind jung hellgrau und verfärben dann zunehmend zu schwarz bis sie zerfließen. Das Fleisch ist weißlich, dünn und jung recht fest. Der Stiel ist weiß, hohl, faserig, mit Ring und hat eine knotige Verdickung an der Basis. Er komm gern büschelig vor, tritt aber auch einzeln oder gesellig auf. Alte Exemplare zerfließen wie bei vielen Tintlingen zu tintenartiger Flüssigkeit.

Der Falten-Tintling enthält Coprin und ist daher giftig in Verbindung mit Alkohol, der an Vortagen oder Tage danach getrunken wird! Der Abbau des Alkohols im Körper wird unterbrochen und führt zu heftigen Vergiftungserscheinungen, also kein tagelanger Rausch, sondern eher ein tagelanger heftiger Kater, eine heftige Vergiftung, die als Coprinus-Syndrom bezeichnet wird.
Ähnlich können andere Tintlinge sowie der leckere Schopf-Tintling aussehen, bei dem der Hut jedoch schuppig und weiß ist.

-> Galerie: Coprinopsis atramentaria – Falten-Tintling


24. Oktober 2023: Mycena rosea – Rosa Rettich-Helmling – giftig


Den hübschen Rosa Rettich-Helmling finden wir derzeit häufig in den Laubwäldern in Wolfsburg. Der auffällige rosa Hut leuchtet uns entgegen. Die Lamellen und der Stiel stehen mit weißlich-rosa Farbton in Kontrast dazu. Spätestens der Rettichgeruch verrät diesen giftigen Pilz.

Es gibt mehrere Rettich-Helmlinge, die nach Rettich riechen und ungenießbar oder giftig sind.
Z.B. der weniger giftige Gemeine Rettich-Helmling blass rosa-lila gefärbt am Hut, aber meist stärker rosa-lila am glasigen Stiel.

-> Galerie: Mycena rosea – Rosa Rettich-Helmling


22. Oktober 2023: Lactarius camphoratus – Kampfermilchling – als Würzpilz essbar


Diesen Pilz kann man anstelle des früher verwendeten Maggipilzes (L. helvus), der als giftig erkannt wurde, als Gewürzpilz verwenden. Getrocknet hat er einen ähnlichen Geruch nach Kampfer, Zichorie, Cumarin oder Maggi.

Der Kampfermilchling hat einen dunkel rotbraunen Hut etwa 2-7 cm, oft mit kleinem Buckel. Er wird später, trichterförmig und ist hygrophan, mit einem kahlen Hutrand und nicht klebrig oder schleimig . Die Lamellen sind rotbraun und werden schnell fleckig. Auffällig ist der dunkel rotbraune Stiel. Das Fleisch ist blass rotbraun und brüchig. Die Milch erscheint unveränderlich wässrig-weiß und schmeckt mild. Der typische Geruch nach Kampfer, Zichorie, Cumarin oder Maggi entwickelt sich erst beim Eintrocknen des Pilzes. Jung und frisch riecht er eher nach Blattwanze.

-> Galerie: Lactarius camphoratus – Kampfermilchling


21. Oktober 2023: Russula xerampelina – Roter Heringstäubling – essbar


Diesen stattlichen dunkelroten Pilz kann man essen. Er ist einer der leckeren, sehr farbvariablen Heringstäublinge. Das sind Täublinge, die frisch nach Fisch riechen, meist mild und damit essbar sind. Der Geruch verschwindet beim Garen.

Der Hut kann sehr variabel braun, grün, rot, violett und in Mischungen davon sein. Die Lamellen sind je nach Alter weiß bis gelblich und auf Druck bräunlich verfärbend. Das Sporenpulver ist cremeocker (III-IV). Der Stiel ist weiß, manchmal rötlich überhaucht, von der Basis her bräunend. Ein wichtiges Kennzeichen riecht man: Er stinkt fischig, nach Hering.
Bei einer Geschmacksprobe stellt man fest, dass er mild schmeckt. Diese Geschmacksprobe gilt nur bei Täublingen. Wenn man 100% sicher ist einen Täubling zu haben, dann gilt: Geschmacksprobe mild => essbar, Geschmacksprobe scharf oder bitter => nicht essbar!

