News-2024-05-06

29. Juni 2024: Russula ionochlora – Papageien-Täubling essbar


Die verwaschenen Farben, wie mit Tusche bemalt, deuten bereits auf einen Täubling hin. Der Sprödblättler bricht am Stiel knackig wie eine Möhre und fasert nicht. Die Lamellen splittern, wenn man sie reibt und werden nicht matschig. Das Erkennen eines Täublings, als Sprödblättler, im Gegensatz zu den Faserblättlern ist wichtig. Nur dann dürfen wir die Täublingsregel anwenden:
Wenn wir einen Täubling haben und die Geschmacksprobe ist mild, dann ist der Täubling essbar. Scharfe oder bittere Täublinge sind nicht essbar.
Achtung: Es gibt giftige Faserblättler wie den Grünen Knollenblätterpilz, die ebenfalls mild schmecken. Aber diese Pilze sind tödlich giftig. Eine todsichere Erkennung von Täublingen ist also wichtig, vor einer Geschmacksprobe.
Der Papageien-Täubling wird auch Kleiner Frauen-Täubling genannt. Er sieht mit den verwaschenen Farben um violett, blau, grün und ocker auch aus, wie ein kleiner Frauen-Täubling. Der Frauen-Täubling hat als eine der Ausnahmen bei den Täublingen jedoch Lamellen, die eher biegsam sind. Die Lamellen bei unserem Papageien-Täubling brechen und splittern deutlich. Die Sporenpulverfarbe ist mit blass creme (IIa nach Romagnesi) außerdem dunkler als das Weiß des Frauen-Täublings.

-> Galerie: Russula ionochlora – Papageien-Täubling


27. Juni 2024: Amanita phalloides – Grüner Knollenblätterpilz tödlich giftig


Er sieht aus wie ein ganz normaler Pilz. Das ist er natürlich auch, aber er ist für uns Menschen tödlich giftig! Bereits ein Pilz reicht aus, um schwerste Vergiftungen auszulösen. Tückischerweise nicht sofort nach dem Essen, er soll sogar gut schmecken, sondern erst Stunden später. Nur eine Behandlung im Krankenhaus kann vor dem Tod retten, da unser Körper diese Gifte nicht alleine abbauen kann.
Jeder Pilzsammler sollte diesen Pilz kennen. Jeder Speisepilzsammler von Blätterpilzen, also Pilzen mit Lamellen, muss diesen Pilz kennen.
Leider ist der Hut nicht immer schön grün, sondern auch mal weißlich, gelblich, olivfarben oder bräunlich. Auch die Velumreste sind kein verlässliches Kennzeichen. Sie können auch fehlen. Die Knolle mit der sackartigen Volva sieht man meist nur, wenn man etwas gräbt und den Pilz nicht am Stiel abschneidet. Typisch ist der unangenehm süßliche Geruch, der bei jungen Exemplaren allerdings auch fehlen kann.
Der Grüne Knollenblätterpilz ist bei uns keineswegs selten. Bei einem kurzen Rundgang heute, haben wir etwa 10 Exemplare gefunden. Nach den Gewitterregen wird es bestimmt noch mehr davon geben. Eine Auswahl von Fotos, die die Variationsbreite verdeutlichen, sind in der Galerie zu sehen.
Bei der DGfM (Deutsche Gesellschaft für Mykologie) ist der Grüne Knollenblätterpilz der Pilz des Jahres 2019: Pilz des Jahres 2019: Grüner Knollenblätterpilz / DGfM (dgfm-ev.de)
Wer meint, er kennt den Grünen Knollenblätterpilz bereits sehr gut, der kann sich an die Testfragen dazu bei Xanders Pilzbriefen der VAPKO (Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane der Schweiz) machen: Brief 17 – Testfragen (vapko.ch)
Die Lösungen finden sich am Ende von Brief 18: Brief 18 – Das Kreuz mit den Taeublinge – ersten Teil (vapko.ch). Informationen zum Grünen Knollenblätterpilz in Brief 16: Brief 16 – Der Gruene Knollenblaetterpilz (vapko.ch)

-> Galerie: Amanita phalloides – Grüner Knollenblätterpilz


25. Juni 2024: Marasmius rotula – Halsband-Schwindling – ungenießbar


Einfach schön.