-> Galerie: Russula xerampelina – Roter Heringstäubling


20. Oktober 2023: Lactarius torminosus – Zottiger Birkenmilchling – giftig


Mit seinem orangen gezonten Hut kann der giftige Zottige Birkenmilchling einem essbaren Reizker ganz schön ähnlich sehen. Den zottigen Hutrand kann man manchmal nicht so einfach erkennen. Einfach wird es, wenn man die Milch kontrolliert. Sie ist bei den Birkenmilchligen weiß im Gegensatz zur orangeroten Milch bei den essbaren Reizkern.

Beim Zottigen Birkenmilchling ist der lachsrosa bis orangebraune Hut gezont, faserig filzig mit angedrückten Härchen und der Hutrand wollig filzig (zottig). Die Hutmitte ist vertieft und der Rand lange eingerollt. Die Lamellen sind cremeweiß bis rosaocker und sondern bei Verletzung weiße scharfe Milch ab. Der Stiel ist cremeweiß bis rosa fleischfarben, länger als 4 cm und bei Anschnitt ebenfalls weiß milchend. Auch das Fleisch ist weiß. Der Birkenmilchling kommt nur bei Birke vor.
Milchlinge mit weißer Milch sind bei uns meist nicht essbar. Ähnlich aber mit blass cremeweiß ungezontem Hut ist der Flaumige Birkenmilchling.

-> Galerie: Lactarius torminosus – Zottiger Birkenmilchling


19. Oktober 2023: Lactarius pubescens – Flaumiger Birkenmilchling – giftig


Nur bei Birken finden wir den Flaumigen Birkenmilchling, der besser beschrieben auch Blasser Birkenmilchling heißt. Eine Verwechslung mit Reizkern ist durch die weiße Milch ausgeschlossen. Das wird spätestens beim Anschnitt deutlich. Bei uns sind Milchlinge mit weißer Milch meist nicht essbar.
Der cremeweiße bis blassrosa Hut des Flaumigen Birkenmilchlings ist wollig, filzig, der Hutrand flaumig, die Mitte vertieft, der Rand lange eingerollt und kaum gezont. Die Lamellen sind ebenfalls cremeweiß bis blassrosa und sondern bei Verletzung weiße scharfe Milch ab, die weiß bleibt und sich nicht verändert. Auch der Stiel ist cremeweiß bis blassrosa, größer 10 mm im Durchmesser und bei Anschnitt weiß milchend.

Ähnlich aber mit orangebraun gezontem Hut ist der Zottige Birkenmilchling.

-> Galerie: Lactarius pubescens – Flaumiger Birkenmilchling


18. Oktober 2023: Sparassis crispa – Krause Glucke – essbar


Mit der Krausen Glucke oder Fetten Henne wächst ein weiterer leckerer Speisepilz in unseren Nadelwäldern. Meist am Fuß von Kiefern oder Kiefernstumpen und selten bei anderen Nadelbäumen ist sie derzeit zu finden. Der Fruchtkörper leuchtet cremegelb bis hellockergelb wie ein großer rundlicher Badeschwamm manchmal mit der Struktur wie ein Blumenkohl. Die Krause Glucke wird bis 40 cm groß, wächst sehr verwinkelt, häufig mit viel Sand oder Erde oder Kiefernstreu eingewachsen und Insekten wohnen dort auch gerne (Insektenhotel). Einen Stiel hat sie nicht, aber einen dicken fleischigen Strunk, den man zum essen wegschneiden sollte, da es zu Unverträglichkeitsreaktionen gekommen sein soll. Zur Zubereitung kann man die Krause Glucke mit Wasser abspülen, eventuell auch mit Mehlwasser, vorher kurz in kochendes Wasser tauchen und sie wird elastisch, so dass man sie in 2-3 cm dicke Scheiben schneiden kann.

-> Galerie: Sparassis crispa – Krause Glucke


17. Oktober 2023: Hydnum repandum – Semmelstoppelpilz – essbar


Eigentlich verrät die Fruchtschicht diesen Pilz schon ziemlich genau. Ein Hymenium aus kleinen Stacheln haben bei uns nicht viele Pilze.
Der Hut beim Semmelstoppelpilz ist hell cremefarben bis semmelfarben oder orangeocker, matt, feinfilzig und oft unregelmäßig gewachsen. Statt Poren oder Lamellen hat er Stacheln. Sie sind hell cremefarben, meist heller als der Hut, jung 1-2 mm und alt größer bis 5 mm. Außerdem dicht stehend, brüchig, zur Stachelspitze spitz zulaufend und am Stiel herablaufend. Der hutfarbende Stiel sitzt zentral oder seitlich versetzt.

Der Semmelstoppelpilz ist ein guter Speisepilz, allerdings können ältere Exemplare, erkennbar an längeren Stacheln (>5 mm), die bei Berührung abfallen, bitterlich schmecken.
Auch andere Arten von Stoppelpilzen (Rotgelber S. oder Weißer S.) mit den arttypischen abwischbaren Stacheln sind essbar.

-> Galerie: Hydnum repandum – Semmelstoppelpilz


16. Oktober 2023: Lactarius quieticolor – Wechselblauer Edelreizker – essbar


Wir haben sogar noch eine dritte leckere Reizkerart in den Gifhorner Wäldern, den Wechselblauen Edelreizker. Hier ist der Hut orange-graubraun-blaugrün und schwach gezont. Die Lamellen sind ebenfalls orange-graubraun-blaugrün, aber meist mehr orange und ebenso der Stiel. Überraschend ist der Querschnitt: Das Fleisch ist orange-braun und unter der Huthaut blaugrün. Die Milchfarbe ist orangerot und trocknet später weinrot ein. Wir haben einen weiteren guten Speisepilz, ähnlich dem Edelreizker, und einfach zu erkennen. Er kommt nur bei Kiefer auf sauren Böden vor, also so wie bei uns.

-> Galerie: Lactarius quieticolor – Wechselblauer Edelreizker


15. Oktober 2023: Lactarius deliciosus – Edelreizker – essbar


Eine zweite superleckere Reizkerart ist bei uns der Edelreizker oder Kiefernreizker. Er ist derzeit bei Kiefer zu finden. Im Vergleich zum Fichtenreizker ist der Hut noch mehr orange, dabei silbrig gezont und wie mit Wasserflecken überzogen. Der orange Stiel ist mit Grübchen besetzt und die orangerote Milch verändert sich mit der Zeit kaum.

-> Galerie: Lactarius deliciosus – Edelreizker


14. Oktober 2023: Lactarius deterrimus – Fichtenreizker – essbar


Oh, wie lecker. Die Zeit der Reizker hat bei uns begonnen. Mit ihrem orangen Hut, orangen Lamellen, orangem Stiel und – ganz wichtig – der orangen Milch sind sie einfach zu erkennen.

Verwechsler sind andere Reizker, aber all diese Milchlinge mit oranger Milch sind essbar.
Wichtig zu unterscheiden sind Milchlinge mit weißer Milch, die nicht essbar sind (z.B. Birkenmilchling). Nicht erschrecken: Nach einer Reizker-Mahlzeit färbt sich der Urin rot.

-> Galerie: Lactarius deterrimus – Fichtenreizker


13. Oktober 2023: Gomphidius roseus – Rosenroter Gelbfuss – essbar


Der Rosenrote Gelbfuss zapft als Parasit die Verbindung zwischen Kiefern und Kuh-Röhrlingen an. Er wächst also nur bei Kiefern, bei denen Kuh-Röhrlinge wachsen.

Sein Hut ist jung rosa bis rosenrot (namensgebend) und er verblasst im Alter zunehmend. Er fühlt sich schmierig, aber nicht schleimig an. Die Hutform ist zuerst halbkugelig, dann trichterförmig ausgebreitet. Er wird nur etwa 2-5 cm groß, mit weißem Fleisch, das unter der Huthaut rötlich erscheint. Die Lamellen sind erst weißlich, dann hell bis dunkel grau und deutlich am Stiel herablaufend. Sie sind weich, breit, wachsartig und vor allem leicht vom Hutfleisch ablösbar. Der Stiel ist weiß mit einer schwarzgrauen Ringzone, angefärbt von den reifen Sporen. Die Stielbasis ist zugespitzt. Er kommt bei Kiefer auf sauren, sandigen Böden vor, dort, wo der Kuh-Röhrling vorkommt.

-> Galerie: Gomphidius roseus – Rosenroter Gelbfuss


12. Oktober 2023: Suillus bovinus – Kuh-Röhrling – essbar


Der Kuh-Röhrling kann bei uns in Massen auf saurem Boden bei Kiefer wachsen. Manchmal begleitet ihn der Rosenrote Gelbfuß, der als Parasit auf dem Mycel des Kuh-Röhrlings wächst.

Der Hut beim Kuh-Röhrling ist hellbraun und für einen Schmier-Röhrling typisch trocken glatt, feucht schmierig und jung gewölbt, dann später abgeflacht. Sein Fleisch erscheint blassgelb bis blassocker, unveränderlich, weich und schnell schwammig. Die Poren sind ockerbraun, braunoliv, unregelmäßig, eckig, etwas am Stiel herablaufend und schwer vom Hutfleisch ablösbar. Sein Stiel ist hellbraun wie der Hut, oft ist er dünn, verbogen, punktiert und an der Basis zugespitzt.
Er ist von mäßigem Speisewert, alt zäh und wird eher als Mischpilz verwendet. Beim Kochen verfärbt er sich violett.