-> Galerie: Marasmius rotula – Halsband-Schwindling


23. Juni 2024: Clitopilus prunulus – Mehlräsling – essbar


Der Mehlräsling ist zwar essbar, aber er ist als Speisepilz nur für Pilzkenner geeignet. Es gibt viele giftige Verwechsler. Kontrolle des Sporenpulvers ist Pflicht, damit man die weißen Trichterlinge, von denen etliche giftig sind, ausschließen kann. Der typische gurkige Geruch hilft natürlich, aber nachdem man einige Mehlräslinge in der Hand hatte, riechen bereits die Finger entsprechend und der nächste, vielleicht geruchlose Trichterling, riecht dann in der Hand ebenfalls so. Auch das rötliche Sporenpulver alleine reicht nicht aus, denn es gibt einige Rötlinge, die ähnlich wirken können und giftig sind. Der Riesenrötling ist so ein Beispiel, bei dem man die Lamellen mit betrachten muss. Es hilft nur die Kontrolle der Gesamtheit der Merkmale des Pilzes.

-> Galerie: Clitopilus prunulus – Mehlräsling


22. Juni 2024: Gymnopus fusipes – Spindeliger Rübling giftig


Am Fuß oder im Wurzelbereich von Eichen oder Buchen wachsen viele Spindelige Rüblinge. Diese giftigen Pilze sind am büscheligen Wuchs mit den typisch spindeligen Stielbasen gut zu erkennen.

-> Galerie: Gymnopus fusipes – Spindeliger Rübling


21. Juni 2024: DGfM – Pilzsachverständige – ungenießbar


Es hat ausreichend geregnet und es gibt Pilze in unserer Region. Wer Pilze zum Verspeisen sammelt, sollte sich genau auskennen, denn wir haben auch giftige und sogar tödlich giftige Pilze bei uns. Wer Beratung sucht kann sich an die Pilzsachverständigen der DGfM (Deutsche Gesellschaft für Mykologie) wenden. Der DGfM hat eine Internetseite mit einer Suchfunktion. Hier wird Ihnen geholfen.
Pilzsachverständige finden / DGfM (dgfm-ev.de)


17. Juni 2024: Suillus variegatus – Sandröhrling – essbar


Der sandfarbende, etwas körnig wirkende Hut und die braunoliven Poren sind typisch für den Sandröhrling. Er wächst bei Kiefern auf saurem Boden, also passend für viele unserer Regionen in Gifhorn.

-> Galerie: Suillus variegatus – Sandröhrling


16. Juni 2024: Imleria badia – Maronen-Röhrling – essbar


Schon Mitte Juni finden wir unsere erste Marone. Allerdings nur eine. Im Herbst ist die Marone bei uns ein Massenpilz und für viele Pilzmahlzeiten die Grundlage.
Junge Maronen blauen oft kaum, so wie diese. Ein Unterschied zum Steinpilz ist die typische Längsmaserung am Stiel und keine Netzzeichnung.

-> Galerie: Imleria badia – Maronen-Röhrling


12. Juni 2024: Bovistella utriformis – Hasenstäubling – essbar


Den Hasenstäubling, ein großer weißer Pilz, kann man auf unseren Wiesen entdecken. Er ist jung essbar, wenn er noch rein weiß ist, aber schmeckt so ziemlich nach nichts.

-> Galerie: Bovistella utriformis – Hasenstäubling


11. Juni 2024: Leccinellum pseudoscabrum – Hainbuchen-Röhrling – essbar


Nun wieder ein Röhrling mit braunem Hut und diesmal grauen Poren. Sein langer Stiel mit den grauschwarzen Schüppchen verrät ihn als einen der Raufuss-Röhrlinge. Sein Fleisch schwärzt im Anschnitt und er wächst bei Hainbuchen, der Hainbuchen-Röhrling. Hier Exemplare mit deutlichen Hitzeschäden.