Es gibt ähnliche Röhrlinge, die mit gelblichen Poren und ohne Stielnetz alle essbar sind.
Manchmal mit Schimmelpilzarten wie dem weißen, krebserregenden Goldschimmel befallen (zuerst Poren/Röhren grau-grünlich später grauweiß), dann ungenießbar/giftig.

-> Galerie: Suillus bovinus – Kuh-Röhrling


10. Oktober 2023: Paxillus involutus – Kahler Krempling – giftig


Der Kahle Krempling ist roh giftig. Das wusste man schon sehr lange. In der Vergangenheit wurde er allerdings gegart manchmal als Speisepilz angegeben. Heute weiß man: Er ist auch gegart giftig. Bei wiederholtem Genuss sind Todesfälle durch Hämolyse aufgetreten.

Der Hut ist braun, jung gewölbt und der Hutrand eingebogen. Dann ist er abgeflacht mit niedergedrückter Mitte, manchmal mit Buckel, trocken feinfilzig und feucht etwas schmierig. Sein Hutfleisch ist ocker. Er hat einen hellbraunen Stiel, so wie der Hut und wird bei Druck braun fleckig. Ein gutes Erkennungsmerkmal sind seine Lamellen. Sie sind blassocker, engstehend und bei Verletzung deutlich braun fleckend. Außerdem sind sie leicht ablösbar, man kann sie mit dem Fingernagel leicht wegschieben.
Ähnlich sehen der Erlen-Krempling (nur bei Erlen) und der Große Krempling aus. Sie sind ebenfalls als giftig eingestuft.

-> Galerie: Paxillus involutus – Kahler Krempling


9. Oktober 2023: Caloboletus radicans – Wurzelnder Bitterröhrling – giftig


Der Wurzelnde Bitterröhrling wächst derzeit wieder zahlreich in Wolfsburg. Nicht alle Röhrlinge sind essbar. Er ist bitter und als Giftpilz eingestuft.
Der hellgraue bis graubraune Hut (halbkugelig, polsterförmig, Huthaut überstehend, dickfleischig, matt, oft mit Vertiefungen oder Schorf) sollte Pilzsammler stutzig werden lassen. Spätestens eine Geschmacksprobe verrät die Ungenießbarkeit dieses Röhrlings.

-> Galerie: Caloboletus radicans – Wurzelnder Bitterröhrling


8. Oktober 2023: Laccaria amethystina – Violetter Lacktrichterling – essbar


Auch dieser kleine lila farbene Pilz ist essbar. Alle Arten der Gattung Lacktrichterling sind essbar. Sie sind zwar klein, wachsen aber oft in großer Anzahl. Aufgrund ihrer interessanten Farbgebung sind sie auch gut zum Einlegen geeignet. Leider reichern sie Schwermetalle an. Außerdem kann man sie mit giftigen, violetten Pilzen z.B. Schleierlingen (Schleierreste, braunes Sporenpulver), Rettich-Helmlingen (Rettichgeruch, engstehende Lamellen), Risspilze (Geruch, braunes Sporenpulver) verwechseln.

Der Hut ist violett, oft verblassend und stark hygrophan, also feucht dunkel und trocken hell. Die Hutmitte ist meist eingedrückt oder trichterförmig. Die Lamellen sind violett und entfernt stehend. Das Sporenpulver ist weiß. Das dünne Fleisch ist blass violett. Der Stiel ist ebenfalls violett, weißlich längs überfasert und oft verdreht oder wellig verbogen, dabei zäh und ohne Ring.

-> Galerie: Laccaria amethystina – Violetter Lacktrichterling


7. Oktober 2023: Imleria badia – Maronen-Röhrling – essbar


Wir treffen viele Leute mit Pilzkörben und Messern im Wald. Es ist wieder so weit. Die Maronen wachsen und die „Ernte“ beginnt. Mit ein wenig Achtsamkeit besteht keine Gefahr der Verwechselung mit giftigen Pilzen. Es gibt ähnliche Filz-Röhrlinge, die mit gelben Poren und ohne Stielnetz alle essbar sind. Wenn man den Gallenröhrling und den Wurzelnden Bitter-Röhrling auch ausschließen will, ist eine Geschmacksprobe ein guter Weg, denn beide sind bitter.
Achten sollte man auf den Befall mit Schimmel. Manchmal sind die Pilze mit Schimmelpilzarten wie dem weißen, krebserregenden Goldschimmel befallen (zuerst Poren/Röhren grau-grünlich später grauweiß), dann werden sie giftig und ungenießbar.

Bei der Marone ist der Hut braun, meist kastanienbraun, trocken feinfilzig und feucht schmierig. Fraßstellen sind nicht rötend und die Röhren sind leicht vom Hutfleisch ablösbar. Die Poren sind grünlichgelb, jung heller, dann etwas dunkler olivgrün. Sie blauen auf Druck mehr oder weniger stark. Die Maronen haben einen angenehm pilzigen Geruch und einen milden nussigen Geschmack, nicht bitter. Der Stiel ist hellbraun, glatt, längs gemasert, oft mit weiß belegter Basis und ohne Netzzeichnung. Er kann schlank, z.B. im Gras, bis dickbauchig wie ein Steinpilz, der jedoch ein weißliches Netz hat, sein.

-> Galerie: Imleria badia – Maronen-Röhrling


5. Oktober 2023: Cortinarius violaceus – Violetter Schleierling – essbar


Der wunderschöne Violetter Schleierling (Cortinarius violaceus) ist die Typusart der Gattung Schleierlinge (Cortinarius). Er ist einer der wenigen leicht erkennbaren Schleierlinge, der zwar essbar aber kein leckerer Speisepilz ist. Die Schleierlinge sind gekennzeichnet durch ihren Schleier (Cortina) und sind eine extrem artenreiche Gattung mit vielen ungenießbaren oder giftigen Pilzen. Die Bestimmung der einzelnen Arten ist oft sehr schwierig und so ist die Gattung Cortinarius für den Einstieg eher nicht geeignet.

Der gut erkennbare Violette Schleierling hat einen auffällig blauvioletten Hut, der sehr samtig-filzig, fast plüschartig, ist. Zuerst ist der Hut halbkugelig, dann ausgebreitet und meist 3-12 cm groß. Unter den violetten Lamellen haben wir eine Cortina, einen Schleier, dessen Reste sich am oberen Stielbereich ablagern. Die Schleierreste sind rostbraun wie die reifen Sporen, also wie das Sporenpulver. Das Fleisch ist violett, aber nicht so stark wie Hut und Stiel. Der Stiel ist längsfaserig genattert mit einer keulig verdickten Basis. Schließlich ist noch der Geruch nach Zedernholz auffällig.

-> Galerie: Cortinarius violaceus – Violetter Schleierling


4. Oktober 2023: Agaricus essettei/sylvicola – Anis-Champignon – essbar


Champignons sind eine schwierige Gattung. Meist wird erwartet, dass ein Champignon leicht zu erkennen ist. Das ist er nicht. Es gibt etliche Pilze, auch giftige, die einem Champignon ähnlich sehen. Vorneweg der Egerlings-Schirmling und leider auch tödlich giftige Knollenblätterpilze. Ein wesentlicher Hinweis: Es gibt keine Champignons mit reinweißen Lamellen. Auch jung ist immer ein rosa Schimmer zu erkennen.

Champignons haben keine weißen Lamellen. Achtung vor giftigen Pilzen mit weißen Lamellen.

Haben wir einen Champignon identifiziert, sind wir immer noch nicht sicher. Es gibt unter den mehr als 50 Champignonarten auch giftige. Der Karbol-Champignon ist giftig, mit chromgelb verfärbender Stielbasis, innen und außen. Daher sollte man Champignons immer an der Stielbasis ankratzen. Außerdem sollten Champignons immer angenehm riechen, sonst sind sie zum Essen nicht geeignet.

Nun zum Schiefknolligen (Agaricus essettei) oder Dünnfleischigen (Agaricus sylvicola) Anis-Champignon. Die beiden werden meist als eine Art angesehen. Sie sind an der schiefen Knolle nicht eindeutig unterscheidbar.
Wir haben einen weißen Hut glatt bis fein schuppig, im Alter und bei Druck/Reiben intensiv gelb werdend. Die Lamellen sind jung hellrosa, dann dunkelrosa, braun-schwarz und nie reinweiß. Der Stiel ist jung weiß, mit einfachem hängendem Ring. Bei Berührung ist er ebenfalls gilbend. Die Stielbasis ist knollig, oft schiefknollig. Sie läuft beim Ankratzen nur außen gelb an. Das Fleisch ist weiß, dünn und bei Anschnitt maximal leicht gilbend. Wichtig ist der angenehme Geruch nach Bittermandel, Marzipan, Anis oder Weihnachtsplätzchen. Sie kommen gern im Mischwald vor und sind leider meist mit Schwermetallen belastet.