-> Galerie: Leccinellum pseudoscabrum – Hainbuchen-Röhrling


9. Juni 2024: Russula odorata – Duftender Zwergtäubling – essbar


Da haben wir dann auch unseren ersten Täubling in diesem Jahr. Er ist zwar mild und gemäß der Täublingsregel essbar, aber es ist ein kleiner und nicht so häufiger Täubling, so dass er sich für eine Mahlzeit nicht lohnt. Wenn man die Täublingsart nicht gleich erkennt, dann bleibt die Hoffnung, dass der Pilz irgendein besonderes Merkmal hat, an dem man ihn erkennen kann. Das ist hier leider nicht der Fall und dann wird es meist aufwändig. Wir müssen neben den makroskopischen Merkmalen auch die chemischen Reaktionen und die mikroskopischen Merkmale nutzen. Erst daraus ergibt sich ein Gesamtbild für die Bestimmung der Art.

-> Galerie: Russula odorata – Duftender Zwergtäubling


6. Juni 2024: Xerocomellus Porusporus – Falscher Rotfuss-Röhrling – essbar


Jetzt scheinen die Röhrlinge bei uns zu starten. Den Anfang macht der Falsche Rotfuß-Röhrling, den man an seinem düsteren Stiel erkennt. Die Farbabstufung ist nicht schwarz-rot-gold wie bei der Deutschlandflagge, sondern gelb-rot-schwarz.
Für die Speisepilzsammler Vorsicht vor dem Goldschimmel und dem giftigen Schönfuss-Röhrling mit dem Netz am Stiel und dem bitteren Geschmack.

-> Galerie: Xerocomellus Porusporus – Falscher Rotfuss-Röhrling


5. Juni 2024: Amanita fulva – Rotbrauner Scheidenstreifling – essbar


Ja, die Scheidenstreiflinge sind essbar, aber … Als Erstes besteht die Gefahr der Verwechselung mit anderen Wulstlingen darunter einige lebensgefährlich giftige. Dann die Geschmacksfrage, nun darüber lässt sich streiten. Schließlich die Warnung, dass Scheidenstreiflinge (wie einige andere Speisepilze auch) immer noch gebietsweise hoch mit Cäsium belastet sein sollen. Insgesamt haben wir uns gegen eine solche Pilzmahlzeit entschieden. Aber das ist ebenfalls Geschmackssache.
Die Scheidenstreiflinge gehören zur Gattung Amanita, also in einer Gattung zusammen mit den Knollenblätterpilzen, wie z.B. Fliegenpilz, Perlpilz, Pantherpilz und Grüner Knollenblätterpilz. Man findet bei Scheidenstreiflingen eine Volva, die allerdings manchmal tief in der Erde steckt. Ein ordentliches Ausbuddeln ist demnach Pflicht, um diese Pilze sicher bestimmen zu können. Einen Hinweis erhält man bereits durch den stark gerieften Hut und die freien Lamellen. Im Gegensatz zu den Knollenblätterpilzen haben die Scheidenstreiflinge keinen Ring.

-> Galerie: Amanita fulva – Rotbrauner Scheidenstreifling


4. Juni 2024: Phallus impudicus – Gemeine Stinkmorchel – ungenießbar, als Hexenei essbar


Eigentlich nutzt man Hunde, um mit der Nase Pilze zu finden, nämlich Trüffeln. Diesen Pilz können wir auch mit der Nase finden. Der typisch aasartige Geruch ist meterweit wahrnehmbar. Vom Waldweg aus gerochen, haben wir im Unterholz die Quelle des Geruchs entdeckt. Die Fruchtschicht (Gleba) haben die Insekten bereits abgearbeitet und wir sehen den „Leichenfinger“.
Die Hexeneier, aus denen sich die Stinkmorchel herausschieben, riechen nicht. Sie sind essbar. Man kann witzige krosse Chips daraus braten. Hexeneier müssen zur Erkennung immer aufgeschnitten werden, da giftige Pilze, wie Knollenblätterpilze, auch aus „Hexeneiern“ wachsen können.

-> Galerie: Phallus impudicus – Gemeine Stinkmorchel


29. Mai 2024: Panaeolina foenisecii – Heu-Düngerling – giftig


Es hat geregnet. Ob der Regen schon für den nächsten Pilzschub ausreicht?
Im Garten gibt es nach dem Rasenmähen jedenfalls die ersten Heuschnittpilze. So wird der Heu-Düngerling auch genannt. An den gescheckten Lamellen wegen der unterschiedlich schnell heranreifenden Sporen und dem komplett bereiften Stiel ist ein Düngerling gut zu erkennen. Für die sichere Bestimmung des Heu-Düngerlings kann man die großen, warzigen Sporen verwenden.

-> Galerie: Panaeolina foenisecii – Heu-Düngerling


28. Mai 2024: Coprinopsis cinerea – Struppiger Mist-Tintling – ungenießbar


Das trockene Sonnenwetter der letzten Wochen hat den Pilzwachstum bei uns erstmal gestoppt. Auf einem frischen Misthaufen kann man trotzdem etwas finden. Mistpilze eben. In diesem Fall sind es Tintlinge. Für Tintlinge auf Mist sind sie ziemlich groß mit langen Stielen. Sie wachsen gesellig und büschelig. Auffällig das abstehende, filzig-flockige Velum am Hut. Das grenzt die Suche ein. Die Sporengröße von etwa 10*6 μm bringt uns zu einem der häufigsten, zum Struppigen Mist-Tintling oder Wollstieligen Tintling.

-> Galerie: Coprinopsis cinerea – Struppiger Mist-Tintling


15. Mai 2024: Boletus reticulatus – Sommer-Steinpilz – essbar


Der erste Sommer-Steinpilz Mitte Mai und dann ist der Fruchtkörper auch noch durch deutliche Trockenschäden entstellt. Dabei sieht man trotzdem sehr schön die wesentlichen Merkmale. Als Steinpilz natürlich nicht blauend und für den Sommer-Steinpilz mit einheitlich hellbraunem Hut ohne weißlichen Rand. Das Fleisch weiß, unter der Huthaut ohne bräunliche Zone, und auf dem Stiel ein helles Netz bis zur Basis. Leider nur ein einziges Exemplar unter Eichen an einer stark befahrenen Hauptstraße.

-> Galerie: Boletus reticulatus – Sommer-Steinpilz


8. Mai 2024: Amanita rubescens – Perlpilz – essbar


Ebenfalls außergewöhnlich früh im Jahr finden wir die ersten Perlpilze. Deutlich sind die geröteten Frassstellen und die rübenartige Knolle als Stielbasis zu erkennen. Auch die schwachen Merkmale, die Riefen am Ring und die fehlenden Riefen am Hutrand passen zum Perlpilz.
Lebenswichtig: Wer den Perlpilz zum essen sammeln will, muss die Unterschiede zum giftigen Pantherpilz kennen und die Pilze ganz sicher unterscheiden können. Außerdem müssen Perlpilze immer gut durchgegart werden, da sie roh giftig sind.

-> Galerie: Amanita rubescens – Perlpilz


7. Mai 2024: Neoboletus erythropus – Flockenstieliger Hexenröhrling – essbar


So früh im Jahr haben wir den Flockenstieligen Hexenröhrling noch nicht gefunden. Geht die Röhrlingssaison etwa schon los? Allerdings war es nur ein einziger Fruchtkörper. Faszinierend sind diese festfleischigen und schweren Pilze. Sehr selten madig und daher oft ergiebig. Mit dem flockigen Stiel, dem braunen Hut und mit dem dunkelblauen Anlaufen ist er mit etwas Achtsamkeit gut vom giftigen Satanspilz zu unterscheiden.

-> Galerie: Neoboletus erythropus – Flockenstieliger Hexenröhrling


4. Mai 2024: Gymnopus dryophilus – Waldfreund-Rübling – eingeschränkt essbar


Man sagt, er wächst auch wenn sonst nichts wächst und tatsächlich ist er fast als einziger da. Die Artengruppe der Waldfreund-Rüblinge ist sehr variabel im Erscheinungsbild. Es sollen gastrointestinale Beschwerden aufgetreten sein, daher wird er nicht mehr als Speisepilz empfohlen.

-> Galerie: Gymnopus dryophilus – Waldfreund-Rübling


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