-> Galerie: Agaricus essettei/sylvicola – Anis-Champignon


3. Oktober 2023: Xerocomellus chrysenteron – Rotfuss-Röhrling – essbar


Die Rotfuß-Röhrlinge sind häufige Pilze bei uns. Es gibt eine ganze Artengruppe von ihnen. Sie gehören zu den Filzröhrlingen mit den braunen, filzigen Hüten. Diese Filz-Röhrlinge mit gelben Poren und ohne Stielnetz sind essbar. Mit dickerem Stiel mit Netzzeichnung und bitterem Fleisch gibt es den giftigen Schönfuß-Röhrling, den man im Harz oft findet.

Rotfuß-Röhrlinge sind sehr häufig mit Schimmelpilzarten wie dem weißen, krebserregenden Goldschimmel befallen und Schimmel bedeutet immer: Ungenießbar/Giftig

-> Galerie: Xerocomellus chrysenteron – Rotfuss-Röhrling


2. Oktober 2023: Leccinum scabrum – Gemeiner Birkenpilz – essbar


Es ist Birkenpilzzeit. Der Gemeine Birkenpilz (Leccinum scabrum) wächst jetzt und auch an an eher trockenen Standorten, während die anderen Birkenpilzarten feuchtere Standorte bevorzugen. Als Mykorrhizapilze der Birke wachsen sie natürlich nur dort, wo es auch Birken gibt.

Die Birkenpilze erkennt man am bräunlichen Hut, weiß-grauen Poren und dem Stiel mit den typischen Schüppchen. Erwischt man eine Rotkappe oder einen Hainbuchen-Röhrling, die als Raufuß-Röhrlinge ähnlich aussehen können, macht das nichts, denn sie sind ebenfalls schmackhafte Speisepilze, die lecker schmecken und gut durchgegart werden müssen.

Der Gemeine Birkenpilz blaut nirgends, auch nicht an der Stiel-Basis, woran man ihn von einigen anderen Birkenpilzarten wie den Vielverfärbenden und den Wollstieligen Birkenpilz unterscheiden kann. Wer es genauer wissen will, sollte die Sporen messen. Der Q-Wert, das Verhältnis Länge zu Breite, liegt bei ihm über 3.

-> Galerie: Leccinum scabrum – Gemeiner Birkenpilz


1. Oktober 2023: Amanita pantherina – Pantherpilz – giftig


Der Pantherpilz (Amanita pantherina) ist einer unserer giftigsten Knollenblätterpilze. Unglücklicherweise kann er mit den gegart essbaren Perlpilz (A. rubescens) oder Grauen Wulstling (A. excelsa) verwechselt werden. Alle drei haben einen graubraunen bis dunkelbraunen Hut mit grau-weißlichen Velumresten. Beim Pantherpilz ist der Hut-Rand meist gerieft und der Ring nicht gerieft. Aber das ist ein schwaches Merkmal und kann sehr unterschiedlich aussehen. Besser zu unterscheiden ist die Stiel-Basis mit gerandeter Knolle (Bergsteigersöckchen) und darüber 1-3 flockige ringähnliche Velumreste. Außerdem rötet der Pantherpilz nicht bei Verletzungen und an Fraßstellen.

Da der Graue Wulstling (A. excelsa) ebenfalls nicht rötet, wird vom Sammeln und Verzehr vom Grauen Wulstling dringend abgeraten. Er soll übrigens auch nicht gut schmecken.

Der Perlpilz rötet an Verletzungen und Fraßstellen. Er hat normalerweise keine Riefen am Hutrand, aber normalerweise Riefen am Ring und eine rübenartig glatte Knolle ohne Randung.

Wer Perlpilze sammeln und essen will, muss ihn unbedingt vom giftigen Pantherpilz zu 100% unterscheiden können, sonst ist das lebensgefährlich.

-> Galerie: Amanita pantherina – Pantherpilz

-> Galerie: Amanita rubescens – Perlpilz


Die Suchfunktion auf der Seite kann mit den Tasten [Strg] und [F], aktiviert werden.
Erst die Taste [Strg] gedrückt halten und dann Taste [F] drücken.

Weitere News


Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert